Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiratsantrag auf Portugiesisch

Heiratsantrag auf Portugiesisch

Titel: Heiratsantrag auf Portugiesisch
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
liebsten hätte sie Jaime angeschrien, dass dies zu viel verlangt sei. Stattdessen rang sie sich ein künstliches Lächeln ab. Der Schmerz war inzwischen zu einem ständigen Begleiter geworden, an den sie sich langsam gewöhnte.
    Senhor Armandes erschien um vier Uhr. Während Shelley ihm ein Erfrischungsgetränk einschenkte, entging ihr nicht, dass der Anwalt ihr einen besorgten Blick zuwarf. Sie entsprach sicher nicht dem Bild einer glücklichen jungen Ehefrau. Wusste er überhaupt, aus welchem Grund Jaime ihn hergebeten hatte? Wenn nicht, so würde er es noch früh genug erfahren. Zuvor wollte sie ihre eigenen Angelegenheiten mit ihm besprechen.
    Der ältere Herr zeigte sich nicht überrascht von ihrer Absicht, ihrem Mann die Villa und das dazugehörige Grundstück zu überschreiben. Er drückte seine Zufriedenheit darüber aus, dass zumindest ein Teil der Küste nicht in die Hände der Lissaboner Baulöwen falle.
    „Mein Vater war dagegen, das Land für solche Zwecke herzugeben.“
    „Nicht nur Ihr Vater, auch Jaime wollte das nicht. Beiden war es wichtig, die ursprüngliche Landschaft zu erhalten. Ihr Vater hatte vor, auf dem Grundstück Reben anzupflanzen, so wie hier auf dem Gut. Aber er starb, bevor er seine Pläne umsetzen konnte. Jaime hätte die Villa geerbt. Doch er schlug vor, sie Ihnen zu hinterlassen.“
    Nun, da alles zu spät war, erfuhr sie ganze Wahrheit. Welche Ironie! Das alles habe ich mir selbst zuzuschreiben.
    Sofia hätte nichts ausrichten können, wenn ich Jaime ver traut hätte.
    Der Anwalt schien ihren Wunsch, Jaime die Villa zu überlassen, nicht ungewöhnlich zu finden. Es werde eine Weile dauern, bis die Unterlagen ausgefertigt seien, meinte er, aber er sei zuversichtlich, dass es innerhalb der nächsten Woche geschehe. Aus der Unterhaltung ging hervor, dass Senhor Armandes glaubte, er sei wegen des Kaufs eines benachbarten Grundstücks hergebeten worden. Und Shelley ließ ihn in dem Glauben. Als Jaime eine Stunde vor dem Abendessen zurückkehrte, zog sie sich auf ihr Zimmer zurück.
    Sie wollte sich vor dem Essen die Haare waschen und sich umziehen. Während sie sich vor dem Schlafzimmerspiegel föhnte, sah sie plötzlich im Spiegel, wie hinter ihr die Tür aufging und Jaime hereinkam. Sofort stellte sie den Haartrockner aus. Ihr Herz klopfte schneller, und sie war froh, dass sie den langen Bademantel fest zugebunden hatte.
    Auf Jaimes Stirn befand sich eine steile Falte, und er sah eingefallen aus, so als habe er abgenommen.
    „Was soll das jetzt wieder? Ich habe gerade von Senhor Armandes erfahren, dass du mir die Villa überschreiben willst.“
    Sie wandte sich ab, damit er den Schmerz in ihren Augen nicht sah. „Es ist besser so, Jaime, dann sind die Verhältnisse ein für alle Mal geklärt.“
    „Du meinst, dann erinnert dich nichts mehr an mich und an unsere Ehe.“ Die Worte brachen mit erschreckender Heftigkeit aus ihm heraus. „Und wenn du nun ein Kind von mir bekommst, willst du das dann auch loswerden?“
    Die Grausamkeit seiner Äußerung trieb ihr die Tränen in die Augen. „Wie kannst du so etwas sagen? Du bist es doch, der mich wegschickt.“
    Mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck drehte er sich zu ihr um.
    „Nein … nein, fass mich nicht an!“ Instinktiv wich sie vor ihm zurück. „Wenn du mich berührst, komme ich nie von dir los.“
    Der Ausruf war ihr herausgerutscht, bevor sie sich zurückhalten konnte. Warum hatte sie Senhor Armandes nicht gebeten, ihr Gespräch vertraulich zu behandeln? Es war doch klar, dass Jaime nichts mehr von ihr wissen wollte. Er wollte weder ihre Villa noch ihre Liebe.
    Sie hörte ihn heftig atmen und blickte ihm ins Gesicht. Er sah aus, als könne er sich nicht mehr lange beherrschen.
    „Glaubst du wirklich, das wäre ein Grund für mich, dir fernzubleiben? Guter Gott, Shelley …“ Er sah den Blick in ihren Augen. „Sieh mich nicht so an, es sei denn, du …“
    Er wollte sie noch immer haben! Sie sah es ihm an, spürte, wie zwischen ihnen die Funken sprühten. Schnell ging sie einen Schritt auf ihn zu und hörte ihn kurz aufstöhnen. „Shelley, Shelley, was machst du nur mit mir?“
    Ungeschickt riss er sie an sich und küsste sie so verzweifelt und leidenschaftlich, dass sie glaubte, ohnmächtig zu werden. Ihr Körper schien mit seinem zu verschmelzen, und zwischen zwei Küssen flüsterte sie seinen Namen.
    „Schick mich nicht weg, bitte. Ich weiß, dass ich dir wehgetan habe, aber …“
    Er ließ sie so plötzlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher