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Heirate nie einen Italiener

Heirate nie einen Italiener

Titel: Heirate nie einen Italiener
Autoren: Lucy Gordon
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Tag an. Ich habe mich mit Händen und Füßen dagegen gesträubt, weil ich wusste, dass du mich
nicht
liebst. Als ich zurück auf Sizilien war, bin ich vor Eifersucht fast verrückt geworden. Ich hatte solche Angst, dass du Erik heiratest, obwohl du einzig und allein mir gehörst. Du hast ganz richtig gehört, Elena, du
gehörst
mir. Was das angeht, hattest du völlig recht. Wir Sizilianer betrachten die Frau, die wir lieben, tatsächlich als unser Eigentum. Das mag altmodisch sein, aber so ist es nun einmal. Doch du hast nie bedacht, dass es andersherum genauso ist. Du hättest über mich verfügen können wie über dein Eigentum. Ich hätte alles gemacht, was du verlangst, ohne danach zu fragen, was es für mich bedeutet. Und wenn du ehrlich bist, musst du zugeben, dass du das von dir nicht behaupten kannst.”
    Helen war nicht imstande, ihn anzusehen, geschweige denn, etwas zu erwidern. Was hätte sie auch sagen sollen? Was er sagte, stimmte doch!
    Doch Lorenzos Verbitterung war zu groß, als dass er ihr die ganze Wahrheit ersparen konnte. “Ich habe dich mehr geliebt als je einen Menschen zuvor”, sagte er mit heiserer Stimme, “und ich werde niemals einen anderen Menschen so sehr lieben, wie ich dich geliebt habe. Trotzdem wäre es wohl das Beste gewesen, wir wären uns nie begegnet.”

10. KAPITEL
    Z wei Monate waren seit der geplatzten Hochzeit vergangen, und dass Helen überhaupt noch auf Sizilien war, hatte sie einzig und allein Axel Roderick zu verdanken, der ihr den Gedanken, nach New York zurückzukehren, schnell ausgeredet hatte.
    Der Hinweis, dass sie sich damit freiwillig den Vorwürfen ihrer Familie aussetzen würde, hätte im Grunde genommen bereits gereicht. Das entscheidende Argument war jedoch gewesen, dass ihr Arbeitgeber alles andere als begeistert reagiert hätte, wenn sie ihre Aufgabe in Palermo im Stich gelassen hätte. Das Ergebnis wäre wahrscheinlich gewesen, dass sie in New York wieder bei null hätte anfangen müssen.
    So hatte sie sich entschieden zu bleiben, und der Erfolg gab ihr recht. Die Umbauarbeiten am Castello di Farini waren so gut wie abgeschlossen, und die Vorbereitungen für die Eröffnung des Palermo Elroy liefen auf Hochtouren.
    Die Folge war, dass Helen in Arbeit förmlich ertrank, und da sie im Hotel auch schlief, verließ sie so gut wie nie das Haus. Das hatte den Vorteil, dass sie nicht Gefahr lief, Lorenzo zu begegnen. Seit sie sich an jenem unseligen Tag durch einen Hintereingang aus dem Haus geschlichen hatte, um sich die peinliche Situation zu ersparen, seiner Familie etwas erklären zu müssen, hatte sie nichts mehr von ihm gehört.
    Eines Tages meldete ihre Sekretärin, dass Heather Martelli sie sprechen wolle. Ehe Helen sich eine Ausrede einfallen lassen konnte, stand Lorenzos Schwägerin bereits in ihrem Büro. Glücklicherweise hatte sie den kleinen Vittorio mitgebracht, sodass sich eine zwanglose Unterhaltung wie von selbst ergab.
    “Weiß du schon, dass Angie ihr Kind mittlerweile bekommen hat?”, fragte Heather.
    “Ich habe die Anzeige in der Zeitung gelesen.”
    “Bernardo ist seit der Geburt seiner Tochter ein völlig neuer Mensch. Er will jetzt sogar den Namen Martelli annehmen.”
    “Das freut mich für Baptista”, sagte Helen nachdenklich, weil sie der gütigen alten Dame gegenüber ein schlechtes Gewissen hatte.
    “Der Brief, den du ihr geschrieben hast, hat sie sehr gerührt”, erwiderte Heather. “Sie lässt dir ausrichten, dass sie sich sehr freuen würde, wenn du sie recht bald besuchst.”
    “Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee …”
    “Die Gelegenheit wäre günstig”, fiel Heather ihr ins Wort. “Lorenzo ist zurzeit geschäftlich in Spanien.”
    Helen begann unvermittelt, Papiere durchzublättern, die auf ihrem Schreibtisch lagen. “Wie geht es ihm eigentlich?”, fragte sie betont beiläufig.
    “Ganz gut – wenn man davon absieht, dass er achtzehn Stunden am Tag arbeitet, um bestimmte Dinge nicht an sich heranzulassen.”
    Helen nickte nur, weil sie nicht wusste, ob es klug war, näher auf das einzugehen, was Heather “bestimmte Dinge” nannte.
    Doch die nahm ihr die Entscheidung ab. “Er hat mir alles erzählt”, sagte sie und lächelte herzlich. “Ich versichere dir, dass Lorenzo und ich uns nie wirklich geliebt haben. Und wenn Renato uns nicht dazu gedrängt hätte, hätten wir uns niemals verlobt. Doch er bestand darauf, dass einer der Brüder heiratet, um sicherzustellen, dass es einen männlichen
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