Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heirate nie einen Italiener

Heirate nie einen Italiener

Titel: Heirate nie einen Italiener
Autoren: Lucy Gordon
Vom Netzwerk:
Worte?”
    “Habe ich denn nicht recht behalten?”
    “Du und deine verdammten Vorurteile”, sagte Lorenzo verbittert.
    “Was kann ich denn dafür, wenn du alles tust, um sie zu bestätigen?”
    “Also schön”, lenkte Lorenzo ein, “ich hätte es dir längst sagen sollen, aber es ist doch schon so lange her, dass …”
    “Na hör mal”, protestierte Helen. “Es ist gerade mal ein gutes Jahr her.”
    “Jedenfalls lange genug, um dem Ganzen keine Bedeutung mehr beizumessen”, rechtfertigte sich Lorenzo. “Heather und ich passten einfach nicht zusammen …”
    “Das wird am Anfang anders gewesen sein, sonst hättet ihr euch kaum verlobt.”
    Lorenzo fuhr sich verzweifelt durchs Haar. Helen war entschlossen, die Vergangenheit bis ins letzte Detail aufzuwühlen, und danach stand ihm nach allem, was in den letzten Minuten geschehen war, wahrlich nicht der Sinn. “Anfangs glaubte ich tatsächlich, dass ich sie liebe”, gestand er widerwillig ein. “Doch das hat sich schnell als Irrtum erwiesen. Und sie hat mich genauso wenig geliebt wie ich sie.”
    “Bist du dir wirklich so sicher?”, fragte Helen misstrauisch. “Nach allem, was ich weiß, hast du deinen Schritt nachträglich durchaus bereut. Von meiner Informantin weiß ich zumindest, dass du manchmal große Sehnsucht nach Heather hattest. Vielleicht zieht es dich ab und an heute noch zu ihr.”
    “Wer ist diese Person, die dir einen solchen Unsinn eingeredet hat?” Lorenzo war außer sich vor Empörung.
    “Sara hat mir alles erzählt”, gestand Helen, “das Hausmädchen, das Heather entlassen hat, weil es zufällig deinen Anruf aus London …”
    “Heather hat sie gefeuert, weil sie geklaut hat!”, fiel er ihr ins Wort. “Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie sie es genossen hat, dir all die Lügen aufzutischen.”
    “Willst du etwa abstreiten, dass du Heather am Tag der Trauung verlassen hast?”
    “Natürlich nicht, und ich schäme mich auch dafür, aber lass dir doch erklären …”
    “Dafür ist es jetzt zu spät”, entgegnete Helen bestimmt. “Du hättest nicht warten dürfen, bis ich es über Umwege erfahre.”
    Lorenzo sah sie entgeistert an, bevor er entschlossen auf sie zutrat und ihr die Hände auf die Schultern legte. “Es ist nicht zu spät, mein Liebling”, sagte er nachdrücklich. “Ich weiß, dass ich mich falsch verhalten habe, und ich bitte dich aufrichtig um Verzeihung. Du bedeutest mir mehr als alles andere. Wenn wir jetzt zurück nach Palermo fahren, können wir heute noch Mann und Frau werden. Die Gäste werden sich zwar wundern, aber mir ist egal, was sie denken. Solange wir uns lieben, ist alles andere …”
    “Sei endlich still!”, platzte Helen heraus und löste sich aus seiner Umarmung. “Man kann nichts ungeschehen machen – auch nicht mit noch so schönen Worten. Du sagst, dass du mich liebst, aber kann ich deiner Liebe auch wirklich vertrauen? Ich soll dir glauben, dass Sara eine Lügnerin ist, doch bislang entsprach alles, was sie mir erzählt hat, der Wahrheit. Und vielleicht stimmt es ja auch, dass du dich heimlich mit der Frau deines Bruders …”
    “Was zum Teufel willst du damit andeuten?”, unterbrach Lorenzo sie barsch. “Glaubst du wirklich, dass Heather und ich …?” Er war außerstande, den entsetzlichen Verdacht auszusprechen.
    “Kannst du mir einen vernünftigen Grund nennen, warum du sie sonst angerufen und nach London hast nachkommen lassen?”
    Noch ehe sie ihren quälenden Verdacht ausgesprochen hatte, wusste Helen, dass sie einen unverzeihlichen Fehler begangen hatte. Lorenzo sah sie an, als hätte sie ihm einen tödlichen Stoß versetzt, und sein Schweigen lastete wie Blei auf ihren Schultern, weil sie instinktiv spürte, dass sie mit ihrer unbedachten Frage etwas unwiederbringlich zerstört hatte.
    “Wenn du mir das wirklich zutraust, warum bist du dann nicht schon viel früher davongelaufen?”, fragte er endlich, und in seiner Stimme lagen abgrundtiefe Verzweiflung und Ratlosigkeit.
    “Ich hatte bis zuletzt die Hoffnung, dass du zu mir kommen und mir alles erklären würdest”, erwiderte Helen beschämt.
    “Du hättest mir ja doch nicht geglaubt”, entgegnete Lorenzo verbittert. “Wie hätte ich der Frau, die mich offensichtlich verachtet, erklären sollen, dass ich sie liebe?”
    Der Ausdruck des blanken Entsetzens, mit dem er sie ansah, war Helen ebenso unerträglich wie seine Worte. “Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich geliebt habe – und zwar vom ersten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher