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Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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nur ein paar Anrufe – doch sie reichten aus, um alles zu zerstören, was sie sich im Laufe der vergangenen sechs Jahre aufgebaut hatte.
    Kurz überlegte sie, ob sie ihm nachgehen und versuchen sollte, noch einmal mit ihm zu reden, aber im Grunde ihres Herzens wusste sie, dass es zwecklos war. Und sie würde sich nicht dazu herablassen, vor ihm auf die Knie zu fallen.
    Sie mochte ganz am Boden sein, doch sie besaß immer noch ihren Stolz.
    Etwas weniger als eine Stunde später verließ Linnea die alte Mühle und lud ihr Gepäck in ihren Mietwagen. Kristian hatte sich nach ihrem letzten Gespräch nicht mehr blicken lassen. Aber vielleicht war es besser so. Es tat auch so schon weh genug.
    Sie wusste nicht, wie sie ohne ihn leben sollte. Sie liebte ihn so sehr, dass allein die Vorstellung, von ihm getrennt zu sein, ihr schier unerträglich war. Aber wie sollte sie mit einem Mann glücklich werden, der Konflikten begegnete, indem er sich zurückzog und dumpf vor sich hin brütete, anstatt nach einem Weg zu suchen, sie zu lösen? Das konnte einfach nicht funktionieren
    Als sie noch ein letztes Mal zur Mühle zurückblickte, trat Annika zur Tür hinaus.
    Sie lächelte. “Reist du nun doch endlich ab?”
    “Ja”, antwortete Linnea, und es gelang ihr nicht, die Bitterkeit vollkommen aus ihrer Stimme zu verbannen. “Du kannst zufrieden sein, Annika: Wenn ich daran denke, was du alles getan hast, um einen Keil zwischen Kristian und mich zu treiben …”
    Die ältere Frau verschränkte die Arme vor der Brust. “Ich weiß nicht, wovon du sprichst”, behauptete sie. “Niemand hat dich gezwungen, meinem Sohn gegenüber zu verschweigen, dass du dich wieder mit Hochzeitsplänen trägst. Wenn er dich jetzt nicht mehr sehen will, ist das ganz allein deine Schuld!”
    Linnea nickte. “Es stimmt, ich war nicht von Anfang an ehrlich zu ihm, und das bereue ich inzwischen mehr, als ich in Worte fassen kann. Aber wir wissen doch beide, dass auch du einige dunkle Geheimnisse mit dir herumträgst, nicht wahr?” Sie machte eine abwinkende Handbewegung. “Aber lassen wird das. Es bringt ohnehin nichts mehr.”
    “Du hast es erfasst.” Wütend kniff Annika die Augen zusammen. “Verschwinde, Linnea! Verschwinde und komm nie wieder zurück!”
    Linnea fühlte sich zu müde und zu schwach, um einen Streit noch weiter auszufechten, den sie am Ende nur verlieren konnte. Sie nickte Annika noch einmal zu, dann stieg sie in ihren Wagen, ließ den Motor an und fuhr davon.
    Von jetzt an siehst du nur noch nach vorn,
sagte sie zu sich selbst. Doch sie konnte nicht verhindern, dass ihr Blick in den Rückspiegel fiel.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen.

12. KAPITEL
    V ier Wochen später
    Kristian saß an seinem Schreibtisch in dem kleinen Arbeitszimmer, das er sich in der alten Mühle eingerichtet hatte. Vor ihm ausgebreitet lagen die Fotos von Johan Mårdh, die schon vor einer ganzen Weile in der Post gewesen waren und die Kristian sich seitdem immer wieder und wieder ansah.
    Mårdh hatte sich wirklich selbst übertroffen – trotzdem würde es keine weitere Zusammenarbeit mit ihm mehr geben. Nicht nach dem, was laut Linnea zwischen ihnen vorgefallen war.
    Die Bilder zeigten immer wieder ein und dasselbe Motiv vor ständig wechselndem Hintergrund. Sie waren gut, die Beleuchtung perfekt eingestellt und immer exakt aus der optimalen Position heraus aufgenommen worden. Dennoch gaben sie die Realität in Kristians Augen nur unzulänglich wieder.
    Linnea war in Wirklichkeit noch viel schöner, als diese Fotos es vermuten ließen.
    Verdammt! Du solltest endlich aufhören, ständig über sie nachzugrübeln, und mit der Vergangenheit abschließen. Und am besten beginnst du gleich damit, indem du diese Bilder in den Papierkorb wirfst!
    Doch er brachte es einfach nicht über sich.
    Als es verhalten an der Tür klopfte, war er beinahe dankbar für die Unterbrechung. Dabei wusste er eigentlich, dass es langsam Zeit wurde, sich wieder in den Griff zu bekommen. Aber als Linnea gegangen war, hatte sie auch sein Herz mit sich genommen. Das, was da in seiner Brust kräftig und regelmäßig schlug, war nur noch ein Phantom. Etwas, das zwar seinen Körper am Leben hielt, aber zu keinem Gefühl außer unendlicher Traurigkeit mehr fähig zu sein schien.
    “Herein!”, rief er, und als seine Mutter den Raum betrat, zwang er sich zu einem Lächeln. “
Hej!
Ist es schon Zeit fürs Mittagessen?”
    Annika schüttelte den Kopf. “Nein, ich …” Sie atmete
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