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Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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mussten sie das Flüsschen Lillälv überqueren, das das ganze Tal und den Ort in zwei Hälften aufteilte – Östra- und Västradal. Die beiden Ortsteile waren über mehrere Brücken miteinander verbunden, von denen die auf zwei mächtigen Pfeilern ruhende Steinbrücke in der Nähe der Kirche die Älteste war. Über diese fuhren sie nun und folgten dann der Straße, die am Fluss entlangführte.
    Schon bald tauchten die ersten Umrisse der Mühle vor ihnen auf.
    Linnea wusste nicht, ob sie traurig oder froh sein sollte darüber, dass ihre Reise nun zu Ende war. Sie wusste nicht, wie es weitergehen sollte – nur, dass sie auf keinen Fall so weitermachen konnte wie bisher.
    Kristian stellte seinen Wagen vor dem Gebäude ab, dann ging er zur Heckladeklappe, um das Gepäck herauszuholen.
    In diesem Moment öffnete sich die Eingangstür des Gebäudes, und Annika trat heraus.
    Ein triumphierendes Lächeln lag auf ihren Lippen, und Linnea fing schon an sich zu fragen, woher sie wusste, was zwischen Kristian und ihr vorgefallen war. Doch kurz darauf wurde ihr klar, dass nicht ihr Streit der Grund für die diebische Freude war, die sich auf der Miene ihrer Schwiegermutter abzeichnete. Denn in diesem Augenblick traten zwei Männer hinter ihr ins Freie.
    Linnea hatte das Gefühl, als würde man ihr den Boden unter den Füßen wegziehen.
    “Miles!”, stieß sie atemlos aus, dann blickte sie zum Vater ihres Verlobten hinüber. “Richard! Was macht ihr denn hier?”

11. KAPITEL
    “L innea, Darling!” Miles drängte sich an Annika vorbei, eilte auf Linnea zu und schloss sie in die Arme. “Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisst habe!”
    Sprachlos vor Überraschung ließ Linnea die Umarmung einige Sekunden zu, ehe sie sich hastig von ihm löste. Sie war sich überdeutlich der Tatsache bewusst, dass sämtliche Blicke auf ihr ruhten. Was sollte sie jetzt bloß tun?
    Und dann kam alles noch schlimmer, denn Miles wandte sich mit einem strahlenden Lächeln an Kristian. “Ich darf mich vorstellen? Miles Banning – Linneas Verlobter. Und der Herr dort drüben ist mein Vater, Richard Banning.”
    Das Schweigen war so durchdringend, man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
    Linnea stand einfach nur da, unfähig etwas zu sagen oder zu tun, während das Kartenhaus ihrer Lügen über ihr zusammenbrach. “Kristian, ich …”, war alles, was sie hervorbringen konnte.
    Doch Kristian ignorierte sie und ergriff stattdessen Miles’ Hand. “Es freut mich sehr, Sie beide kennenzulernen”, sagte er, und nur jemand, der ihn sehr gut kannte, konnte ihm anmerken, wie es wirklich hinter der scheinbar gelassenen Fassade aussah. “Mein Name ist Kristian Västarsand, und ich bin Linneas Ehemann.”
    Linnea schloss die Augen.
    “Ihr Ehemann?”, hörte sie Richard empört rufen. “Linnea, ist das wahr?”
    Es war Kristian, der an ihrer Stelle antwortete. “Sie können jedoch unbesorgt sein”, sagte er. “Die Scheidung ist bereits beschlossene Sache. Und das schon seit vielen Jahren.”
    Mit diesen Worten wandte er sich abrupt ab und lief eiligen Schrittes, aber erhobenen Hauptes in Richtung Wald davon.
    Linneas erster Impuls war es, ihm zu folgen. Sie wollte ihm alles erklären, ihn um Verzeihung bitten. Erst jetzt wurde ihr klar, wie unrecht sie ihm getan hatte. Woher nahm sie das Recht, ihn wegen dieser dummen Werbekampagne zu verurteilen, wo sie selbst es bislang auch nicht über sich gebracht hatte, ihm reinen Wein einzuschenken?
    “Linnea?” Es war Miles. Er legte ihr von hinten eine Hand auf die Schulter. “Kannst du mir verraten, was das zu bedeuten hat? Bist du wirklich mit diesem Mann verheiratet?”
    Sie atmete tief durch, dann drehte sie sich zu ihm um und nickte. “Komm mit”, sagte sie und reichte ihm ihre Hand. Miles hatte ein Recht darauf, dass sie sich jetzt zuerst ihm widmete. “Ich glaube, wir müssen einiges miteinander besprechen …”
    “Zuallererst möchte ich dir sagen, das es mir leidtut.” Linnea, die zusammen mit Miles in der Küche der alten Mühle saß, senkte den Blick. “Du sollst wissen, dass es nie in meiner Absicht lag, dir wehzutun. Als ich hierher nach Schweden kam, wollte ich wirklich nur eines: endlich die Scheidung der Ehe mit Kristian durchfechten.” Sie erzählte ihm in knappen Worten, wie sich alles zugetragen hatte. “Wirklich, ich wollte nichts weiter als diese Scheidung”, versicherte sie anschließend noch einmal.
    “Aber es kam alles anders, nicht
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