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Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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reumütig alles beichtete.
    Endlich erreichte er das kleine Fischerhaus, das einmal Finjas Eltern gehört hatte und das bald Teil seiner Ferienanlage hier auf Sundsvall sein würde. Doch schon als er durch die Tür trat, spürte er, dass etwas nicht stimmte.
    Linnea saß stocksteif am Esstisch, vor ihr stand eine randvoll gefüllte Tasse Kaffee, die schon längst nicht mehr dampfte. Ganz offensichtlich hatte sie sie nicht einmal angerührt.
    “Was ist los?”, fragte er, überrascht darüber, wie heiser seine Stimme klang. “Du hast doch etwas,
min älskling
.”
    “Das fragst du noch?” Sie bedachte ihn mit einem eisigen Blick, der ihm bis ins Herz schnitt. “Stell dir vor, ich habe diesen merkwürdigen Fotografen wieder getroffen, der uns schon in Jukkasjärvi begegnet ist – du erinnerst dich doch sicher an ihn, oder?”
    So langsam beschlich Kristian die schreckliche Ahnung, dass er mit seinem Geständnis zu spät kam. “Linnea, ich kann dir das erklären …”
    Sie lachte bitter auf. “Ich bin sicher, dass du das kannst. Es ist ja im Grunde auch ganz einfach: Du brauchtest dringend ein bekanntes Gesicht für Werbeaufnahmen für deine Agentur. Da kam ich mit meinen lächerlichen Romanen gerade richtig, was? Aber weißt du, was ich mich frage? Wie wolltest du mich dazu bringen, dir mein Einverständnis für die Veröffentlichung dieser Bilder zu geben? Lass mich raten – du hattest vor, mich mit deiner Einwilligung für die Scheidung zu erpressen, stimmt’s?”
    Betroffen senkte Kristian den Blick. “Es tut mir leid”, sagte er. “Ich weiß inzwischen, dass es ein Fehler war, was ich getan habe, doch ich kann es nicht mehr rückgängig machen, versteh das doch!”
    “Aber du hättest es mir sagen können!”, entgegnete Linnea traurig. “Nein, falsch – du hättest es mir sagen
müssen
! Und behaupte jetzt bitte nicht, dass du genau das vorhattest, denn damit würdest du dich nur lächerlich machen.”
    “So lass uns doch in Ruhe darüber reden, ich …”
    “Es gibt nichts mehr zu reden!”, fiel sie ihm barsch ins Wort. “Du kannst es dir aussuchen, Kristian: Entweder wir fahren zusammen zurück nach Dvägersdal, oder ich muss mir etwas anderes überlegen, wie ich dorthin komme. Eines jedenfalls steht fest: Ich werde keine Minute länger mit dir in diesem Haus verbringen!”
    Seufzend fuhr Kristian sich durchs Haar. Was hatte er schon für eine Wahl? Die Rückfahrt nach Dvägersdal war vermutlich die einzige und letzte Chance für ihn, ihr alles zu erklären. “Also gut”, antwortete er. “Ich packe unsere Sachen zusammen. In einer Viertelstunde fahren wir los.”
    Sie nickte ernst. “Ich warte im Wagen auf dich.” Als sie bereits an der Tür war, drehte sie sich noch einmal um. “Ach übrigens, dieser Fotograf – Mårdh – hat versucht, mich anzugrapschen. Du solltest dir die Leute, die für dich arbeiten, wirklich besser ansehen.”
    Entsetzt starrte Kristian ihr nach. Linnea hatte kaum den Raum verlassen, da nahm er sein Handy und wählte Johans Nummer. Leider meldete sich nur die Mailbox, sodass er dem Fotografen nicht persönlich die Meinung sagen konnte.
    “Ihr Auftrag ist hiermit zu Ende”, sprach er stattdessen auf den Anrufbeantworter. “Ich erwarte, dass Sie mir sämtliche Bilder und die Rechnung in den nächsten Tagen zukommen lassen.” Drohend fügte er hinzu: “Über alles weitere unterhalten wir uns noch ausführlich!”
    Linnea blickte schweigend aus dem Beifahrerfenster, doch sie nahm die herrliche Landschaft – die weiten Wiesen und Wälder, die kleinen Seen, die im strahlenden Sonnenschein funkelten – gar nicht wahr. Wenn es nach ihrem Gemütszustand gegangen wäre, hätten düstere Gewitterwolken ohnehin viel besser gepasst.
    Seit sie vor etwas mehr als drei Stunden von Skatan aus aufgebrochen waren, hatte Kristian mehrmals versucht, ein Gespräch mit ihr zu beginnen, doch sie wollte seine fadenscheinigen Erklärungen und Rechtfertigungen nicht hören, und so war sie gar nicht darauf eingegangen.
    Es tat auch so schon weh genug. Die Vorstellung, dass er die ganze Zeit über mit ihr gespielt hatte, zerriss ihr schier das Herz. Doch es brachte nichts, sich irgendwelchen falschen Vorstellungen hinzugeben. Kristian, der Mann, den sie mehr liebte als ihr eigenes Leben, hatte sie nur benutzt – je eher sie das begriff, desto besser.
    Etwas mehr als eine halbe Stunde später erreichten sie die ersten Ausläufer von Dvägersdal. Um zur alten Mühle zu gelangen,
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