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Heerführer der Finsternis

Heerführer der Finsternis

Titel: Heerführer der Finsternis
Autoren: Hugh Walker
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standen fast überall im Raum, denen weder die Sasgen, noch die Lorvaner viel abgewinnen konnten. Das Sitzen mochte für die kleineren Chimerer angenehm sein, doch die kräftigen Krieger fanden selbst eine Ruderbank auf einem Sasgenschiff angenehmer.
    Burra löste das Problem auf eigene Art. Sie versuchte, eine Weile auf einem der Tische zu sitzen und hockte sich schließlich auf den Boden – ein Beispiel, dem alle außer den Asgnorjen folgten.
    Aber das gebratene Fleisch – wahrscheinlich Bärenfleisch – schmeckte ausgezeichnet, wie auch die dunkle Brühe, in der außer dem Schädel und den Innereien allerlei Rätselhaftes schwamm. Sie enthielt viel Salz. Die Chimerer mußten verschwenderische Mengen besitzen.
    Im Verlauf des Mahles berichteten die gelehrten Asgnorjen alles, was sie über den Nordstern wußten. Es konnte kein Zweifel darüber bestehen, daß es ihn gab und daß er ein Hort des Lichtboten sein mußte. Selbst in den dunkelsten Wintermonden, konnte man Lichter im Norden auf dem ewigen Eis flackern und den Himmel erhellen sehen.
    Es waren im Laufe der Jahre viele nach Norden gekommen, um ihn zu suchen, aber keiner war je zurückgekehrt, um davon zu berichten.
    Noch etwas war sicher: daß die Trolle irgendwo im ewigen Eis eine Heimstatt hatten. Dies mochte wohl der Nordstern sein, denn die Trolle galten in vielen Legenden als die Lieblingsgeschöpfe des Lichtboten, als seine Diener und Kämpfer, als die Wahrer des Lichts und die Wächter der Welt.
    Bei den Asgnorjen selbst gab es noch eine andere Legende:
    Daß die Dunkelmächte vor langer Zeit nach Norden gezogen waren, um die Runenschriften der Trolle zu stehlen, denn wer diese Runenschriften besaß, beherrschte wirklich die Welt.
    Nottr war enttäuscht. Die Asgnorjen wußten viel weniger, als er gehofft hatte. Sollten sie diesen vagen Hinweisen wirklich folgen?
    Die Zeit, drängte so sehr. Sie würden mondelang über das Eis stapfen, bei einer Kälte, die niemand lange ertragen konnte und die niemals aufhörte. Ihre Vorräte würden ihre einzige Nahrung sein. Wenn sie zu Ende waren, würde alles zu Ende sein.
    Er war nicht verwundert darüber, daß keiner mehr vom Nordstern zurückkehrte. Sie hatten ihn wohl erst gar nicht erreicht.
    Die anfängliche Begeisterung für diesen Plan schwand immer mehr dahin.
    ALLUMEDDON würde sie in der Eiswüste überraschen. Sie würden alle zu verlorenen Seelen werden – Verstärkung für Horcans Klinge.
    Der Gedanke ließ ihn schaudern.
    Aber dann ergab sich eine ganz neue Lage: die Chimerer waren ebenfalls auf dem Weg zum Nordstern, und sie sagten, daß ihnen die Begleitung dieser Helden aus dem Kampf gegen die Finsternis sehr willkommen wäre. Sie besaßen Waffen und Vorräte und viele Möglichkeiten, diese Reise angenehm zu gestalten. Aber sie hatten keine Erfahrung im Kämpfen – vor allem nicht gegen die Dunkelmächte.
    Sicherlich würden sie gemeinsam große Dinge vollbringen können. Auch sie wußten, daß ALLUMEDDON bevorstand und daß nicht mehr viel Zeit blieb.
    Aber es gab noch eine große Chance. Wie die Asgnorjen hatten sie seit vielen Jahren aufmerksam den Himmel beobachtet. Im letzten Jahr war ein neuer Stern erschienen, der größer wurde.
    Chimerer wie Asgnorjen waren überzeugt, daß dies nur der Lichtbote sein könne, der zur Welt zurückkehrte.
    Seit Oannons Tempel verschlossen war und sie ihren Tribut an die Finsternis nicht mehr zu entrichten brauchten, hatten sie diese Heerschar für sich selbst gebaut. Der Großteil ihres Volkes war in die Wildnis nach Osten gewandert, mit einer Maschinenstreitmacht, die nicht viel kleiner war als die Ihre.
    Doch sie wollten kämpfen!
    Sie sahen keinen Sinn darin, fortzuziehen. Wenn ALLUMEDDON kam, gab es nirgendwo Sicherheit. Sie waren wenig mehr als hundert. Sie hatten alles genau berechnet. Sie glaubten zu wissen, wo der Nordstern lag. Die Flugbahn des Lichtboten verriet es ihnen. Sie würden da sein, bevor er eintraf. Er würde alle Hilfe brauchen können.
    Als sie von Thonensen erfuhren, daß Nottr es gewesen war, der Oannons Tempel verschlossen hatte, feierten sie ihn als ihren Befreier.
    Es wurde ein großes Fest, so daß Calutt sich breitschlagen ließ, einen Kessel Opis auf das magische Feuer der Chimerer zu setzen. Aber die Gefährten erlebten eine herbe Enttäuschung. Die Chimerer waren nicht zu bewegen, die Brühe zu trinken. Dabei war sie eine der besten, die der Schamane je gekocht hatte.

4.
    Als sie nach zwei Tagen das Lager abbrachen,
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