Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heaven

Heaven

Titel: Heaven
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
würde, und die Fotos allein waren ja kein Beweis.«
    »Warum hast du mir kein Wort davon gesagt?«, unterbrach Kim ihn jetzt vorwurfsvoll und Luke verzog verlegen das Gesicht.
    »Weil ich bereits eine Idee hatte, wie ich es anstellen könnte, und wusste, dass sie dir wahrscheinlich nicht sehr gefallen würde.«
    Stirnrunzelnd sah sie ihn an, doch er wandte sich wieder Charlie zu und fuhr fort: »Mittags hatten meine Eltern mir von der Schulfeier erzählt, und obwohl ich zunächst nicht die Absicht hatte, dort zu singen, kam mir das aber nach der Entdeckung des Bildes sehr gelegen. Also habe ich mit meinen Freunden ausgemacht, dass wir gemeinsam auftreten werden, und vorgeschlagen, dass wir Robert dazu holen, weil uns ein Drummer gefehlt hat. Da mir inzwischen klar war, dass Caitlin Wilder eine zentrale Rolle in der ganzen Sache spielte, habe ich beschlossen, ihn so weit zu provozieren, bis er irgendetwas tun würde, was ihn verrät.«
    »Oh mein Gott, deswegen hast du also die ganze Zeit mit ihr …«, sagte Kim entsetzt, »Jetzt wird mir so einiges klar.«
    »Es tut mir leid, aber das war meine einzige Chance.«
    »Du hättest es mir sagen können«, murmelte sie tonlos. »Stattdessen hast du dich lieber nachts herumgetrieben und mir Angst gemacht mit deinen seltsamen Bemerkungen.«
    Charlie, der die ganze Zeit schweigend zugehört hatte, räusperte sich jetzt.
    »Kommen wir doch bitte zu dem gestrigen Abend.«
    Luke nickte und erzählte weiter. »Ich war mir natürlich nicht sicher, ob das Ganze funktionieren würde, aber als ich gestern Morgen mit meinem Vater zum Angeln gefahren bin, lag wieder ein Brief im Briefkasten, dessen Inhalt keinen Zweifel daran ließ, dass mein Plan aufgegangen war.
    Also habe ich Kims Waffe eingesteckt, und nach unserem Auftritt habe ich gegenüber Robert eine kurze Bemerkung fallen lassen, die ihm den Eindruck vermittelt hat, dass ich die Absicht hätte, mich anschließend mit Caitlin in der alten Scheune zu treffen. Ich habe Caitlin nach Hause geschickt, und mich danach auf den Weg zur Scheune gemacht.
    Da ich zu Fuß war und er Lewis‘ Auto hatte, war er bereits dort, als ich ankam, und hat mich natürlich entsprechend empfangen. Ich hatte nicht die Absicht, ihm etwas zu tun, ich hatte gehofft, wir könnten das anders regeln, aber bevor ich die Gelegenheit dazu hatte, ist Kim aufgetaucht, und der Rest dürfte Ihnen ja bekannt sein.«
    Völlig fassungslos saß Kim auf ihrem Stuhl, versuchte zu verdauen, was sie gerade eben gehört hatte.
    Charlie schüttelte resigniert den Kopf.
    »Mr. Summer, was soll ich dazu sagen? Ich verstehe nicht, warum Sie das alles nicht Kim überlassen haben, immerhin hatte sie den Auftrag, Sie zu schützen.«
    Luke warf ihm einen verlegenen Blick zu. »Nach dieser Sache mit dem Scheinwerfer … ich wollte nicht, dass sie … ich hielt es für besser so«, erklärte er zögernd.
    Mit einem leisen Seufzen schaute Charlie wieder auf seine Unterlagen.
    »Kim, Tom hat in seinem Bericht geschrieben, dass du deine Waffe in der Hand hattest, als das Handgemenge in der Scheune losging – ich dachte, Mr. Summer hätte sie gehabt? Wenn ich das richtig verstanden habe, gab es doch keine Gelegenheit, bei der er sie dir zurückgegeben hatte, wieso hattest du sie dann?«
    Kim schluckte und warf einen kurzen Seitenblick auf Luke.
    »Ich glaube, das willst du nicht wirklich wissen«, murmelte sie unbehaglich und starrte auf den Boden.
    »Wenn Mr. Summer aussagt, er hätte dir die Waffe entwendet, würde ich das schon gerne wissen«, erklärte Charlie fest.
    Als Kim keine Antwort gab, ergriff Luke wieder das Wort und schilderte kurz, wie Kim an ihre Waffe gelangt war, danach herrschte einen Moment Schweigen.
    »Also gut«, sagte Charlie dann, und ein kaum wahrnehmbares Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. »Ich denke, das werde ich in meinem Bericht nicht so ausführlich erwähnen, und gewisse andere Vorkommnisse wohl auch besser nicht. Allerdings muss ich sagen Mr. Summer, dass ich von Ihrem Verhalten nicht unbedingt begeistert bin. Ihr Alleingang war überaus gefährlich und mehr als fragwürdig, auch wenn Sie dabei offensichtlich die Absicht hatten, Kim zu schützen. Und zu der Tatsache, dass Sie meine Ermittlerin dazu gebracht haben, sich mit ganz anderen Dingen als dem Fall zu beschäftigen, möchte ich mich erst gar nicht äußern.«
    Luke grinste, und Kims ohnehin schon gerötetes Gesicht wurde noch eine Spur roter.
    »Wie dem auch sei«, erklärte Charlie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher