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Heaven

Heaven

Titel: Heaven
Autoren: Marina Schuster
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von Charles Griffith, dem Leiter der Sonderermittlungskommission, aus dem Telefonhörer.
    »Okay, bin sofort da«, sagte Kim und legte auf.
    Rasch verließ sie ihr Büro, klopfte ein paar Schritte gegenüber an die Tür ihres Chefs und trat ein.
    »Hallo Kim, setz dich«, forderte Charlie sie auf und sie ließ sich auf einem der beiden Stühle vor seinem Schreibtisch nieder. »Ich habe einen Auftrag für dich.«
    Gespannt schaute sie ihn an.
    »Es ist eine etwas heikle Angelegenheit, aber ich denke, du wirst das hinkriegen«, sagte er einleitend.
    »Worum geht es denn?«
    »Sagt dir der Name Luke Summer etwas?«
    »Sprichst du etwa von dem Luke Summer?«, fragte Kim gedehnt, und ein ungutes Gefühl kroch durch ihren Bauch.
    »Ja, ich meine den Rockstar«, bestätigte Charlie. »Ich erhielt vorhin einen Anruf vom Polizeipräsidenten, Albert Wainsworth, der ein guter Bekannter von Luke Summer ist. Summer hat einen Drohbrief erhalten, adressiert an das Hotel, in welchem er während des letzten Konzerts seiner Tour abgestiegen war. Da nur wenigen Leuten bekannt war, dass er dort logieren würde, nimmt er die Sache sehr ernst und hat sich an Wainsworth gewandt. Jetzt haben wir den Fall auf dem Tisch, und ich möchte, dass du dich darum kümmerst.«
    Kim hielt die Luft an. »Und was soll ich tun?«, fragte sie zögernd.
    »Wir werden dich als Summers Assistentin in sein persönliches Umfeld einschleusen, so hast du die Möglichkeit, ein Auge auf ihn zu haben und diskret und unauffällig zu ermitteln.«
    Entgeistert starrte Kim ihren Chef an, dann schüttelte sie vehement den Kopf.
    »Nein, auf keinen Fall.«
    »Wie bitte? Was soll das heißen?«, fragte Charlie ungehalten. »Kannst du mir erklären, wo das Problem ist?«
    Sekundenlang schloss Kim die Augen, dachte daran, wie verliebt sie damals in Luke gewesen war, dachte an den Kuss in der Scheune, und dachte daran, wie er sie ausgelacht und beleidigt hatte. Das Letzte, was sie wollte, war ihm wieder zu begegnen, doch das konnte sie Charlie natürlich nicht erzählen, und nervös suchte sie nach einer Ausrede.
    »Luke Summer hat doch bestimmt einen Haufen Security-Leute, was braucht er da noch zusätzlichen Schutz?«
    Charlie schüttelte den Kopf.
    »Nein, es gibt lediglich die Leute, die während seiner Konzerte engagiert werden, eine ständige Security hat er nicht. Und Wainsworth sagt, dass Summer Wert auf Privatsphäre und Diskretion legt, deswegen möchte er sich nicht mit einem Rudel Gorillas umgeben.«
    »Aber ich bin doch noch nicht so lange hier und habe gar keine Erfahrung mit so etwas, kannst du nicht einen von den Jungs schicken?«, fragte sie abwehrend und schaute ihn hoffnungsvoll an.
    »Die anderen sind momentan alle an Fällen dran, von denen ich sie nicht abziehen kann, du bist die Einzige, die frei ist«, erklärte Charlie. »Außerdem bist du dafür ausgebildet, und bringst alle Voraussetzungen für diese Aufgabe mit. Ich bin mir sicher, dass du das hinbekommst, sonst würde ich dich da nicht hinschicken.« Als Kim nicht antwortete, fügte er hinzu: »Du weißt, dass du unter all den Männern hier sowieso keinen leichten Stand hast, und dass ich mich ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt habe, als ich dich für diesen Job hierher geholt habe. Es wird Zeit, dass du beweist, dass ich mit dieser Entscheidung keinen Fehler begangen habe.«
    Kim verstand den versteckten Hinweis und schaute ihn unglücklich an.
    »Ich habe wohl keine andere Wahl?«, fragte sie leise und Charlie schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Also gut«, gab sie seufzend nach, »Und wie soll das ablaufen?«
    »Du wirst jetzt nach Hause fahren und deine Sachen packen. In drei Stunden geht dein Flug nach Sunville. Summer hat dort eine Villa gemietet, um mit seiner Band an seinem neuen Album zu arbeiten, du wirst dort hinfahren und ihn treffen. Alle weiteren Einzelheiten wirst du mit ihm besprechen. – Ich habe keine Ahnung, wie ernst diese ganze Geschichte ist, aber ich erwarte, dass du vorsichtig bist, also keine Alleingänge, wenn dir irgendetwas verdächtig vorkommt, meldest du dich sofort.«
    Kim verzog unglücklich das Gesicht und nickte resigniert. Sie fühlte sich elend und war ganz und gar nicht begeistert von dieser Sache, aber ihr blieb nichts anderes übrig, als sich Charlies Anordnung zu fügen.
    »Wie lange soll ich dort bleiben?«
    »Solange es nötig ist«, sagte er und machte ein ernstes Gesicht. »Und noch etwas: Ich habe Wainsworth versprochen, dass wir dafür sorgen, dass
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