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Heaven

Heaven

Titel: Heaven
Autoren: Marina Schuster
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während sie sich auszog und das Wasser aufdrehte, und fragte sich unglücklich, ob das jetzt die ganze Zeit so weitergehen würde.
    Kurz darauf stand sie im Arbeitszimmer und schaute sich um. Es gab einen Schreibtisch mit PC, ein paar Bücherregale und eine Sitzecke.
    Kim ging ans Fenster und warf einen Blick nach draußen, im gleichen Moment betrat Luke das Zimmer, und sie drehte sich zu ihm um.
    Er bedeutete ihr Platz zu nehmen, sie ließ sich in einem Sessel nieder, er setzte sich ihr gegenüber auf die Couch.
    »Also gut, wie ich bereits sagte, bin ich keineswegs davon begeistert, Sie hier zu haben«, erklärte er nachdrücklich. »Aber da es sich nun mal so ergeben hat, sollten wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.«
    Kim hätte ihm am liebsten an den Kopf geworfen, dass sie auch nicht gerade versessen darauf war, ihre Zeit mit ihm zu verschwenden, doch sie hielt sich zurück. Charlie hatte sie extra noch einmal darauf hingewiesen, dass sie dem Polizeipräsidenten persönlich Rechenschaft ablegen musste, wenn irgendetwas schiefgehen würde. Sie ahnte dunkel, was passieren würde, wenn Luke sich bei Albert Wainsworth über sie beschweren würde, also nickte sie nur stumm.
    »Bevor ich Ihnen erkläre, worum es überhaupt geht, würde ich gern ein paar andere Details mit Ihnen besprechen«, fuhr er fort. »Albert hat mir geraten, über den wahren Grund Ihrer Anwesenheit sicherheitshalber Stillschweigen zu bewahren, also werden Sie offiziell als meine persönliche Assistentin fungieren. Haben Sie eine ungefähre Vorstellung, was Sie in dieser Eigenschaft zu tun haben?«
    »Ehrlich gesagt nein«, gab Kim achselzuckend zu.
    »Das dachte ich mir schon. Also werde ich Ihnen wohl ein paar Instruktionen geben müssen, damit Sie wenigstens das Gröbste hinbekommen, ohne dass jemand Verdacht schöpft«, seufzte er, und es klang als hätte man von ihm verlangt, einem Esel das Klavierspielen beizubringen.
    »Naja, ein paar Termine koordinieren oder Autogrammkarten verschicken werde ich wohl noch auf die Reihe kriegen«, entfuhr es Kim patzig.
    Er schien sie wohl für komplett verblödet zu halten.
    »Das werden wir noch sehen«, grinste er, wurde aber gleich wieder ernst. »Über die Einzelheiten können wir uns später unterhalten, da ich offiziell ein paar Tage Auszeit habe, haben Sie noch eine kleine Schonfrist.« Kim verzog das Gesicht, und er fuhr fort: »Wenn Sie möchten, können Sie für Ihre Arbeit den PC hier benutzen, falls Sie sonst noch etwas brauchen sollten, sagen Sie mir Bescheid.«
    »Okay«, nickte Kim, »aber ich bin immer noch nicht so ganz im Bilde, worum es jetzt eigentlich geht.«
    »Das wüsste ich selbst gerne«, sagte Luke achselzuckend. »Wahrscheinlich werden Sie sowieso denken, ich mache aus einer Mücke einen Elefanten. Eigentlich wollte ich auch gar kein großes Theater darum machen, sondern nur einen Rat, aber Albert hat darauf bestanden, jemanden herzuschicken.«
    »Das war ohne Frage eine kluge Entscheidung, man sollte solche Dinge immer ernstnehmen, gerade wenn man so in der Öffentlichkeit steht wie Sie«, beruhigte Kim ihn. »Wenn sich herausstellen sollte, dass es harmlos ist, umso besser.«
    Luke stand auf, ging zum Schreibtisch, nahm einen Umschlag heraus und drückte ihn ihr in die Hand.
    »Das hier ist der Brief.«
    Aufmerksam betrachtete Kim das Kuvert, es war ein gewöhnlicher Umschlag, den man für ein paar Cent in jedem Laden kaufen konnte. Auf der Vorderseite war »Luke Summer« aufgedruckt, weiter stand nichts darauf, es gab keine Briefmarke und keinen Poststempel.
    Gespannt machte sie ihn auf und faltete das Blatt auseinander, überflog kurz die wenigen Zeilen. Während sie las, breitete sich eine ungute Vorahnung in ihr aus. Sie hatte ein paar grobe Beschimpfungen oder Beleidigungen erwartet, doch ein unerklärliches Gefühl tief in ihrem Inneren sagte ihr, das dies hier keineswegs harmlos war.
    NEVER FORGET
    Du hast wohl gedacht, Du kannst ewig so weitermachen, aber da hast Du Dich getäuscht. Ich habe lange gewartet, aber jetzt ist es an der Zeit dich spüren zu lassen, was Qualen sind. Ich werde es nie vergessen.
    Kim starrte eine Weile auf den Text, der offensichtlich mit einem PC auf normalem, weißem Büropapier geschrieben war.
    »Wie haben Sie den Brief erhalten?«, fragte sie dann nachdenklich.
    »Er wurde vorgestern Morgen an der Rezeption des Newhaven Inn abgegeben, ich war dort während des letzten Konzerts meiner Tour abgestiegen. Wie gesagt, ich
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