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Haut aus Seide

Titel: Haut aus Seide
Autoren: E Holly
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kniff in eine seiner Brustwarzen.
    Doch Simon brauchte keine weitere Stimulation. Aus seiner Kehle drang ein Stöhnen, das Schmerz und Lust in sich vereinte und wie ein Schwall heißer Erleichterung aus ihm herausströmte. Eine Sekunde später bebte auch Lelas Körper ihrem Höhepunkt entgegen – still, aber intensiv.
    So gut er auch gewesen war, Entspannung hatte ihm sein Erguss nicht verschafft. Sein Körper wollte das Unmögliche. Sein Körper wollte mehr. Und als ob Lela das spürte, drückte sie ihn mit ihrer ganzen Kraft nach oben und rollte sich mit ihm zusammen auf die Seite. Sie legte ein Bein über das seine und begann, sich sanft zu wiegen. Nicht genug, um sie auseinanderzubringen, aber genug, um seinen erschlaffenden Schwanz wieder zu versteifen. Mit seinem Wiederaufrichten legte sich die Spannung in ihm etwas.

    »Wollen wir die ganze Nacht so liegen bleiben?«, fragte sie ihn. Ihr Mund hatte sich an seinem Hals zu einem Lächeln verzogen.
    »Das ganze Jahr«, erwiderte er und nahm sie fest in den Arm. Welch ein Wunder sie doch war. Trotz all seiner Eigenarten und Schwächen hatte sie ihm vergeben und liebte ihn. Simon wusste nicht, wie er ohne sie mit dem Tod seines Vaters hätte umgehen sollen. Die Gefühle, die in seinem Inneren schwelten, waren viel zu mächtig, um sie dort einsperren zu können.
    »Bevor ich dich kennenlernte, wusste ich nicht, wie einsam ich war«, sagte er.
    »Und ich wusste nicht, wie viel Liebe mein Herz empfinden kann, bevor ich dich kennenlernte«, erwiderte sie und sah ihm dabei direkt in die Augen.
    Sie schnieften beide zur gleichen Zeit. Simon lachte. »Du meine Güte, was sind wir doch für Weicheier.«
    Lela schlug ihm spielerisch mit der Faust auf die Brust. »Wieso Weicheier? Das ist doch schön. Und du kannst mir nicht erzählen, dass du das nicht gern aus meinem Mund hörst.«
    »Und ob ich es gern höre«, gab er zu. »Und ich liebe dich.«
    Plötzlich war Lela still. Sie drückte ihr Gesicht gegen seine Brust und atmete zitternd ein. »Willst du meine Familie sein?«, fragte sie mit tiefer, schüchterner Stimme. »Willst du mein Zuhause sein?«
    Ihr Mut, diese Fragen zu stellen, fuhr Simon direkt ins Herz. Er wusste, was diese Worte für sie bedeuteten, und die Erfüllung, die sie in ihm auslösten, schmerzte geradezu. Sie bat ihn, ihr Zuhause sein. Ihn bat sie – und niemanden sonst.

    »Ja, das will ich, Lela«, antwortete er. »So lang du mich haben willst.«
    Lela hoffte nur, dass ihr Geliebter wusste, wie lang eine Ewigkeit war.
     
    In dem verlassenen Konferenzraum war Philip gerade dabei, eine Champagnerflasche aus dem Kühler mit dem fast geschmolzenen Eis zu nehmen. Bea beobachtete ihn von ihrem Platz auf der Tischkante aus. In ihrem Gesicht stand ein geduldiges Lächeln geschrieben, das er noch nie bei ihr gesehen hatte. Er fand es beunruhigend, ja geradezu besorgniserregend. Dabei wäre er in ebendiesem Augenblick nur zu gern in der Lage gewesen, sie zu durchschauen. Er stellte die Magnumflasche zurück in den Kühler.
    »Tja«, sagte er mit etwas zu lauter Stimme. »So bleibt mehr für uns.«
    Bea rieb tröstend über seinen Hemdsärmel. »Ich nehme an, dir ist ebenso wenig nach Feiern zumute wie mir.«
    »Stimmt.« Er spielte an der Folie des Korkens herum. »Ist schon merkwürdig. Ich werde zwar immer noch hier sein und auch so ziemlich dieselbe Arbeit machen wie vorher, aber doch hat sich alles verändert. Letzten Endes wird die Verantwortung nicht mehr bei mir liegen.«
    »Und die Verantwortung wird dir fehlen?«
    »Vielleicht ein bisschen.«
    Sie rutschte auf der Tischplatte herum, bis sie seine Knie zwischen den ihren eingefangen hatte. Dann nahm sie seine beiden Hände und gab ihm kleine Küsse auf die Fingerknöchel. »Es wird neue Herausforderungen für dich geben. Die Expansion auf die Graves -Kaufhäuser
wird sicher spannend. Ich hätte nichts dagegen, selbst ein wenig dabei zu helfen.«
    Er lächelte sie warm an. »Ich bin es gar nicht gewöhnt, von dir getröstet zu werden.«
    Béatrix wurde rot, aber ihr Gesicht blieb ernst. »Du solltest aufhören, mich als jemanden zu sehen, um den du dich kümmern musst.«
    »Ich weiß. Ich habe nur Angst, dass du dann weniger von mir hältst. Und ich habe immer noch das Gefühl, dich im Stich gelassen zu haben.«
    »Mich im Stich gelassen?!« Diese Behauptung schien Béatrix aufrichtig zu erstaunen. »Philip. Du hast eine schwere Entscheidung getroffen und das Beste daraus gemacht. Du hast mehr
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