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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes
Autoren: P Cleave
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betrunken und verkatert. Du hattest recht  – ich hätte niemals in diesem Fall ermitteln dürfen. Ich habe mir die Fallakte zwar angesehen, aber ich war zu fertig, um zu merken, dass sie relevant war, und jetzt … tja, jetzt muss ich tun, was nötig ist, um das kleine Mädchen zu retten.«
    »Carl …«
    »Es stimmt, und du weißt es. Wenn mir die Verbindung aufgefallen wäre, hätte das meiste von dem hier verhindert werden können. Wir hätten ihn schnappen können, als er sich Victoria Brown vorgenommen hat, oder als er den Arzt entführt hat.«
    »Das weißt du nicht.«
    Er seufzt. »Doch. Wir beide wissen es.«
    »Carl …«
    »Ich bin müde, Theo. Sehr müde. Und ich will einfach nur, dass das hier vorbei ist«, sagt er, dann schaltet er den Handylautsprecher wieder an und schließt die Tür.
    Ich bleibe im Korridor stehen, schließe die Augen und warte auf den Schuss.
    Es dauert nicht lange. Fünf Sekunden. Aber sein Hall wälzt sich noch eine Weile wie eine Bowlingkugel durch meinen Schädel.

Kapitel 54
    Caleb schaut auf das Handydisplay und betrachtet wortlos die tote Frau auf dem Bett, nur ein Schuss, direkt ins Herz. Sie hat dabei die Augen aufgerissen und das Telefon angestarrt, und es schien, als würde sich ihr Mund nach innen stülpen, ihr blieb nicht mal die Zeit, sich mit der Hand an die Brust zu greifen. Stattdessen ist ihr Kopf dorthin zurückgesackt, wo er lag, als sie schlief, und ihr Hals drückt gegen ihre riesigen Brüste. Sie liegt ungefähr so da wie vor einer Minute. Caleb hat keinen Zweifel, dass sie tot ist. Trotzdem  – ihm ist klar, dass alles auch nur inszeniert sein kann.
    »Auf dem Nachttisch steht eine leere Flasche«, sagt er.
    »Was? Ich kann Sie nicht hören.«
    »Auf dem Nachttisch steht eine leere Flasche, hab ich gesagt.«
    »Ich kann Sie immer noch nicht hören«, sagt Schroder. »Geben Sie mir ’ne Minute.«
    »Sie wollen mich wohl verarschen.«
    »Was?«
    »Sie wollen mich wohl verarschen, hab ich gesagt.« Caleb schreit es fast ins Telefon.
    »Verraten? Was soll ich verraten?«
    Cole antwortet nicht. Er betrachtet weiter die tote Frau auf dem Display, und dann fängt das Bild an zu wackeln, und das Handy wird höher gehalten. Er sieht, wie die Wand rauf und runter schwankt, und begreift, dass
sich der Detective mit dem Finger im Ohr herumstochert. Wegen des Schusses. Keine Frage. Durch den Schuss kann der Detective vorübergehend nichts hören, darum kann er ihn nicht verstehen. Darum muss er eine Minute warten. Die Minute zieht sich, und er ist ganz aufgeregt. Der Richter ist ihm zwar durch die Lappen gegangen. Aber er könnte bei ihm denselben Trick anwenden und jemanden dazu bringen, ihn in seinem Auftrag zu töten, allerdings kann er sich nicht vorstellen, dass das ein zweites Mal funktionieren würde, nicht bei einem Mann, den alle für einen guten Menschen halten.
    Schließlich wird das Handy erneut bewegt, und er kann die Seite von Schroders Gesicht erkennen, bevor dessen Ohr das Display ausfüllt. Offensichtlich hat er vergessen, dass Kamera und Freisprecheinrichtung eingeschaltet sind.
    »Was haben Sie gesagt?«
    »Auf dem Nachttisch steht eine Flasche.«
    »Und?«
    »Ich möchte, dass Sie sie nehmen und sie auf ihrem Kopf zerschlagen.«
    »Was?«
    »Sie haben schon verstanden.«
    »Das werde ich nicht tun.«
    »Müssen Sie aber.«
    »Nein. Muss ich nicht. Sie ist tot.«
    »Dann kann sie auch nichts spüren, und es wird ihr egal sein.«

    »Nein.«
    »Ich muss sichergehen, dass sie tot ist.«
    »Ach ja? Warum kommen Sie dann nicht einfach vorbei und schauen sie sich verdammt noch mal an? Ich werde sie nicht mit der Flasche schlagen.«
    Caleb denkt darüber nach. Nickt. Denkt weiter darüber nach. Nickt erneut. Er glaubt dem Detective. »Haben Sie einen Filzstift?«
    »Was?«
    »Einen Stift. Suchen Sie einen Stift.«
    »Ich hab einen dabei.«
    »Ich möchte, dass Sie ihr etwas auf die Stirn schreiben.«
    »Das werde ich auch nicht tun.«
    »Das werden Sie, Detective, weil ich Ihnen dann nämlich sagen werde, wo ich bin.«
    In der Leitung ertönt ein Knurren. »Aber klar doch.«
    »Sie können mir glauben«, sagt Caleb und schaut hinunter auf das kleine Mädchen, dem er nie wieder etwas wird abschneiden müssen. »Ich verspreche Ihnen, wenn Sie ihr etwas auf die Stirn schreiben, können Sie und Theodore Tate mich mitnehmen. Ich gebe Ihnen mein Wort. Und Sie können damit Katy Stantons Leben retten.«
    »Und was ist mit ihrem Vater?«, fragt
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