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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes
Autoren: P Cleave
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schlafen die meisten noch, jeder in seiner eigenen Traumwelt  – einige werden von Monstern gejagt, andere begegnen Frauen, die sie aus dem Fernsehen kennen, einige fliegen umher und andere stürzen in die Tiefe.
    »Wo fahren wir hin?«, frage ich.
    »Wir werden Caleb Cole verhaften und Katy Stanton retten.«
    »Und wie stellen wir das an? Er hat dir nicht zufällig gesagt, wo sie sich befinden, oder?«
    Er nickt. »Zufällig hat er das.«
    »Was?«
    »Er hat mir die Adresse genannt.«
    »Glaubst du ihm?«, frage ich und massiere meine Schläfe.
    »Ja.«
    »Warum hast du mir das nicht erzählt?«
    »Das sagt ja der Richtige«, erwidert er. »Wann bist du das letzte Mal mit einer Sache gleich zu mir gekommen?«
    »Das ist alles Teil des großen Finales«, sage ich. »Egal was er vorhat, es wird passieren, sobald wir dort aufkreuzen.«
    »Ich weiß, Theo. Ich bin kein Vollidiot. Sein großes
Finale ist der eigene Tod. Damit rechnet jeder. Aber das wird nicht passieren. Dafür werden wir sorgen. Wenn wir dort sind, werden wir uns den Scheißkerl lebend schnappen, denn das ist das Letzte, was er will. Verstanden?«
    »Schischer doch.«
    »Was?«
    »Sicher doch, hab ich gesagt.«
    »Hör zu, ich mein’s ernst, Tate, wir lassen diesen Wichser nicht so einfach davonkommen. Er wird wieder in den Knast wandern.«
    »Sicher, hab ich gesagt, okay? Aber … sollten wir nicht lieber Verstärkung anfordern? Hast du vergessen, dass man dich suspendiert hat?«
    »Er hat gesagt, wir sollen allein kommen.«
    »Das ist gefährlich, Carl. Und dumm. Damit bringst du dich um die letzte Chance, deinen Job zu behalten.«
    »Behalten?«
    »Was?«
    Er schüttelt den Kopf. »Ich kann dich hier absetzen, wenn du willst. Ich nehm’s dir nicht übel.«
    »Carl, du baust gerade Scheiße. So läuft das nicht. Wir sollten Verstärkung rufen.«
    Schließlich schaut er zu mir rüber. Für etwa fünf Sekunden, was eine lange Zeit ist, wenn man bedenkt, dass er gerade einen Wagen steuert, der mit Vollgas durch die Gegend rast. Ich massiere mir noch fester die Schläfe.
    »Mann, Theo, bist du okay?«
    »Und du?«
    »Hör zu, wenn es andersherum wäre, würdest du dich
auch nicht davon abhalten lassen, es auf deine Art zu machen. Das hast du immer getan. Selbst als du noch ein Cop warst. Es musste immer auf Tates Art gemacht werden. Tate weiß alles besser. Tate muss sich nicht an die Vorschriften halten. Und jetzt machen wir es auf Schroders Art. Okay?«
    »Okay, verdammt noch mal, okay!«
    »Bist du sicher, dass bei dir alles okay ist?«
    »Ja«, schnauze ich und reibe mir den Kopf. So langsam mache ich mir Sorgen, dass die Prophezeiung in Erfüllung geht, die mir der Arzt in der Notaufnahme auf das Rezept geschrieben hat.
    Schroder drosselt das Tempo und wirft einen Blick auf die Straßenschilder, dann biegt er nach rechts ab und beschleunigt wieder.
    »Halt nach einem Zu-verkaufen -Schild Ausschau. Nach der Nummer zweiundneunzig.«
    »Okay«, sage ich, doch ich kann die Nummern nur verschwommen erkennen. Wie alles um mich herum. Das Ding in meinem Kopf erwacht immer mehr zum Leben.
    Zehn Sekunden später entdeckt Schroder das Schild in einem Vorgarten. Ich sehe es erst, nachdem er abgebremst hat. Vor dem Haus kommt er zum Stehen. Ich reibe mir die Augen und kann nun etwas mehr erkennen. Ich hätte diese blöden Pillen nicht in den Ausguss kippen sollen.
    »Wir brauchen gar nicht erst zu versuchen, unbemerkt hineinzukommen«, sagt er, »er erwartet uns.«

    »Was sollen wir also tun?«
    »Wir gehen zur Haustür und klopfen an. Ganz einfach.«
    »Und dann?«
    »Und dann machen wir es auf Schroders Art«, sagt er, doch bevor wir aussteigen können, tauchen hinter uns weitere Fahrzeuge auf. Die Medien sind hier, um Caleb Coles Verhaftung beizuwohnen.

Kapitel 56
    Stanton ist jetzt wach. In Kürze wird die Polizei hier eintreffen. Caleb hatte zunächst mit dem Gedanken gespielt, nur die Medien zu verständigen. Er konnte die Cops hier nicht brauchen  – andererseits kam er zu dem Schluss, dass sie den Lauf der Dinge nicht aufhalten konnten. Sie wissen nicht, was sie erwartet, und müssen vorsichtig sein. Ihre Anwesenheit sollte kein Problem sein  – wenn überhaupt, dann besiegelt sie nur Stantons Schicksal.
    Caleb beugt sich über Stanton und entfernt seinen Knebel. »Es hat mir Spaß gemacht, deine Töchter zu töten«, sagt er.
    »Du bist ein Tier«, erwidert Stanton. Er weint, und sein Gesicht ist
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