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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes
Autoren: P Cleave
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Schroder.
    »Da habe ich noch keine Entscheidung getroffen.«
    »Wenn Sie ihm nichts tun, kommen wir ins Geschäft.«
    »Wenn Sie schreiben, was ich will, krümme ich keinem der beiden ein Haar. Abgemacht?«

    »Was soll ich schreiben?«
    »Ich bin ein übles Miststück .«
    »Warum?«
    »Weil sie das war. Das wissen Sie. Das wissen wir alle.«
    »Warum sich dann noch die Mühe machen, es hinzuschreiben?« , fragt der Detective.
    »Schreiben Sie’s jetzt endlich hin? Oder gilt unsere Abmachung nicht mehr?«
    »Einen Moment.« Erneut verändert sich das Bild. Caleb sieht Schroders Hemd und dann für eine Weile nur das Bett. Schließlich wird das Handy wieder hochgenommen. Die Kamera zeigt jetzt Mrs. Whitbys Gesicht. Für ein paar Sekunden ist das Bild verwackelt und unscharf, dann kann man es deutlich erkennen: Auf ihrer Stirn stehen die fünf Wörter. Die Handschrift ist ordentlicher als seine, eine hübsche Blockschrift, doch Schroder hat die Abstände nicht richtig hingekriegt, sodass die letzten Buchstaben in einem Bogen über ihr linkes Auge verlaufen und dabei kleiner werden.
    »Gut«, sagt Caleb.
    »Und wo sind Sie?«
    »Werden Sie allein kommen, wenn ich es Ihnen sage? Nur Sie und Tate?«, fragt er, weil Schroder das so von ihm erwartet. In Wirklichkeit ist ihm egal, ob er und Tate allein kommen oder in Begleitung einer Hundertschaft Polizisten.
    »Ja.«
    »Woher weiß ich, dass ich Ihnen trauen kann?«

    »Keine Spielchen mehr, Caleb. Sagen Sie uns einfach, wo Sie sind.«
    »In Ordnung«, sagt er und nennt Schroder die Adresse des zum Verkauf stehenden Hauses, dann legt er auf und wählt die Nummer des Journalisten, den er vorhin schon hat anrufen wollen. Er sagt ihm, wer er ist, doch er merkt, dass der Mann ihm nicht glaubt, also macht er ein Foto von Katy und schickt es ihm. Dann führt er ein paar weitere Telefonate, mit einer Radiostation und einem Fernsehsender, und nennt ihnen ebenfalls die Adresse. Anschließend geht er zu Dr. Stanton. Er schätzt, ihm bleiben noch fünf Minuten. Fünf Minuten, und dann ist alles vorbei.

Kapitel 55
    Schroder öffnet die Tür und gibt mir das Handy. Ich habe den gleichen Blick ins Zimmer wie eben, als er es betreten hat. Mrs. Whitby liegt fast unverändert da, in sich zusammengesackt, als wäre sie betrunken, nur dass Schroder ihr was auf die Stirn gekritzelt hat.
    »Sag jetzt nichts«, sagt Schroder.
    »Du hascht dasch Richtige getan«, sage ich und greife mir mit der Hand seitlich an den Kopf. Der Schuss rumpelt immer noch darin umher.
    Er wirft mir einen merkwürdigen Blick zu, dann schüttelt er den Kopf. »Theo, im Ernst, halt die Klappe, okay? Wir werden jetzt eine kleine Fahrt machen, und ich will
währenddessen kein einziges Wort von dir hören, hast du kapiert?«
    Hab kapiert. Wir treten hinaus auf die Straße. In den Nachbarhäusern brennt Licht, der Schuss hat die Bewohner aus dem Schlaf gerissen. Es ist das erste Mal, dass Schroder einen Menschen getötet hat, er hätte wahrscheinlich nie gedacht, dass er das mal tun müsste, und ganz bestimmt nicht, dass es unter solchen Umständen geschieht. Er glaubt, er habe eine unschuldige Frau getötet  – aber das stimmt nicht. Er hat eine gerettet.
    »Die Schlüssel«, sagt er und streckt seine Hand aus. Ich reiche ihm die Autoschlüssel, und er gibt mir meine. Dann steigen wir in seinen Wagen. Ich frage ihn nicht, wohin wir fahren. Sein Handy klingelt, und er greift in seine Tasche und legt auf, ohne überhaupt abzuheben. Darauf klingelt meins.
    »Geh nicht ran«, sagt er.
    Ich werfe einen Blick auf das Display, für den Fall, dass es jemand aus dem Krankenhaus ist, doch dem ist nicht so. Es ist das Revier. Ich drücke den Anrufer weg und lasse das Handy in meine Tasche gleiten. Darauf fängt das von Schroder an zu klingeln. Er dreht es um, nimmt den Akku heraus und wirft alles auf den Rücksitz. Als mein Telefon erneut zu klingeln beginnt, starrt er es an, bereit, mit ihm dasselbe zu tun. Doch ich gehe nicht dran und schalte es stumm.
    Für ein paar Minuten beobachte ich abwechselnd Schroder und starre nach draußen, wo die Nacht allmählich ihren Kampf gegen das Licht verliert. Langsam
kehren die Kopfschmerzen zurück, in den letzten paar Minuten hat die Wirkung der Tabletten, die sie in Schach gehalten haben, nachgelassen. In der Ferne schimmert der Himmel dunkelblau. In einigen Stunden werden die Leute aufstehen und zur Arbeit gehen, sich dort schwer ins Zeug legen und produktiv sein. Aber im Moment
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