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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes
Autoren: Maggie Shayne
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Ecke. Da stand ein Brecheisen. “Okay, jetzt habe ich es verstanden”, sagte er leise. “Wir brauchen keinen Presslufthammer.”
    Er hörte ein leises Knarren, und als er sich umdrehte, sah er, wie die Kellertür langsam aufging. Oben auf der Treppe stand Kiley, bewaffnet mit einem Baseballschläger. An der Art und Weise, wie sie damit gerade ausholte, schloss er, dass sie eben im Begriff gewesen war, die Tür damit einzuschlagen. Sie guckte überrascht zu ihm hinunter.
    “Gibt es eigentlich noch einen zweiten Kellerausgang?”, fragte er.
    “Ja, es gibt eine Luke, durch die man nach draußen kommt.”
    Er nickte.
    “Hast du vor, über die Luke rauszukommen?”
    Er presste die Lippen aufeinander. “Ich fürchte, wenn ich das versuche, wird dieser Ausgang auch zerstört. Nein, ich glaube, wir müssen das Ding jetzt aufgraben.”
    “Aber …”
    “Hier ist eine Stelle im Beton, die sich vom restlichen Boden abhebt. Ich glaube, ich kann sie aufstemmen.”
    Sie musterte erst Jack, dann nahm sie vorwurfsvoll den Bereich um ihn herum in Augenschein. “Sagt mal, hättet ihr das nicht gleich sagen können? Musstet ihr riskieren, dass er stirbt?”
    Das Licht flackerte, ging aus und dann wieder an. Jack sagte: “Wie wäre es, wenn du aufhörst, die Geister anzuschreien, Kiley?”
    “Langsam können mir diese Geister gestohlen bleiben. Ich komme jetzt runter. Bis gleich.”
    Sie verschwand. Jack ging in die Ecke, holte sich das Brecheisen, zog den Spaten aus der Wand und trug beides zu der Stelle im Boden.
    Nach wenigen Minuten tauchte Kiley wieder auf. Sie hatte ein weiteres Brecheisen gefunden und kniete sich neben Jack auf den Boden. “Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?”
    “Klar. Da und dort tut es ein bisschen weh, aber es ist nichts Ernstes.” Er hatte die Spitze des Brecheisens in die Ritze im Beton gerammt und drückte es wie einen Hebel vor und zurück. Der Spalt wurde immer größer.
    Sie tat es ihm nach. Gemeinsam kämpften sie sich um das Viereck. “Du hast ein bisschen Blut im Gesicht”, stellte sie fest.
    “Als die Treppe eingestürzt ist, sind ein paar Balken auf mir gelandet.”
    Sie verzog besorgt das Gesicht. Er lächelte sie an. “Zu wissen, dass du dir Sorgen um mich machst, tut meinem Ego unwahrscheinlich gut, Kiley.”
    “War keine Absicht, Jack.”
    An der Stelle, die er gerade mit dem Brecheisen bearbeitete, begann sich der Beton ein wenig zu heben. “Da, schnell, hilf mit”, sagte er. Kiley hockte sich rasch neben ihn, rammte ihr Brecheisen ebenfalls unter den Beton und half ihm, die Platte zu heben. Jack ließ sein Werkzeug fallen, packte die Platte mit beiden Händen und riss daran. Gemeinsam gelang es ihnen schließlich, das Ding hochzuhieven. Das Betonteil sprang heraus, schlug auf dem Boden auf und zerschellte.
    Jack sah Kiley an, und sie leckte sich die Lippen, als wäre sie nervös, ehe sie ihm den Spaten reichte. Er betrachtete den Schutt, der zum Vorschein getreten war, und begann ihn mit dem Spaten wegzuschaufeln. Plötzlich spürte er ein Loch. “Es ist hohl”, sagte er.
    Sie nickte. “Es ist wieder kalt. Verdammt, Jack, ich kann deinen Atem sehen.” Sie rieb sich fröstelnd die Arme. “Wir müssen nah dran sein.”
    Er schaufelte weiter Schutt und Erde beiseite, bis eine metallische, gut 60 mal 60 Zentimeter große Fläche sichtbar wurde.
    “Was ist das? Eine Kiste? Ist es eine Art Kiste, Jack?”
    Er betastete das Ding und befühlte die Ränder. “Ich spüre … Scharniere.” Er hob den Kopf und sah sie an. “Grundgütiger, Kiley, ich glaube, das ist so etwas Ähnliches wie eine … eine Tür.”
    “Eine Tür?”
    Er nickte.
    “Ein Tür wohin?”
    Verdammt gute Frage. Das Wort Hölle kam ihm in den Sinn, aber er beschloss, ihr diesen Gedanken besser nicht mitzuteilen.

12. KAPITEL
    “Jack, ich habe Angst.” Ausnahmsweise machte Kiley es nichts aus, es zuzugeben. Sie starrte in die pechschwarze Finsternis hinunter.
    “Ich auch.”
    “Ich glaube, es wird Zeit, dass wir die Polizei rufen. Meinst du nicht?”
    “Es gibt keinen Beweis für ein Verbrechen”, sagte er mit einem Achselzucken und guckte ebenfalls in das dunkle Loch hinunter. “Obwohl ich darauf Haus und Hof verwetten würde.”
    Sie packte ihn am Arm, als könnte sie ihren Worten dadurch mehr Nachdruck verleihen. “Lass es uns wenigstens versuchen. Wenn die Polizei nicht kommt, erledigen wir es selbst.”
    Er neigte den Kopf zur Seite, und kurz schien es so, als wollte er etwas
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