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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes
Autoren: Maggie Shayne
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aufgraben”, sagte er.
    “Ja, so etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht.”
    Er nickte. “Wir werden etwas brauchen, das spitzer ist als ein Spaten, wenn wir den Beton aufreißen wollen.” Er nahm Kiley an der Hand, drehte sich um und ging wieder in Richtung der Treppe.
    Aus dem Augenwinkel sah Kiley etwas auf sie zufliegen. Blitzschnell legte sie eine Hand auf Jacks Hinterkopf und drückte ihn nach unten. Sie duckte sich ebenfalls, und das Ding fegte so schnell und knapp über ihre Köpfe hinweg, dass sie ein zischendes Geräusch hörten konnte und sogar den Luftzug spürte, der dadurch verursacht wurde. Das Ding knallte an die Wand auf der anderen Seite. Dort blieb es stecken.
    “Grundgütiger”, murmelte Jack, richtete sich wieder auf und starrte die Wand an.
    Kiley starrte ebenfalls. Das Spatenblatt steckte in der Wand, und der Stiel, der vom Aufprall immer noch zitterte, ragte kerzengerade heraus.
    “Das Ding hätte uns die Köpfe abschlagen können”, flüsterte Kiley.
    “Ja.” Er guckte sich vorsichtig um.
    “Verdammt!” Kiley drehte sich um. “Was bist du? Etwa dumm?”, schrie sie. “Wir können den verfluchten Boden nicht mit einem Spaten aufgraben. Er ist aus Beton, du Idiot. Wir brauchen einen Presslufthammer oder so was. Wenn du also nichts dergleichen hast, verpiss dich gefälligst!”
    Jack starrte sie verblüfft an und sah sich dann im Keller um.
    “Glaubst du, er hat mich verstanden?”, fragte Kiley leise.
    “O Mann, hast du mich erschreckt. Es sollte beim Geist wohl auch funktioniert haben.”
    Sie suchte seinen Blick, und plötzlich wurde ihr bewusst, wie furchtbar viel ihr Jack mittlerweile bedeutete. “Das will ich hoffen”, sagte sie, fuhr ihm durchs Haar und küsste ihn aufs Kinn.
    Dann drehten sie sich um und machten einen weiteren Schritt in Richtung der Treppe. Als nichts geschah, begannen sie, die Stufen hinaufzugehen. Sie waren fast schon oben angelangt, als plötzlich ein knarrendes, splitterndes Geräusch sie aufschrecken ließ. Jack packte Kiley an der Taille und schob sie vor sich durch die offene Kellertür. In der nächsten Sekunde war er verschwunden. Kiley kreischte auf und fuhr so schnell herum, dass sie gerade noch sah, wie die gesamte Treppe in sich zusammenstürzte und Jack mit sich riss. “Jack!” Sie schrie seinen Namen und versuchte, ihn festzuhalten. Doch die Tür schlug vor ihrer Nase zu.
    Jack schlug hart auf dem Boden auf. Er rollte sich rasch zusammen, um sich vor dem Schutt und den Holzbalken zu schützen, die mit enormer Wucht auf seinen Kopf, seinen Rücken, seine Schultern, Hände und Arme niederprasselten. Von irgendwo schien er Kileys Stimme zu hören, die seinen Namen schrie, doch er war sich nicht sicher. Der Lärm um ihn herum war viel zu laut. Und dann war es plötzlich ganz still.
    Jack riss sich zusammen und versuchte vorsichtig, sich zu bewegen. Es tat weh, als er sich ausstreckte. Die Balken, die ihn unter sich begraben hatten, fielen krachend auf den Boden. Er stand auf, klopfte sich den Staub von Jeans und Shirt und spürte einen pochenden Schmerz in der Schulter. Seinem Hintern ging es auch nicht allzu gut. Irgendwo über sich hörte er Kiley an die Tür hämmern. Sie schrie und fluchte.
    Er formte beide Hände vor dem Mund zu einem Trichter und rief ihren Namen. Nach dem zweiten oder dritten Mal hörte sie ihn endlich, denn sie wurde still und schien zu horchen. “Jack?”
    “Ja, alles in Ordnung.”
    “Gott sei Dank!” Er senkte den Kopf und lächelte über das Ausmaß ihrer Erleichterung, das durch diesen spontanen Ausruf deutlich wurde. “Jack, ich kriege die Tür nicht auf.” Doch seine Aufmerksamkeit galt jetzt dem Schutt, der nun plötzlich und wie von Geisterhand auf die gegenüberliegende Seite des Kellers verfrachtet worden war. Die zerbrochenen Balken bildeten ein Viereck um jene Stelle am Boden, wo er vorhin den Mann Beton spachteln gesehen hatte. Jack ging hin, bückte sich und schob die Balken weg. Dann runzelte er die Stirn und nahm die Stelle genauer unter die Lupe.
    “Jack?”
    “Nur eine Sekunde”, rief er.
    Er beugte sich tiefer hinunter und sah, dass der Staub sich in einer winzigen Ritze gesammelt hatte, die – genau wie die Balken vorhin – auf dem Boden ein Rechteck bildete. Er wischte den Staub weg, fuhr mit dem Finger über die Ritze und merkte, dass das viereckige Stück kein Teil des Betonbodens war, sondern irgendetwas anderes.
    Sein Blick wanderte wieder zu den alten Werkzeugen in der
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