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Haus der Löcher (German Edition)

Haus der Löcher (German Edition)

Titel: Haus der Löcher (German Edition)
Autoren: Nicholson Baker
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Krachen eines Baumes, bevor er fällt, und dann ein Geräusch wie ein Monster aus einem japanischen Monsterfilm, und dann spürte sie, wie eine tiefe Wärme in ihr erblühte und heißes Sperma den Bug seines noch immer zustoßenden Dödelpintschwanzes umfloss.
    «Danke für das wunderbare Konzert mit russischer Klaviermusik», sagte Luna.

[zur Inhaltsübersicht]
    Pendle geht zu einem Vorstellungsgespräch
    Pendle las in The Rooster über Atommüll, während er darauf wartete, dass die Frau in dem Burrito-Laden seinen Burrito machte, ihn in Alufolie wickelte und in eine Papiertüte steckte, damit er ihn zu Hause essen und sich dabei den Rest eines Podcast des Scientific American über die Physiologie des Liebesabenteuers anhören konnte. In den Kontaktanzeigen im Rooster fiel ihm eine ins Auge. Sie lautete: «KÖNNEN SIE ein alternatives Universum betreten? SIND SIE freundlich? KÖNNEN SIE Menschen über ihre sexuellen Erlebnisse interviewen? Guter Verdienst, angenehme Räumlichkeiten, Toleranz gegenüber Nacktheit und Bereitschaft umzuziehen erforderlich.» Ganz unten auf der Anzeige war ein kleiner runder schwarzer Kreis – aber weder Adresse noch Telefon.
    Pendle schaute die Anzeige genauer an, und plötzlich spürte er einen kräftigen Luftstrom, der ihm die Haare und den ganzen Kopf nach unten zog. Er wurde in den kleinen schwarzen Kreis gesaugt. Einen Moment lang verlor er das Bewusstsein, und als er wieder zu sich kam, war er in Lilas Büro. Lila war Direktorin im Haus der Löcher. Füllig und hübsch mit ihrer Bifokalbrille, circa fünfzig und mit einem Schwall hellbrauner Haare. Er sagte ihr, er sei wegen des Jobs im Rooster da.
    «Ah, die Stelle haben wir gestern besetzt», sagte Lila. «Aber einfach mal so, geben Sie mir doch ein Beispiel Ihrer Interviewtechnik.»
    «Wahrscheinlich würde ich nur sagen: ‹Dann erzählen Sie mir mal, was passiert ist.› Irgendwie öffnen sich mir die Leute. Das ist schon mein ganzes Leben so. Warum, weiß ich nicht genau.»
    «Ich glaube, das liegt an Ihren Augenbrauen», sagte Lila. «Ich sehe darin Nachsicht und eine gewisse Direktheit. Und wenn Sie jetzt ein Kunde wären und ich Sie interviewen würde? Wenn ich nun sagen würde: ‹Ganz ehrlich, warum sind Sie hier?›»
    «Wahrscheinlich bin ich hier, weil ich nackte Frauen sehen will.»
    «Es ist ein ungewöhnlicher Ort, und es wird Sie richtig Geld kosten, Pendle», sagte Lila. «Und zwar richtig richtig richtig viel Geld.»
    «Das ist aber schade», sagte Pendle, «denn momentan habe ich gar nicht richtig viel Geld.»
    «Dann kommen Sie vielleicht wieder, wenn Sie welches haben», sagte Lila.
    «Wie viel Geld brauche ich denn?»
    «Wie viel Nacktheit wollen Sie? Seien Sie ehrlich. So wenige sind imstande, die Wahrheit zu sagen.»
    «Mal sehen.» Pendle holte tief Luft und prustete sie auf einmal hinaus. «Ich glaube, ich brauche vierundzwanzig geile nackte Frauen zugleich.»
    «Vierundzwanzig?», sagte Lila. «Oft sage ich das nicht, aber wissen Sie, ein Mann schafft immer nur eine geile nackte Frau. Vielleicht zwei. Selbst mit zweien ist es wie mit dem Trick, bei dem man sich auf den Kopf tippen und zugleich den Bauch reiben muss. Möchten Sie es sich noch einmal überlegen? Dann tun Sie’s.»
    Pendle schloss die Augen und stellte sich seinen Lusttraum bildlich vor. Er erkannte, dass er keine vierundzwanzig Frauen brauchte, sondern nur acht. Einige sollten fröhliche kleine Brüste haben, andere einen riesigen weichen schweren traurigen Hängebusen, einige sollten ziemlich alt sein, andere ziemlich jung, und einige sollten eine raue Brünettenstimme haben, andere eine zerbrechliche piepsig blonde. Alle sollten sie auf einem Sofa oder Sessel knien, bereitwillig den Arsch recken und ihren schlippigen schluppigen Fickbrunnen darbieten. Er würde vor ihnen herumgehen, seinen großzügig freundlich-nachsichtigen Pimmel in der Hand, und sagen: «Wollt ihr dieses Schinkensteak von einem Dr. Dödel, der so voller Saft ist, dass ich kurz davor bin, euch alle mit dieser aufgeblähten Sackladung zu besprengen?» Und alle würden sie sagen: «Ja, du Fickgenie, wir wollen diesen soßensatten Fleischklops von einem Schinkensteak von einem Dödel.»
    Das alles erklärte Pendle Lila, so gut er konnte. «Sie wären mit einer Überdosis Geilheit aufgeladen», sagte er, «denn in den acht Tagen davor hätte sich jede von ihnen vorgestellt, dass acht Typen vor ihr stehen, sie anstarren und dabei ihren Fleischkolben abpumpen, und
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