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Haus der Löcher (German Edition)

Haus der Löcher (German Edition)

Titel: Haus der Löcher (German Edition)
Autoren: Nicholson Baker
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Letztes gezeigt.»
    «Das klingt interessant.»
    «Ja, da sind eine Menge Frauen aus allen Ländern, jedes Alter, jedes Gewicht, Finninnen, Französinnen, Chileninnen, Kanadierinnen – die aus Toronto sind ziemlich scharf, glaube ich –, und die knien auf so einem superlangen Sofa und recken den Arsch in die Luft, warten, spielen mit ihren Weichteilen, und man bumst sich einfach die Reihe runter.»
    «Du meinst, du sagst einfach hallo und fickst los?», sagte Loxie. «Ist das nicht ein bisschen kalt?»
    «Nein, es läuft eher so: ‹Hallo, wie geht’s dir? Ist das nicht ein herrlich warmer Dienstagnachmittag?› Und sie sagt dann ‹Allo› oder ‹Hi›, und man sagt: ‹Darf ich?›, und sie sagt: ‹Ja›, und dann geht man so für fünfzehn Sekunden in sie rein, und man hat das unglaubliche Gefühl der ersten paar Stöße – ich nenne sie Stöhner, man hat dieses phantastische neue Stöhngefühl, oh, oh, fuuuck, oh, und sie hält ganz still oder vielleicht auch nicht, vielleicht schleudert sie auch die Haare herum, und dann zieht man seinen Schwanz wieder heraus und gibt ihm eine kurze Verschnaufpause, damit er nicht kommt, was er zu tun droht, und dann sagt man: ‹Danke, Süße›, und man geht eine weiter und macht es wieder. Stöhnt ihn rein.»
    «Hm, ich frage mich, wie vielen Frauen das Internationale Ausziehsofa gefällt.»
    «Ich glaube, das hängt von einer Reihe von Faktoren ab.»
    Sie schwiegen eine Weile. Dann fragte Loxie: «Ich nehme an, für Frauen gibt es etwas Ähnliches?»
    «Das heißt die Hockreihe. Da liegen die ganzen internationalen Typen auf Strandtüchern im Gras, erregt, und ihre Schwänze stehen halt so hoch, und die Frau senkt sich auf einen Typen, reitet ihn ein bisschen, steht wieder auf, geht zum nächsten, reitet den ein bisschen, et cetera.»
    Loxie setzte sich auf. «Die Hockreihe? Findest du nicht, wir sollten da zusammen hin? Ich würde mich ja zu gern die Reihe dieser Typen durcharbeiten, und am Ende wärst dann vielleicht du, und ich würde merken, wie ich mich öffne, um deinen heißen Wichsstock aufzunehmen, damit er sich mal in mir umsehen kann.»
    Pendle warf sich aufs Gras und lachte. Seine Erektion machte eindeutige Sachen in seiner Jeans, aber es war ihm egal. «Das wäre schön, aber ich muss noch weitere tausend Dollar verdienen. Ich muss weiter Mulch verstreuen.»
    «Ich bin doch ein Zugang, du Dummerchen», sagte Loxie. «Ich dachte, das hättest du inzwischen spitzgekriegt. Komm mit in den Lieferwagen, dann zeige ich dir meine Muschi. Das ist das Loch, nach dem du suchst.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Shandee lernt, wie man einen Penis wäscht
    Shandee ging die Treppe zur Veranda am Haus der Löcher hinauf und drückte die Klingel. Eine verträumte langbeinige Frau, barfuß, nur mit einem blauen Männerhemd und gelben Holzperlen bekleidet, öffnete die Fliegentür. Auf ihrem Namensschildchen stand «Zilka – Aufnahme und Vorgespräch».
    «Ich bin hier, um den Mann zu finden, der zu diesem Arm gehört», sagte Shandee und hielt Daves Arm hoch.
    Zilka musterte, mit ihren Perlen spielend, Shandee und führte sie in ein Wartezimmer, wo sie ihr ein Klemmbrett mit einem Vertrag gab, den sie unterschreiben sollte. «Bald kommt Lila zu dir», sagte sie. «Sie ist die Direktorin.» Sie ging weg.
    Das Wartezimmer war leer. Es gab zwei Sofas und einige Lampen mit fransigen Schirmen und an der Wand Bilder mit Schafen auf einem Feld. Shandee summte Sades «Smooth Operator» mit, und Daves Arm, der auf ihrem Schoß lag, streichelte ihr zärtlich den Handrücken.
    Auf dem niedrigen Couchtisch vor ihr lag ein Stapel Zeitschriften. Sie nahm sich eine Häkeln heute und blätterte sie durch. Darin gab es einige sehr eindrucksvolle Häkelmuster – von Kleidern, Schals, Leggings und merkwürdig knubbeligen Kunstwerken –, und in der Mitte stieß sie dann auf eine Rubrik namens «Häkeln für Erwachsene». Es folgten vier Seiten voller heißer Männer mit vollendeter T-förmiger Brustbehaarung, den Blick zum Horizont gerichtet; sie trugen kleine gehäkelte Eiersackbeutel, aus denen ihre Halberektion heraushing. Dann vier Seiten mit Frauen, die in die Kamera lächelten und gehäkelte Tangas und gehäkelte Bikinioberteile trugen, winzige Dreiecke über Fleischbergen von Brüsten und runzligen Brustwarzen. Die Welt der Handarbeit hatte sich doch ein wenig verändert, dachte Shandee.
    Sie blickte auf, denn Zilka führte einen weiteren Neuzugang herein; er setzte sich aufs Sofa.
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