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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe
Autoren: Joanne K. Rowling
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dasselbe Muster um die Augen.
    »Schhhh!«, zischte Mr Dursley laut.
    Die Katze regte sich nicht. Sie blickte ihn nur aus ernsten Augen an. War so etwas denn normal für Katzen, fragte sich Mr Dursley. Er versuchte sich zusammenzureißen und öffnete die Haustür. Immer noch war er entschlossen, nichts von alledem seiner Frau zu sagen.
    Mrs Dursley hatte einen netten, gewöhnlichen Tag hinter sich. Beim Abendessen erzählte sie ihm alles über Frau Nachbarins Probleme mit deren Tochter und dass Dudley ein neues Wort gelernt hatte (»pfui«). Mr Dursley versuchte sich ganz wie immer zu geben. Nachdem Dudley zu Bett gebracht worden war, ging er ins Wohnzimmer, wo er sich das Neueste in den Abendnachrichten ansah.
    »Und hier noch eine Meldung. Wie die Vogelkundler im ganzen Land berichten, haben sich unsere Eulen heute sehr ungewöhnlich verhalten. Obwohl Eulen normalerweise nachts jagen und tagsüber kaum gesichtet werden, wurden diese Vögel seit Sonnenaufgang hunderte Male beobachtet, wie sie kreuz und quer über das Land hinwegflogen. Die Fachleute können sich nicht erklären, warum die Eulen plötzlich ihre Gewohnheiten geändert haben.« Der Nachrichtensprecher erlaubte sich ein Grinsen. »Sehr mysteriös. Und nun zu Jim McGuffin mit dem Wetter. Sind heute Abend noch weitere Eulenschauer zu erwarten, Jim?«
    »Nun, Ted«, meinte der Wetteransager, »das kann ich nicht sagen, aber es sind nicht nur die Eulen, die sich heute seltsam verhalten haben. Zuschauer aus so entfernten Gegenden wie Kent, Yorkshire und Dundee haben mich heute angerufen und berichtet, dass anstelle des Regens, den ich gestern versprochen hatte, ganze Schauer von Sternschnuppen niedergegangen sind! Vielleicht haben die Leute zu früh Silvester gefeiert – das ist noch eine Weile hin, meine Damen und Herren! Aber ich kann Ihnen für heute eine regnerische Nacht versprechen.«
    Mr Dursley saß starr wie ein Eiszapfen in seinem Sessel. Sternschnuppen über ganz Großbritannien? Eulen, die bei Tage flogen? Allerorten geheimnisvolle Leute in sonderbarer Kleidung? Und ein Tuscheln, ein Tuscheln über die Potters …
    Mrs Dursley kam mit zwei Tassen Tee ins Wohnzimmer. Es hatte keinen Zweck. Er musste ihr etwas sagen. Nervös räusperte er sich. »Ahm – Petunia, Liebes – du hast in letzter Zeit nichts von deiner Schwester gehört, oder?«
    Wie er befürchtet hatte, blickte ihn Mrs Dursley entsetzt und wütend an. Schließlich taten sie für gewöhnlich so, als hätte sie keine Schwester.
    »Nein«, sagte sie scharf. »Warum?«
    »Komisches Zeug in den Nachrichten«, murmelte Mr Dursley. »Eulen … Sternschnuppen … und heute waren eine Menge komisch aussehender Leute in der Stadt …«
    »Und?« , fuhr ihn Mrs Dursley an.
    »Nun, ich dachte nur … vielleicht … hat es etwas zu tun mit … du weißt … ihrem Klüngel .«
    Mrs Dursley nippte mit geschürzten Lippen an ihrem Tee. Konnte er es wagen, ihr zu sagen, dass er den Namen »Potter« gehört hatte? Nein, das konnte er nicht. Stattdessen bemerkte er so beiläufig, wie er nur konnte: »Ihr Sohn – er wäre ungefähr in Dudleys Alter, oder?«
    »Ich nehme an«, sagte Mrs Dursley steif.
    »Wie war noch mal sein Name? Howard, nicht wahr?«
    »Harry. Ein hässlicher, gewöhnlicher Name, wenn du mich fragst.«
    »O ja«, sagte Mr Dursley und das Herz rutschte ihm in die Hose. »Ja, da bin ich ganz deiner Meinung.«
    Bis es Zeit zum Schlafen war und sie nach oben gingen, verlor er kein Wort mehr darüber. Während Mrs Dursley im Bad war, schlich sich Mr Dursley zum Schlafzimmerfenster und spähte hinunter in den Vorgarten. Die Katze war immer noch da. Sie starrte auf den Ligusterweg, als ob sie auf etwas wartete.
    Bildete er sich das alles nur ein? Konnte all dies etwas mit den Potters zu tun haben? Wenn es so war … und wenn herauskäme, dass sie verwandt waren mit einem Paar von – nein, das würde er einfach nicht ertragen können.
    Die Dursleys gingen zu Bett. Mrs Dursley schlief rasch ein, doch Mr Dursley lag wach und wälzte alles noch einmal im Kopf hin und her. Bevor er einschlief, kam ihm ein letzter, tröstender Gedanke. Selbst wenn die Potters wirklich mit dieser Geschichte zu tun hatten, gab es keinen Grund, warum sie bei ihm und Mrs Dursley auftauchen sollten. Die Potters wussten sehr wohl, was er und Petunia von ihnen und ihresgleichen hielten … Er konnte sich nicht denken, wie er und Petunia in irgendetwas hineingeraten sollten, was dort draußen vor sich ging – er
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