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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig
Autoren: Jim Butcher
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Erde stehst. Sex macht einige Dinge extrem kompliziert, und das könnte schlecht sein.“
    „Aber …“
    „Auch keine, äh, Soloexpeditionen.“
    Sie blinzelte mich an und fragte mit sachlicher Stimme: „Warum?“
    „Weil du davon blind wirst“, sagte ich und marschierte zur Veranda.
    „Du machst Witze“, rief sie und lief mir nach, um zu mir aufzuschließen. „Das war doch ein Witz, oder? Nicht wahr, Harry?“
    Ich stapfte zum Haus, ohne ihr eine Antwort zu geben. Molly hatte den gleichen verzweifelten Gesichtsausdruck wie ein verurteilter Verbrecher, aber der hatte zumindest die Chance, dass ihn der Gouverneur im letzten Augenblick begnadigte. Doch als sich die Tür öffnete und die überschäumende Freude ihrer Familie wie eine Welle über Molly hereinbrach, strahlte sie von Kopf bis Fuß.
    Ich unterhielt mich höflich für ein paar Minuten, bis Mouse zu mir herübergehumpelt kam. Er grinste hündisch und wedelte mit dem Schwanz. Irgendetwas klebte an seiner Schnauze, was verdächtig nach Honigsenf oder Barbecuesoße aussah. Wahrscheinlich hatte ihm ein junger Helfershelfer etwas zugesteckt. Ich klipste sein Halsband an die Leine, verabschiedete mich und ging zu meinem Wagen.
    Bevor ich beim Auto angekommen war, holte mich Charity ein. Ich zog eine Braue hoch und wartete ab. Sie druckste ein wenig herum, ehe sie fragte: „Haben Sie es ihnen erzählt? Was ich einmal war?“
    „Selbstverständlich nicht“, sagte ich.
    Erleichtert sackte sie ein wenig in sich zusammen. „Oh.“
    „Gern geschehen“, sagte ich.
    Sie musterte mich nachdenklich und sagte: „Wenn Sie meinem Mädchen auch nur ein Haar krümmen, komme ich in die Schuhschachtel, die Sie Ihr Büro nennen, und werfe Sie aus dem Fenster. Klar?“
    „Tod durch Fenstersturz, kapiert.“
    Leichte Risse bildeten sich in ihrer frostigen Miene, dann schüttelte sie den Kopf und umarmte mich so heftig, dass ich meine Rippen knirschen hörte. Ohne ein Wort ging sie ins Haus zurück.
    Mouse saß hechelnd da und grinste beglückt.
    Ich fuhr nach Hause und legte mich hin.
    Am nächsten Tag arbeitete ich in meinem Labor und schrieb alles nieder, was geschehen war, damit ich auch keine Kleinigkeit je vergessen würde. Bob lag auf dem Tisch neben mir und half mir mit den Einzelheiten.
    „Oh“, sagte er. „Mir ist noch ein Fehler an der Anordnung von Kleinchicago aufgefallen.“
    Ich schluckte. „Oh. Wow. Schlimm?“
    „Äußerst schlimm. Wir haben eine Überleitung im Energiefluss übersehen. Die Energie, die sich dort angesammelt hat, ist immer an einen ganz gewissen Punkt geflossen.“
    Ich runzelte nachdenklich die Stirn. „Das ist so … als flösse eine elektrische Spannungsspitze durch einen Stromkreisunterbrecher? Oder durch eine Sicherung?“
    „Genau so“, sagte Bob. „Nur, dass in diesem Fall du die Sicherung gewesen wärst. So viel Energie an einer Stelle hätte dir glatt den Kopf von den Schultern gefetzt.“
    „Hat sie aber nicht“, antwortete ich.
    „Hat sie nicht“, stimmte Bob zu.
    „Wie ist das möglich?“
    „Ist es nicht“, sagte er. „Jemand hat es repariert.“
    „Was? Bist du sicher?“
    „Es hat sich sicher nicht von allein in Ordnung gebracht“, sagte Bob. „Als ich vor ein paar Nächten hinsah, war die fehlerhafte Stelle sofort zu erkennen, auch wenn ich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht über die Tragweite bewusst war. Als ich es mir heute nochmal ansah, war es anders. Jemand hat sie verändert.“
    „In meinem Labor? Unter meinem Haus? Das sich hinter Schutzsprüchen befindet? Unmöglich .“
    „Nein“, sagte Bob. „Nur wirklich, wirklich, wirklich, wirklich schwierig und unwahrscheinlich. Derjenige hätte wissen müssen, dass du hier unten ein Labor eingerichtet hast, und er hätte an den Schutzsprüchen vorbei gemusst.“
    „Außerdem hätte er sich verdammt gut mit der Anordnung Kleinchicagos auskennen müssen, um daran herumzutüfteln“, sagte ich. „Ganz zu schweigen davon, dass er überhaupt erst einmal wissen musste, dass das Modell existiert, und das weiß niemand.“
    „Wirklich, wirklich unwahrscheinlich“, stimmte Bob zu.
    „Unangenehm.“
    „He, ich war immer der Meinung, dass du voll drauf abfährst, ein verzwicktes Rätsel zu lösen, Harry.“
    Ich schüttelte den Kopf und wollte ihm sagen, wohin er sich sein Rätsel schieben konnte, als es klopfte.
    Draußen stand Murphy, die mich anlächelte. „He“, begrüßte sie mich und hielt mir die Schrotflinte hin. „Thomas hat mich
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