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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig
Autoren: Jim Butcher
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    Sie lächelte. „Verstehe“, grinste sie. Sie streckte eine Hand aus, um Mister zu streicheln und dachte kurz nach. „Ich muss fürchterlich aussehen.“
    „War ein harter Tag“, sagte ich. „Sieh mal. Wir müssen darüber reden, wo du wohnen willst. Ich gehe davon aus, dass du mit Nelson ohnehin Schluss machen wolltest. Sah für mich so aus, als ich ihn aus dem Kittchen geholt habe.“
    Sie nickte.
    „Gut. Dann kannst du nicht weiter bei ihm leben. Mal abgesehen von der Tatsache, dass er noch viel Zeit brauchen wird, um sich zu erholen.“
    „Ich kann aber auch nicht daheim bleiben“, gab sie zu bedenken. „Nach allem, was passiert ist … und Mom wird die Sache mit der Magie nie verstehen. Sie ist überzeugt, dass Magie durch und durch böse ist, und wenn ich dort bin, wird es die kleinen Jawas nur völlig kopfscheu machen und verängstigen, wenn Mom und ich ständig streiten.“
    Ich grunzte. „Irgendwo wirst du aber bleiben müssen. Das sollten wir so schnell wie möglich klären.“
    „Na gut“, antwortete sie.
    „Das Nächste, worüber du dir im Klaren sein solltest, ist Folgendes“, fuhr ich fort. „Ab heute drücke ich kein Auge mehr zu. Du kannst dir keine Fehler mehr leisten. Dass du einfach ‚hoppla‘ sagst und damit hat sich’s, das wird es nicht mehr geben. Wenn du dir auch nur einen einzigen Ausrutscher leistest und in schlechte Angewohnheiten abgleitest, sind wir dran. Also werde ich dir gegenüber verdammt streng sein. Das muss ich. Es geht genauso um mein Leben wie um deines. Klar?“
    „Ja“, sagte sie.
    Ich stieß ein Grunzen aus, stand auf und ging zu meinem kleinen Schlafzimmer hinüber. Ich kramte in meinem Kleiderschrank, bis ich eine alte Lehrlingsrobe fand, die einer der frischgebackenen Wächter nach der Zusammenkunft vorbeigebracht hatte. Ich fischte sie heraus und gab sie Molly. „Bewahre die irgendwo auf, wo du jederzeit an sie herankommst. Du wirst mich zu jedem Ratstreffen begleiten, und das hier ist deine offizielle Aufmachung.“ Ich runzelte die Stirn und rieb mir über den Schädel. „Gott, ich brauche ein Aspirin und was zu essen. Hast du Hunger?“
    Molly schüttelte den Kopf. „Aber ich sehe widerlich aus. Hast du etwas dagegen, wenn ich mich etwas frischmache?“
    Ich musterte sie misstrauisch und seufzte. Dann sagte ich: „Nein. Los, bring’s hinter dich.“ Ich stand auf und ging in die Küche. Ich murmelte einen kleinen Zauber, und die Kerzen im Raum loderten plötzlich auf, einschließlich der neben dem Mädchen. Sie las Robe, Kerze und Tasche auf und verschwand in meinem Zimmer.
    Ich warf einen Blick in den Kühlschrank. Die Feen brachten für gewöhnlich einige Vorräte mit, die sie im Kühlschrank und der Speisekammer verstauten, wenn sie zum Putzen vorbeikamen, aber sie hatten manchmal wirklich seltsame Vorstellungen, was alles zu einer ausgewogenen, gesunden Ernährung gehörte. Einmal hatte ich die Speisekammer geöffnet, um sie von oben bis unten mit Schachteln um Schachteln von Fruit Loops vollgestopft vorzufinden. Ich war damals nur knapp an der Diabetes vorbeigeschlittert, und Thomas war der Meinung gewesen, der ganze Süßkram habe meine letzten verbliebenen Hirnzellen ins Nirwana geschossen.
    Üblicherweise war es nicht ganz so schlimm, auch wenn meist ein erklecklicher Vorrat von Tiefkühlpizza zu finden war. Oft ließ ich einen Großteil der Pizza ungegessen herumliegen, wenn ich sicher war, dass der nächste Besuch der Feen knapp bevorstand, und so führte ich meine Politik fort, mich schamlos beim kleinen Volk einzuschleimen.
    Ich war viel zu müde, um zu kochen, und mir würde ohnehin nichts schmecken. Also klatschte ich mehrere Wiener und ein paar Salatblätter zwischen zwei Weißbrotscheiben und schlang das alles gierig hinunter.
    Ich holte etwas Eis aus dem Eisfach und ließ es in einen Krug fallen. Dann füllte ich den Krug mit Wasser. Ich angelte mir ein Glas von einem Regal und füllte es mit Eiswasser. Dann schlurften ich, der Wasserkrug und das Wasserglas zum Kamin. Ich stellte den Wasserkrug auf dem Sims ab und entzündete das aufgestapelte Holz mit einem Zauber. Dann wartete ich auf das Unvermeidliche, während ich an meinem Wasser nippte und in die Flammen starrte. Mister leistete mir auf seinem Lieblingsplätzchen oben auf den Bücherregalen Gesellschaft.
    Sie brauchte ein wenig, um alles vorzubereiten, doch nicht so lange, wie ich erwartet hatte. Die Tür meines Schlafzimmers öffnete sich, und Molly
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