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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis
Autoren: Michael Connelly
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angekommen.«
    » Eine Rasur w ä re vielleicht angebracht.«
    » Das und ein paar andere Sachen. Wie geht’s, Teresa? «
    » Es ist mir nie besser gegangen.«
    » Freut mich zu h ö ren. Was ist heute morgen passiert, nachdem wir miteinander gesprochen haben? «
    » Was du erwartet hast. Wir haben die Abdr ü cke aus der Kartei des Justizministeriums abgerufen und sie mit denen verglichen, die Irving uns gegeben hat. Sie stimmen nicht ü berein. Zwei verschiedene Personen. Das ist nicht Moore in dem Sarg.«
    Bosch nickte. Nat ü rlich brauchte er keine Best ä tigung mehr. Er hatte selbst eine gefunden. Das Bild von Moores gesichtsloser Leiche auf dem Bett tauchte in seiner Vorstellung auf.
    » Was wirst du mit dem Resultat tun? «
    » Ich hab’s schon getan.«
    » Was? «
    » Ich hatte vor der Messe eine kleine Unterredung mit Assistant Chief Irving. Du h ä ttest sein Gesicht sehen sollen.«
    » Aber er hat die Beerdigung nicht abgesagt.«
    » Er glaubt, das Risiko ist nicht allzu gro ß . Wenn Moore wei ß , was gut f ü r ihn ist, wird er sich wahrscheinlich nie wieder sehen lassen. Irving hofft, da ß er mit einer Empfehlung f ü r die Stelle des Chief Medical Examiners davonkommt. Er hat es von sich aus vorgeschlagen. Es war nicht notwendig, ihm seine Lage zu erkl ä ren.«
    » Ich hoffe, die Arbeit als Direktorin der Gerichtsmedizin macht dir Spa ß . Du reitest jetzt auf einem Tiger.«
    » Ich werde es genie ß en, Harry. Und vielen Dank f ü r den Anruf heute morgen.«
    » Wei ß er, wie du darauf gesto ß en bist. Hast du ihm gesagt, da ß ich angerufen habe.«
    » Nein, ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das n ö tig w ä re.«
    Sie hatte recht. Irving w ü rde ahnen, da ß Bosch hinter allem steckte. Er sah an Teresa vorbei zu Sylvia hin ü ber. Sie sa ß ruhig da. Die St ü hle neben ihr waren leer. Niemand w ü rde sich in ihre N ä he setzen.
    » Ich gehe jetzt r ü ber «, sagte Teresa. » Ich habe Dick Ebart gesagt, da ß ich ihn dort treffen w ü rde. Er will einen Termin besprechen f ü r die Abstimmung der Commission.«
    Bosch nickte. Ebart war als County Commissioner f ü nfundzwanzig Jahre im Amt und fast siebzig Jahre alt. Er war ihr inoffizieller Bef ü rworter bei der Berufung.
    » Harry, ich m ö chte unsere Beziehung weiterhin aufs rein Berufliche beschr ä nken. Ich wei ß zu sch ä tzen, was du heute f ü r mich getan hast. Aber ich will etwas Distanz halten – f ü r eine Weile wenigstens.«
    Er nickte und beobachtete, wie sie etwas unsicher auf den hohen Abs ä tzen ü ber den Rasen zu der Gruppe der Offiziellen ging. Bosch stellte sich vor, wie sie sich im Bett dem alten Commissioner hingab, der auf Zeitungsfotos haupts ä chlich durch seinen schlaffen, faltigen Hals auffiel. Die Vorstellung widerte ihn an, ebenso wie die Tatsache, da ß er sich so etwas ausmalte. Er verscheuchte das Bild aus seinen Gedanken und sah zu, wie Teresa durch die Menge schritt, H ä nde sch ü ttelte und allm ä hlich zu der gewieften Powerfrau wurde, die sie nun sein mu ß te. Der Anblick stimmte ihn traurig.
    Die Feierlichkeiten am Grab sollten in ein paar Minuten beginnen, aber es trafen immer noch Leute ein. In der Menge sah er den gl ä nzenden Sch ä del von Assistant Chief Irvin Irving in Paradeuniform, den Hut unter den Arm geklemmt. Er stand neben dem Chief und einigen Assistenten des B ü rgermeisters. Der B ü rgermeister war anscheinend wie immer versp ä tet. Irving entdeckte Bosch, l ö ste sich von der Gruppe und kam zu ihm. Er schien das Panorama der Berge zu genie ß en und sah Bosch erst an, als er neben ihm unter der Eiche stehenblieb.
    » Detective.«
    » Chief.«
    » Wann sind Sie angekommen.«
    » Gerade.«
    » Sie sollten sich mal rasieren.«
    » Ja, ich wei ß .«
    » Also, was machen wir? « Er sagte es fast wehm ü tig, und Bosch wu ß te nicht, ob er eine Antwort erwartete.
    » Als Sie gestern nicht wie befohlen in meinem B ü ro erschienen sind, Detective, habe ich ein Eins-Einundachtzig-Verfahren gegen Sie eingeleitet.«
    » Das habe ich erwartet, Chief. Bin ich suspendiert? «
    » Es ist im Moment noch nicht entschieden. Ich bin fair und wollte zuerst mit Ihnen sprechen. Sie haben heute morgen mit der kommissarischen Direktorin der Gerichtsmedizin gesprochen? «
    Bosch w ü rde ihn nicht anl ü gen. Er war der Ansicht, da ß diesmal alle Tr ü mpfe in seiner Hand waren.
    » Ja, ich bat sie, Fingerabdr ü cke zu vergleichen.«
    » Was ist unten in Mexiko geschehen, was
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