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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis
Autoren: Michael Connelly
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Sie dazu veranla ß te? «
    » Nichts, wor ü ber ich sprechen m ö chte, Chief. Ich bin sicher, es wird in den Nachrichten kommen.«
    » Ich spreche nicht von der total verungl ü ckten Razzia, die die DEA dort unten veranstaltet hat. Ich spreche von Moore, Bosch. Ich mu ß wissen, ob ich jetzt r ü bergehen und diese Beerdigung abbrechen soll.«
    Bosch sah, wie die blaue Vene auf Irvings rasiertem Sch ä del anschwoll. Sie pulsierte und schrumpfte dann wieder.
    » Da kann ich Ihnen nicht helfen, Chief Das ist nicht meine Entscheidung. Wir bekommen ü brigens Gesellschaft.« Irving drehte sich zu der Trauergesellschaft um. Lieutenant Harvey Pounds, ebenfalls in Uniform, kam auf sie zu. Wahrscheinlich wollte er h ö ren, wie viele F ä lle im Rahmen von Harrys Ermittlungen aufgekl ä rt worden waren. Irving streckte jedoch wie ein Verkehrspolizist den Arm nach oben; Pounds stoppte abrupt, machte kehrt und ging.
    » Detective Bosch, ich versuche Ihnen klarzumachen, da ß wir vermutlich einem mexikanischen Drogenbo ß hier die letzte Ehre erweisen, w ä hrend ein korrupter Polizist frei heruml ä uft. K ö nnen Sie sich ü berhaupt vorstellen, in welche Verlegenheit … Verdammt! Ich kann’s nicht glauben, da ß ich das Ihnen gegen ü ber ausgesprochen habe.«
    » Sie vertrauen mir nicht sehr, Chief? «
    » In solchen Angelegenheiten traue ich niemandem.«
    » Nun, Sie m ü ssen sich keine Sorgen machen.«
    » Ich mache mir keine Sorgen, wem ich trauen soll oder nicht trauen soll.«
    » Ich spreche von dem Umstand, da ß ein Rauschgiftschmuggler beerdigt wird, w ä hrend ein korrupter Cop frei heruml ä uft. Machen sie sich keine Sorgen.«
    » Wollen Sie mich f ü r dumm verkaufen? Ich soll mir keine Sorgen machen. Der Skandal und der Schaden f ü r die Stadt und ihre Polizeikr ä fte k ö nnte unvorstellbare Ausma ß e annehmen. Dies k ö nnte …«
    » H ö ren Sie zu, Mann. Ich versichere Ihnen, da ß sie das Ganze vergessen k ö nnen. Kapieren Sie! Ich versuche, Ihnen in der Sache zu helfen.«
    Irving betrachtete ihn einen Moment. Er verlagerte sein Gewicht auf den anderen Fu ß . Die Vene auf seinem Sch ä del begann wieder zu pulsieren. Bosch konnte sich denken, da ß es Irving nicht sonderlich gefiel, da ß jemand wie er solch ein Geheimnis f ü r sich behielt. Mit Teresa Coraz ó n umzugehen war f ü r Irving leichter – sie spielten das gleiche Spiel. Aber Bosch war anders. Harry geno ß die Situation, wenn auch das Schweigen sich allm ä hlich zu lange hinzog.
    » Ich habe mich von der DEA ü ber das Fiasko da unten unterrichten lassen. Der Mann, von dem sie glauben, da ß es Zorillo ist, ist gefl ü chtet. Sie wissen nicht, wo er ist.«
    Es war ein halbherziger Versuch, Bosch zum Reden zu bringen. Er funktionierte nicht.
    » Sie werden es nie wissen.«
    Irving erwiderte nichts. Bosch begriff, da ß er das Schweigen nicht unterbrechen durfte. Irving legte sich etwas in Gedanken zurecht. Harry lie ß ihm Zeit und beobachtete, wie sich die kr ä ftigen Kiefermuskeln des Assistant Chiefs verh ä rteten.
    » Bosch, ich will sofort erfahren, ob es irgendein Problem gibt, und wenn auch nur ein potentielles. Ich mu ß wissen, ob ich in den n ä chsten drei Minuten vor den B ü rgermeister, den Chief und all die Kameras treten und die Beerdigung abbrechen mu ß .«
    » Was macht die DEA im Moment? «
    » Was k ö nnen sie tun? Sie ü berwachen die Flugh ä fen, verst ä ndigen die zust ä ndigen Stellen. Verteilen sein Foto und seine Beschreibung. Es gibt nicht viel, was sie tun k ö nnen. Er ist weg. Wenigstens sagen sie das. Ich will wissen, ob er f ü r immer wegbleibt.«
    Bosch nickte und sagte: » Sie werden den Mann, den sie suchen, nie finden, Chief.«
    » Geben Sie mir Beweise.«
    » Das geht nicht.«
    » Und warum nicht.«
    » Vertrauen ist gegenseitig, Mi ß trauen ebenso.«
    Irving schien sich das durch den Kopf gehen zu lassen, und Bosch glaubte ein fast unmerkliches Nicken zu sehen. Bosch sagte: » Der Mann, den sie suchen und den sie f ü r Zorillo halten, ist verschwunden und wird nicht wieder auftauchen. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen.«
    Bosch dachte an die Leiche auf dem Bett im Castillo de los Ojos. Das Gesicht war total zerfetzt. Noch zwei Wochen, und das Fleisch w ü rde verwesen. Keine Fingerabdr ü cke, keine Ausweispapiere, au ß er den gef ä lschten. Die T ä towierung w ü rde eine Weile erhalten bleiben. Allerdings gab es viele Personen, die sie trugen, einschlie ß lich des »Fl ü
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