Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
ich gleichzeitig das Handy aus der
Hosentasche zog und den Notruf betätigte. Als eine Stimme antwortete, sagte ich
leise: »Hier spricht Harper Connelly, ich bin im Haus
von Fred Hart, Springsong Valley 2022. Felicia Hart will mich erschießen.« Dann
legte ich das Telefon vorsichtig auf den Boden und machte mich auf alles
gefasst. Ich richtete mich vor dem Fenster auf und sah Tolliver geradewegs in
die Augen. Er starrte mich über Felicias Schulter hinweg an; die nackte Angst
stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er schüttelte den Kopf, die kleine Bewegung
sollte mich vertreiben.
    »Felicia!«,
schrie ich und schlug mit dem Ziegel so fest gegen die Scheibe, wie ich konnte.
Dort, wo ich getroffen hatte, entstanden Risse im Glas, die sich spinnwebartig
ausbreiteten.
    Der Lärm
überraschte sie. Sie fuhr herum und schoss ohne zu zögern.
    Ich sah, wie
sich Tolliver von hinten auf sie warf, und spürte, wie die Kugel direkt an
meinem Ohr vorbeisauste. Ich konnte sie hören. Die Glasscheibe begann zu
zittern, und ich dachte, sie würde auf mich fallen und mich aufschlitzen.
    Glassplitter
bohrten sich in meine Wange. Ich spürte, wie das Blut mir über das Gesicht
rann, als ich einen Satz zurück auf die Terrasse machte. Bevor ich schützend
die Hand vor die Augen legte, sah ich, wie Tolliver Felicia die Waffe entwand
und ihr damit auf den Kopf schlug.
    Ein einziges
Mal.
    Dann kauerte
ich mich unter den Terrassentisch, überall um mich herum lagen Scherben, auch
auf dem Tisch, und ich zitterte am ganzen Leib.
    Tolliver
machte die Schiebetür auf und fragte mich, ob alles in Ordnung sei. Er zog mich
ins Haus und schleifte mich in die Küche, wo er ein Geschirrtuch nahm und damit
vorsichtig mein Gesicht betupfte. In den Schnittwunden in meinem Gesicht
steckten winzige Glassplitter, die ziemlich wehtaten. Dann hörten wir
Polizeisirenen, und er nahm mich in den Arm. Es war vorbei.
    Die
Rettungssanitäterin malträtierte meine Wange. Sie entfernte die Splitter, und
das tat weh, aber nicht so sehr, wie wenn mich die Kugel getroffen hätte. Das
hatte sie mir bereits mehrmals gesagt, und ich hatte ihr jedes Mal recht geben
müssen, wenn auch mit zunehmend weniger Begeisterung.
    Die Polizei
von Germantown hatte freundlicherweise die Beamten Lacey und Young zum Tatort gerufen, und alle hörten sich Tollivers Geschichte an. Er
hatte gerade erzählt, wie uns Fred Hart am Vormittag besucht hatte, und auch,
dass er leicht betrunken gewesen war.
    Dann
erzählte er von Felicias Anruf.
    »Sie hat
gesagt, dass sie hier mit mir reden will. Dass sie ganz genau wissen will, wie
der Besuch ihres Vaters verlaufen ist und so weiter. Ich dachte, sie will mich
wiedersehen, weil wir... weil wir uns ein paar Mal getroffen hatten. Seitdem
hat sie mich ziemlich regelmäßig angerufen. Wahrscheinlich wollte sie mich und Harper kontrollieren und wissen, wo wir stecken, falls sie
uns noch einmal brauchen würde. Was dann ja auch tatsächlich der Fall war.«
    »Aber wozu
brauchte sie Sie?«, fragte Brittany Young. Sie hatte
schon Feierabend gehabt und war direkt von zu Hause hergekommen. Sie trug ein Sweatshirt und Reeboks, und ihre Haare waren zerzaust.
    »Sie
brauchte uns, damit wir Tabitha finden.« Tolliver nahm meine Hand, und ich rang
mir ein Lächeln ab.
    »Sie sagen,
sie hätte gestanden, sie entführt zu haben«, meinte Detective Lacey.
    »Ja, das
stimmt. Sie wusste, dass Tabitha zu ihr ins Auto steigen würde. Sie hatte sich
den Lexus von ihrem Vater geliehen, damit niemand ihren eigenen Wagen sehen
würde. Sie dachte, dass jemand den Lexus bemerken und das der Polizei melden
könnte, und dann würde der Verdacht auf Joel fallen. Zwar wusste sie, dass er
ein wasserdichtes Alibi haben würde, da sie ihn noch am Vormittag auf der
Arbeit angerufen und sich davon überzeugt hatte, dass er in der Kanzlei bleiben
würde. Aber sie dachte, dass sich Diane vielleicht scheiden lassen würde, wenn
man Joel verdächtigte. Vielleicht würde auch umgekehrt Joel Diane verdächtigen
und sich von ihr scheiden lassen. Und wenn es zu keinen gegenseitigen
Verdächtigungen kam, hoffte Felicia, dass die Ehe an der außerordentlichen
psychischen Belastung zerbrechen würde. Außerdem mochte sie Tabitha nicht. Sie
fand, dass man das Mädchen ihrem Neffen Victor vorziehe. Und einfach Diane
umzubringen, um den Weg für sich selbst frei zu machen - das hatte schon nicht
funktioniert, als ihre Schwester gestorben war.«
    »Wollen Sie
damit sagen, dass sie auch etwas mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher