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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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voller Heldenmut, ist es nicht mehr als gerecht, wenn ich anbiete, mir selbst ein Handicap aufzuerlegen; beispielsweise könnte ich ohne Rüstung antreten, während Ihr gepanzert in den Kampf geht, sobald die Zauberer den Todesbann von der Burg genommen haben.«
    Hätte er den Degen zur Hand gehabt, der ihm in Faerie so gute Dienste geleistet hatte, hätte Shea das Angebot erwidert. Statt dessen verbeugte er sich: »Danke. Sehr nett von Ihnen. Sagen Sie mal  es stimmt doch, daß Atlantes Ihr Onkel ist?«
    »So ist es, und so bleibt es.« Roger gähnte. »Obwohl er mehr wie eine Großmutter ist, ein altes Kindermädchen mit einem Auge, die sämtliche stolzen Vergnügungen für ungesittete Zerstreuungen hält. Doch selbst das mag zu überwinden sein, wenn es jemanden mit dem Willen zu kriegerischem Mut gibt, der zudem noch etwas davon versteht, wie man den einen oder anderen Zauber anwendet oder unwirksam macht.«
    Shea war sich bewußt, daß er trotz dieser Maske der Langeweile genau beobachtet wurde. Allmählich verstand er den Zweck dieses Besuchs, aber es wäre nicht von Vorteil, sich zu früh zu verraten. Er sagte: »Hm  mmh. Sagen Sie mir doch einfach, was hier vorgeht. Sir Reed sagt, Atlantes ist über irgendwas besorgt. Erwarten Sie einen Angriff der Christenritter?«
    »Ha! Christenritter fürchte ich nicht, und mögen es alle zwölf Paladine zusammen sein.« Er beugte die Muskeln. »Aber von Ifriten und Zauberei verstehe ich nichts, und hier gibt es keinerlei Vergnügungen mehr, seit Herzog Adolph den Pegasus von Atlantes gestohlen hat.«
    Sheas Augen bohrten sich in Roger hinein. »Ach, übrigens, was war das doch gleich, was Sie über ein rothaariges Mädchen erzählten?«
    Roger bemerkte die gezwungene Beiläufigkeit der Frage nicht.
    »Es gibt keinen Ruhm außer in Allah: es ist erst wenige Tage her, während Lord Dardinell noch unter uns weilte, als Atlantes und der andere Zauberer, euer Freund, sich zusammentaten, um einen großen Zauber zu bewirken, mit Feuer und Rauch und dem Stöhnen böser Geister. Nichts kam dabei raus, außer daß sie von irgendwoher diese Dirne von bösem Omen holten, wohlgeformt zwar, aber unweiblich gekleidet, eine Jägerin; und mit rotem Haar, was noch mehr als alles andere eine Katastrophe ankündigt, von der ich fürchte, daß der Verlust des Pegasus nur ein Anfang war. Seid Ihr dieser Unglückseligen schon vorher begegnet?«
    »Meine Frau«, sagte Shea.
    »Im Namen Allahs! Gibt es in Eurem Land keine Jungfern von gutem Vorzeichen, daß Ihr Euch mit einer solchen zusammentun müßt? Zweifellos hat sie Euch eine große Mitgift eingebracht.« Ohne diesen Punkt weiter zu diskutieren, fuhr Shea fort: »Hat irgend jemand von ihr gehört, seit sie die Burg verlassen hat?«
    »Mir ist zu Ohren gekommen, daß einer der Jäger sie in den Bergen gesehen hat. Sie war zusammen mit Herzog Adolph, eine Verbindung, die die Seele meines Onkels verdüstert, auch wenn er noch nicht weiß, was sie bedeuten mag.«
    »Wer ist eigentlich Herzog Adolph?«
    »Allah verzeihe Euch Eure Unwissenheit! Er ist einer der zwölf, welche die Christen (Fluch über sie!) Paladine nennen, aber ein wackerer Kämpfer, der mir, sollte es zu einem Waffengang zwischen uns kommen, gewiß Spaß machen würde. Er kommt von Inseln weit oben im Norden, wo es so kalt ist, daß die Haut der Menschen blau wird, selbst die der Franken.«
    Polacek fragte: »Sagen Sie, Roger, wenn Sie die Christen so sehr verabscheuen, wie kommt es dann, daß Sie einen christlichen Namen tragen?«
    Der vollkommene Paladin zog eine solche Grimasse, daß Shea einen Moment lang dachte, er würde Votsy niederschlagen, doch dann schien sich Roger, wenn auch mit Mühe, zu beherrschen.
    »Ich antworte nicht deiner Frage wegen«, sagte er, »aus der die Unverschämtheit eines Hundes spricht, dem es an Prügel fehlt; nein, ich antworte des guten Willens dieses Ritters wegen, der mir sein Blut zum Opfer geboten hat. Merke dir, du Mißratener, daß wir von Carena von zu edlem Geiste sind, um uns in die Streitigkeiten der Prinzen einzumischen. Wir suchen Ehre unter jedem Banner, das sie uns bietet; wenn die Schlacht heiß ist, spielt es keine Rolle, in wessen Namen sie gefochten wird.« Roger schnaubte und blickte Polacek mit unerwartetem Scharfsinn an. »Was war es noch, was du über das Sklavenmädchen gesagt hast, das zu unserem Vergnügen tanzte?«
    »Nun ja«, erwiderte Polacek, »Atlantes hat... ääh ... mir ein Angebot gemacht. . . sehr
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