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Happy End fuer Rachel

Happy End fuer Rachel

Titel: Happy End fuer Rachel
Autoren: Anne Mather
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nicht abschütteln.
    Er lachte warm, bevor er sagte: „Keine Ursache, nur die Bitte, nicht so hart mit der Kleinen zu sein. Auch Erwachsene handeln manchmal unüberlegt.“
    Was berechtigt Sie eigentlich zu Erziehungsratschlägen, hätte Rachel am liebsten gefaucht. Doch sie rief sich zur Ordnung und bedankte sich mit sehr kühler Höflichkeit, bevor sie auflegte.
    Plötzlich fiel ihr ein, dass sie ja gar nicht wusste, wo Joe Mendez wohnte und wie lange es dauern würde, bis er und Daisy einträfen. Gestern hatte sie seine Visitenkarte nur kurz überflogen und die darauf verzeichneten Angaben über dem unerquicklichen Telefonat mit Steve völlig vergessen.
    „Jetzt erst einmal einen starken Kaffee!“, befahl sie sich laut und schroff. Allein der Gedanke an das samtig schwarze Gebräu und den feinherben Geschmack beflügelte ihre Schritte. Aber noch vor der Küchentür nagelte der Blick in den Spiegel ihre Füße auf dem Fliesenfußboden fest. Nein, zuerst duschen, kämmen, vielleicht etwas Farbe ins Gesicht und unter Umständen ein nettes Outfit, erklärte sie ihrem reichlich übernächtigten Spiegelbild.
    Vor dem Schlafzimmerspiegel betrachtete Rachel das gewählte Kleid. Ihr Haar war nach dem Duschen noch feucht und zerzaust. Irritiert von der plötzlich in ihr aufsteigenden Erregung strich sie sich eine etwas dunklere Strähne des aschblonden Haars aus dem Gesicht. Sie nickte ihrem Spiegelbild zu und war einverstanden. Das leichte Trägerkleid mit den braunen und beigen Längsstreifen schmeichelte der sonnengebräunten Haut ihres Körpers. Sie sah ganz anders aus als sonst am Schreibtisch. Bisher hatte sie mit Vorliebe Shorts und T-Shirts getragen, aber in diesem Kleid spürte sie ihre fast vergessene Weiblichkeit.
    Die Dusche, das Ankleiden und die Unterstützung durch eine Schmerztablette hatten ihr Denken befreit und weicher gemacht. Beschwingt ging sie in die Küche. In wenigen Minuten stand der Kaffee vor ihr. Nach dem ersten Schluck sah Rachel lächelnd durch das Küchenfenster nach draußen auf den Gartentisch. Dort saß eine Amsel und putzte eifrig ihr Gefieder. So sauber und schick bin ich jetzt auch, dachte sie zufrieden. Im gleichen Moment fiel ihr auf, dass sie kein Make-up aufgelegt hatte. Sie raste nach oben ins Badezimmer. Beim Auftragen des bronzenen Lidschattens hörte Rachel eine Wagentür zuschlagen. Noch ein wenig Rouge, doch für Lippenstift blieb keine Zeit, denn draußen erklang bereits Daisys aufgeregtes Geplapper auf dem Weg zur Haustür.
    Rachel strich eilig den kurzen Kleiderrock glatt. Dann lief sie zur Treppe. Natürlich öffnete Daisy genau in dem Moment die Haustür, als Rachel die Treppe herunterkam. Das musste ja so aussehen, als habe sie sich absichtlich in Szene setzen wollen. Wie unangenehm!
    Unfähig, sich weitere Gedanken zu machen, blieb Rachel einfach stehen. Joe Mendez stand in der offenen Tür. Heute nicht in Jeans und Lederjacke, sondern in einem anthrazitfarbenen Designeranzug. Alle Achtung, dachte sie mit einem Blick auf das blütenweiße Seidenoberhemd. Auf eine Krawatte hatte er verzichtet und lässig die oberen drei Hemdköpfe offen gelassen. Ohne Zweifel besaß dieser Mann einen sehr guten, aber auch sehr exquisiten Geschmack. Dann blickte sie in die überraschten Augen ihrer Tochter. Daisy lächelte verunsichert, denn so hatte sie ihre Mutter noch nie gesehen.
    „Wow, du hast dich heute aber besonders hübsch gemacht, Mum.“
    Nach diesem Satz versuchte Rachel vergeblich, die aufsteigende heiße Röte zurückzudrängen. Ganz offensichtlich war Daisy wirklich überrascht. Natürlich wünschte sie sich eine friedliche Mutter, und deren Veränderung kam ihr in diesem Moment sehr gelegen.
    Ohne auf das Kompliment ihrer Tochter einzugehen, fragte Rachel spitz: „Was hat dich denn auf die plötzliche Idee gebracht, diesen Ausflug zu machen?“
    Da stürmte Daisy herein und setzte sich vor den Füßen der Mutter auf die unterste Treppenstufe.
    „Ich wollte dich nicht aufwecken, Mum“, erklärte sie, was klang, als würde ihre Mutter ständig verschlafen.
    „Sehr rücksichtsvoll von dir, mein Kind“, entgegnete Rachel, bevor sich ihr Blick wieder auf den männlichen Besucher richtete. „Entschuldigen Sie bitte, Mr. Mendez. Ich hoffe, Daisys plötzliches Auftauchen hat Ihnen nicht zu viel Unruhe beschert.“
    „Ganz und gar nicht“, erwiderte er und sah sie dabei von oben bis unten an. Hitze strömte durch Rachels Körper. Ein leichtes Lächeln umspielte Joes
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