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Happy End fuer Rachel

Happy End fuer Rachel

Titel: Happy End fuer Rachel
Autoren: Anne Mather
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mit ihr freuen. Im Grunde hatte er damit gerechnet, dass Rachel ihn noch einmal anrufen und sich für ihr gestriges Verhalten entschuldigen würde. Aber offensichtlich hielt sie das nicht für nötig.
    Umso mehr hatte ihn Daisys Besuch heute Morgen überrascht. Zunächst dachte Joe, Rachel habe sie geschickt. Doch wie sich herausstellte, hatte sie das Verschwinden ihrer Tochter nicht einmal bemerkt. Lag Steve vielleicht doch nicht so falsch mit seinen Anschuldigungen? Je länger Joe darüber grübelte, desto mehr beschlich ihn das seltsame Gefühl, dass Rachels Bedenken eher der Realität entsprachen, als Steves Unterstellungen.

4. KAPITEL
    Übermüdet schenkte sich Rachel die dritte Tasse Kaffee ein. Bis spät in die Nacht hatte sie an ihrem Roman gearbeitet, aber was sie jetzt las, gefiel ihr gar nicht. Ihrem Text fehlte es an Gefühl. Mit dem Becher in der Hand setzte sie sich zurück an den Küchentresen und nahm sich noch einmal die letzten Seiten vor.
    Plötzlich hörte sie Daisys Schritte auf der Treppe. Es war doch erst sieben Uhr, und noch dazu Samstag. Aber Rachel ahnte, was ihre Tochter so früh aus den Federn trieb. Denn auch sie selbst hatte kaum ein Auge zugetan.
    Schon beim ersten Schritt in die Küche platzte die Dreizehnjährige heraus: „Hat er angerufen?“
    Gemächlich stellte Rachel ihren Kaffeebecher ab und legte kopfschüttelnd Papier und Stift beiseite. Die Enttäuschung zog Daisys Mundwinkel nach unten.
    „Aber er hat es doch gestern versprochen“, beschwerte sie sich laut. Ihre verständnisvolle, mitfühlende Art ließ Daisy oft älter wirken. Doch in Momenten wie diesem wurde Rachel wieder einmal bewusst, wie kindlich ihre Tochter noch war.
    Gern hätte sie ihr jede Enttäuschung erspart. Doch das ging nicht immer. Mit einer liebevollen Geste winkte sie Daisy zu sich und schloss sie fest in die Arme. „Tut mir leid, mein Schatz, aber noch habe ich nichts von ihm gehört. Wahrscheinlich hat sein Meeting länger gedauert. Und vielleicht war er danach zu müde, um noch anzurufen.“
    Zumal er sich sicher sehr viel angenehmere Dinge vorstellen konnte, um seinen wohlverdienten Feierabend zu verbringen, sagte sich Rachel im Stillen. Schon beinahe eifersüchtig dachte sie, dass auf einen Mann wie ihn gewiss irgendwo eine bezaubernde zukünftige Mrs. Mendez wartete. Vielleicht ist er sogar verheiratet, schoss es ihr durch den Kopf. Zwar trug er keinen Ehering, aber was bedeutete das schon. Zu dem Thema hatte Steve ihm sicher hilfreiche Tipps geben können.
    Schließlich befreite sich Daisy aus der Umarmung ihrer Mutter und stapfte mit hängenden Schultern zum Kühlschrank, um sich Milch zu holen.
    „Die fünf Minuten hätte er sich ruhig Zeit für uns nehmen können“, maulte sie. Während sie sich einschenkte, fügte sie bockig hinzu: „Warum konnte Dad mir nicht einfach ein ganz normales Flugticket kaufen, anstatt mir einen unzuverlässigen Aufpasser zu schicken?“
    Am liebsten hätte Rachel auf diese Frage weitaus mehr als einen eindringlichen Blick und ein Schulterzucken in Daisys Richtung gesandt.
    „Unzuverlässig“, murmelte Rachel für Daisy unhörbar wütend in sich hinein, „und darum ist das letzte Wort in dieser Reiseangelegenheit auch noch nicht gesprochen, Mr. Mendez! Und auf deine samtige Stimme kann ich nur zu gern verzichten!“
    „Wenn er sich bis heute Mittag nicht gemeldet hat, rufe ich ihn an“, zwang Rachel sich widerwillig zu sagen.
    „Eine klasse Idee! Danke Mum“, jubelte Daisy und fiel ihrer Mutter erleichtert um den Hals. Eben noch traurig und enttäuscht drückte sie ihr nun überglücklich einen dicken, milchigen Kuss auf die Wange.
    „Schon gut, meine Süße.“ Mit dem Handrücken rieb Rachel sich die Wange. Der Gedanke an das bevorstehende Gespräch beunruhigte sie. Meine Stimme wird schon nicht versagen, sprach sie sich Mut zu. Trotz der Sommerhitze fröstelte sie plötzlich und knotete den Gürtel ihres Bademantels ein wenig fester um ihre Taille.
    „Kannst du noch einen Moment auf das Frühstück warten? Ich würde gern schnell noch duschen. Es dauert auch nicht lang.“ Sie griff nach ihrem Manuskript und küsste Daisy liebevoll auf die Stirn.
    „Kein Problem, Mum. Ich kann doch das Frühstück machen. Hast du Lust auf Rührei? Das kann ich.“ Hastig stürzte Daisy ihre Milch hinunter und stellte ihr Glas in die Spülmaschine.
    „Danke, mir reicht ein Toast“, antwortete Rachel lächelnd über die Schulter, schon auf dem Weg ins Bad. Unter
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