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Happy End fuer Harriet

Happy End fuer Harriet

Titel: Happy End fuer Harriet
Autoren: Meg Alexander
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holen.
    Hugh erwartete Harriet und Elizabeth neben einem offenen kleinen vierrädrigen Wagen, der von einem Paar Brauner gezogen wurde.
    “Wie hübsch! Du verwöhnst uns, Hugh”, rief Elizabeth bei dem Anblick des rassigen Gespanns erfreut aus.
    “Das Kompliment muss ich zurückgeben. Es kommt nicht so häufig vor, dass diese Kutsche so eine bezaubernde Fracht hat.” Hugh half ihnen beim Einsteigen, griff nach den Zügeln und bedeutete dem Stallknecht, die Pferde loszulassen.
    Falls Elizabeth und Hugh bemerkten, dass Harriet ungewöhnlich still war, ließen sie es sich nicht anmerken. Elizabeth sprühte förmlich vor Begeisterung, als sich das Gespann in gemächlichem Tempo in Bewegung setzte und den Weg zu den in der Ferne aufragenden Bäumen einschlug. Das große Herrenhaus lag bald hinter ihnen, und die Gegend um sie herum wirkte einsam und verlassen.
    Harriet musterte Hugh verstohlen. Er verhielt sich normal und unterhielt ihre Schwester mit unbedeutenden Nettigkeiten. Aber sie spürte eine gewisse Spannung hinter seinem leichten Plauderton, und seine Hände hielten die Zügel eigenartig verkrampft. Harriet hatte ein unangenehmes Gefühl nahenden Unheils.
    Ihre Aufmerksamkeit wurde von Lord Ashby abgelenkt, als etwas dicht an ihrem Gesicht vorbeiflog. Automatisch hob sie eine Hand, um damit die Biene oder Fliege zu verscheuchen.
    Das knallende Geräusch eines Schusses drang zunächst nicht als Bedrohung in ihr Bewusstsein. Sie vermutete, ein Förster würde im Wald seinen Aufgaben nachgehen. Doch dann erstarrte sie.
    Jemand schoss auf die Kutsche!
    “Hugh?”, schrie sie angstvoll auf.
    “Ich habe den Schuss auch gehört. Duckt euch so tief wie möglich. Wir werden gleich außer Reichweite sein.” Sein Gesicht trug einen grimmigen Zug, als er die Pferde zum Galopp antrieb.
    Harriet umschlang ihre Schwester mit beiden Armen, als das Fuhrwerk ins Schlingern geriet. Sie war wie gelähmt vor Entsetzen, doch Hugh hatte die Pferde fest im Griff.
    Ein weiterer Schuss fiel, und lautlos sank Hugh zu Boden. Die Zügel entglitten ihm, und die Braunen buckelten und stiegen.
    In heller Panik versuchte Harriet, nach vorne zu gelangen und die Zügel aufzunehmen. Doch sie konnte sie nicht halten.
    Ein einzelner Baum tauchte vor ihnen auf, und die völlig verschreckten Tiere rasten auseinander. Die Katastrophe schien unaufhaltsam.
    Eins der Pferde galoppierte rechts, das andere links an dem Baum vorbei. Harriet warf sich über Elizabeth. Sie hörte noch das Geräusch splitternden Holzes, als die Kutsche gegen den massiven Stamm prallte, sowie lautes Rufen und Hufedonnern. Dann verlor sie das Bewusstsein.

12. KAPITEL
    “Harriet, Liebste! Bitte, sag doch endlich etwas.” Hugh hielt sie in den Armen und strich mit den Lippen über ihre Stirn. “Mein Liebling, wach auf. Ich flehe dich an.” Sie konnte den angstvollen Schmerz in seiner Stimme hören.
    Aus irgendeinem Grund lag sie auf dem harten Erdboden und hatte rasende Kopfschmerzen.
    “Mein Kopf tut weh”, erklärte sie und öffnete dann die Augen. Plötzlich war die Erinnerung da. “Lizzie! Wo ist meine Schwester?”, rief sie. Panik wallte erneut in ihr auf. “Ist sie tot?”
    “Sie ist unverletzt”, beruhigte Hugh sie zärtlich. “Du hast das meiste von dem Aufprall abbekommen, mein Herz. Du hast Elizabeth mit deinem Körper geschützt.”
    “Ich glaube dir kein Wort! Ich will Lizzie sehen.”
    Hugh drehte den Kopf ein wenig zur Seite und nickte. Im nächsten Moment kniete Elizabeth neben Harriet. Ihr Körper wurde von heftigen Schluchzern geschüttelt.
    “Lizzie, hör sofort auf damit. Sonst wirst du wieder krank.” Etwas von der gewohnten Strenge kehrte in Harriets Tonfall zurück.
    “Ich dachte, du wärest gestorben.” Elizabeths Gesicht war tränenüberströmt.
    “Nun, ich lebe noch. Aber ich bekomme ganz gewiss eine Lungenentzündung, wenn du meine Kleider völlig durchnässt.” Harriet versuchte, sich aufzurichten. Doch Hugh hielt sie mit sanftem Druck seiner Hände davon ab.
    “Bleib still liegen”, sagte er bestimmt. “Piers bringt eine andere Kutsche.”
    “Ich werde genau das tun, was ich will”, versetzte Harriet ungnädig. Sie hatte Schmerzen und war zornig.
    “Nein, das wirst du nicht”, erklärte Hugh entschieden. “Dieses eine Mal, Madam, werden Sie das tun, was ich will.” Er umarmte sie vorsichtig und wiegte sie sacht hin und her. “Du hast Glück gehabt, Harriet. Es scheint nichts gebrochen zu sein. Aber der Himmel möge
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