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Happy End fuer Harriet

Happy End fuer Harriet

Titel: Happy End fuer Harriet
Autoren: Meg Alexander
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mich davor bewahren, so etwas noch einmal zu erleben.”
    “Mich auch!” Harriet sah Hugh jetzt erst genauer an. Sie entdeckte eine hässliche breite Schramme auf seiner Wange. “Du hast dich verletzt, Hugh, Liebster!”
    “Nur ein unbedeutender Kratzer, glaube mir.” Er schenkte ihr ein zerknirschtes Lächeln. “Es ist normalerweise nicht meine Art, einfach so von meinem Kutschbock herunterzufallen.”
    Der erste Schock nach dem Unfall ebbte allmählich ab, und Harriets Gedanken wurden wieder klarer. “Jemand hat auf uns geschossen, nicht wahr?” Sie schaute sich ängstlich um. “Ist es klug, hier so herumzusitzen? Vielleicht geben wir noch immer eine Zielscheibe ab.”
    “Nein, mein Liebling. Es besteht keine Gefahr mehr.”
    “Wie kannst du dir dessen so sicher sein? Lass uns lieber dort drüben unter den Bäumen Schutz suchen.” Sie streckte eine Hand nach Elizabeth aus, mit der anderen klammerte sie sich an Hugh fest. “Schnell”, drängte sie. “Helft mir beim Aufstehen. Nun tut schon, was ich sage.”
    Er strich ihr sacht übers Haar. “Wir sind außer Gefahr”, erklärte er nochmals. “Sieh nur, da kommt Piers mit der Kutsche. Wir müssen dich schnellstens nach Hause bringen.”
    Aber nicht Piers, sondern Gervase Calcott stieg vom Kutschbock. Fragend sah Hugh ihn an.
    “Piers ist bei ihr”, sagte der junge Anwalt ruhig. “Der Doktor hat ihr etwas zur Beruhigung gegeben.”
    “Worüber redet ihr eigentlich? Ich verstehe überhaupt nichts mehr, und ich will wissen, was geschehen ist.” Harriet war gefährlich nahe daran, in Tränen auszubrechen.
    Hugh hob sie auf die Arme und setzte sie behutsam in die Kutsche. “Alles zu seiner Zeit, mein Liebling”, versuchte er sie zu beschwichtigen. “Du hast einen heftigen Schlag an die Stirn abbekommen. Morgen wirst du ein blaues Auge haben.”
    Harriet tastete mit einer Hand nach der dicken Beule an einer Augenbraue und stieß einen leisen Schmerzensschrei aus. Ihr Kopf tat so weh, dass sie meinte, er würde zersplittern. Doch all das schien ihr erträglich. Sie fühlte sich sicher und geborgen in Hughs Armen. Ganz aufgeben konnte sie indes noch immer nicht.
    “Hugh”, flüsterte sie, “ich muss unbedingt wissen …”
    “Bald wirst du alles erfahren”, versicherte er und erstickte jede weitere Frage mit einem langen Kuss, gänzlich unberührt von Gervases und Elizabeths Anwesenheit.
    Harriet gab sich für den Moment zufrieden, denn sie kämpfte mit einer plötzlich aufwallenden Übelkeit. “Ich glaube, ich muss mich übergeben”, stieß sie entsetzt hervor.
    “Nein, meine Liebe, das wirst du nicht tun”, erklärte ihre Schwester bestimmt und zog ein Fläschchen mit Riechsalz aus ihrem Retikül. “Hier, nimm das. Wir sind gleich zu Hause. Du musst nur noch wenige Minuten durchhalten.”
    Harriet bekam kaum mit, was um sie herum und mit ihr geschah. Erst als sie in einem duftigen Nachtgewand zwischen den kühlen Laken in ihrem eigenen Bett lag, fühlte sie sich etwas besser. Sie schlug die Augen auf und sah den Doktor vor sich. Er hielt ihr einen Becher an die Lippen, und gehorsam nippte Harriet von dem Getränk.
    “Was ist das denn?” Sie verzog angewidert das Gesicht. “Das schmeckt ja scheußlich.”
    “Eine Medizin, die Ihnen helfen wird, etwas zu schlafen. Sie müssen sich ausruhen und erholen, Miss Woodthorpe.”
    Sie fühlte sich ausgesprochen wohl und verzichtete deshalb darauf, sich mit ihm darüber zu streiten, ob sie den Becher ausleeren müsse oder nicht.
    “Ich denke daran, mich dauerhaft in diesem Haus niederzulassen”, scherzte der Arzt. “Was für eine Familie! Hier kann sich wohl niemand über einen Mangel an Aufregungen beklagen.”
    “Was ist mit meiner Schwester? Und mit Lord Ashby?”
    “Lady Swanbourne ist hier bei Ihnen, Miss Woodthorpe. Und es geht ihr gut. Lord Ashby hat eine kleinere Verletzung erlitten. Aber er besteht darauf, dass sie nicht behandelt werden muss. Ich lasse Sie beide jetzt allein, bleibe aber noch eine Weile im Haus, falls Sie mich brauchen.” Der Doktor verneigte sich und verließ den Raum.
    “Lizzie?”
    “Du solltest dich jetzt erst eine Weile ausruhen. Später ist noch genug Zeit, um über alles zu sprechen.”
    “Wie soll ich wohl zur Ruhe kommen, wenn ich so schrecklich durcheinander bin. Bitte, sag mir, ob uns wirklich keine Gefahr mehr droht. Wer ist unser Feind? Wurde er überführt?”
    Elizabeth sah sie traurig an. “Es war Lavinia. Das arme Mädchen!”
    “Lizzie,
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