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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe
Autoren: F. Paul Wilson
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sie die gleiche Belohnung wie der Finder erhalten würden. Und das ging dann so die ganze Reihe entlang. Wenn A es B erzählt, der es dann C erzählt, von dem es D erfährt, der dann das Mädchen findet, bekommen alle vier die gleiche Belohnung. 500 pro Person schienen ihm ein guter Anreiz – einer, der umso lukrativer wurde, je weiter es die Kette hinunterging, und schon fast ein Vermögen darstellte, wenn er das Straßenniveau erreicht hatte.
    »Wahrscheinlich wird es dich zweieinhalb kosten, kann aber bis zu fünf hochgehen.«
    Timmy ließ vor Erleichterung die Schultern sacken.
    »Einverstanden. Ich wüsste nicht, wie ich das Geld besser anlegen könnte.«
    »Hast du was zu schreiben?« Timmy reichte ihm einen Kugelschreiber und Jack griff sich eine Serviette, um sich Notizen zu machen. »Wie sieht sie aus? Was hatte sie an?«
    »Als sie das Haus verließ, trug sie einen blauen Mantel und darunter die normale Uniform einer katholischen Mädchenschule. Du weißt schon: weiße Bluse, blauer Pullunder, blau-weiß-karierter Rock, blaue Kniestrümpfe.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Da müssen Millionen von Kiddies mit so einer Aufmachung in der Stadt rumlaufen.«
    »Ja, aber nicht mit Cailins Haaren. Die sind feuerrot – nicht gefärbt – und bilden eine wilde Mähne. Sie beschwert sich immer, dass nichts, was sie versucht, das Haar bändigen kann.«
    »Hast du ein Foto?«
    »Ja, sicher.« Timmy tastete in seiner Gesäßtasche nach seinem Portemonnaie. »Willst du es herumzeigen?«
    Jack schüttelte den Kopf. Er hatte weder die Leute noch die Zeit für diese Art von Laufarbeit.
    »Ich will nur wissen, wie sie aussieht.«
    Timmy zückte ein zerknicktes Foto aus einer Lasche und reichte es ihm.
    »Das ist vielleicht einen Monat alt.«
    Jack starrte das Bild an. Hübsches Kind. Rundes Gesicht, Sommersprossen, eine Zahnspange mit roten und grünen Befestigungen und eine Weihnachtsmannmütze auf den wild wuchernden roten Schopf gezwängt.
    »Das mit dem Haar war nicht übertrieben.«
    »Sie redet dauernd davon. Sie nervt einen mit ihrem ewigen Gequengel darüber, aber …« Er wischte sich über die Augen. »Ich würde alles dafür geben, wenn ich das jetzt gerade hören könnte.«
    Jack stand auf und klopfte ihm auf die Schulter.
    »Ich kümmere mich drum. Kann ich das Foto behalten?«
    »Sicher. Behalt es, solange du es brauchst.«
    »Ich kann dir nichts versprechen, Timmy, nur dass ich diese Anrufe tätigen werde. Das ist nichts weiter als ein Schuss ins Blaue.«
    Timmy ergriff seine Hand und drückte sie.
    »Ich weiß, aber im Augenblick bist du alles, was ich habe.«
    Jack winkte Julio zum Abschied zu und trat in den beißenden Januarwind hinaus.
    Ein Schuss ins Blaue? Wem machte er da was vor? Es war eher so, als wolle man mit einer Spielzeugpistole auf tausend Meter eine Münze treffen.
    2.
    »Sieh mal«, sagte Vicky, die direkt vor dem Bildschirm stand. »Ich glaube, sie lächelt.« Sie fand es unglaublich spannend, dass sie ein Geschwisterchen bekommen würde.
    Jack kam die ganze Situation irgendwie schamanisch vor. Gia lag auf einer Liege in Dr. Eagletons Praxis, während eine Sprechstundenhilfe den Zauberstab des Ultraschallgerätes über die Haut ihres aufgeblähten, mit Gleitmittel bestrichenen Bauches gleiten ließ.
    Kurz vor dem Jahreswechsel hatte sie deutlich zugelegt. Durch sorgfältige Auswahl ihrer Kleidung war es ihr gelungen, ihre Schwangerschaft während der ersten beiden Trimester zu verstecken, aber jetzt war ihr Zustand unübersehbar. Auch ihr Gesicht war fülliger geworden, aber ihr Haar war so kurz und blond wie immer.
    Jacks Augen richteten sich wieder auf das körnige Bild auf dem Monitor, das sich immer wieder aus der Dunkelheit herausschälte, wenn der Ultraschallstrahl über das Baby strich. Ein großer Kopf, ein kleiner Körper, eine Kette von Wirbelpunkten und in der Mitte ein sich öffnendes und schließendes schwarzes Loch – das Herz.
    Jack konnte die Augen nicht abwenden. Sein Kind – das von ihm und Gia.
    »Wie verläuft die Schwangerschaft?«, fragte die Angestellte.
    Laut Namensschild hieß sie Likisha. Ein schwarzes Mädchen knapp über 20 mit einem Halle-Berry-Lächeln und Haaren, die noch kürzer waren als die von Gia.
    Gia öffnete den Mund, um zu antworten, aber Vicky war schneller.
    »Sie muss dauernd pieseln.«
    Likisha sah sie fragend an. »Pieseln?«
    Vicky sah von dem Monitor auf und lächelte. »Sie wissen schon – Pipi.«
    Er liebte dieses breite Grinsen. Sie
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