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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe
Autoren: F. Paul Wilson
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ein Hinweis sein, ist vielleicht aber auch nichts. Der Kerl heißt Rico, ein alter Knacker mit einem langen Bart. Ich hab ihm gesagt, er soll an der Kreuzung von Worth und Hudson bleiben. Wenn du interessiert wärst, würdest du vorbeikommen.«
    Das war unten, fast schon am Bankenviertel. Klang nicht sehr wahrscheinlich, aber man wusste ja nie.
    »Danke. Ich gehe dem nach.«
    »Und wenn sich etwas ergeben sollte …«
    »Keine Sorge, dann komme ich vorbei mit einem Zeichen meiner Anerkennung.«
    »Viel Glück.«
    »Ja.«
    Jack sah einen kleinen Hoffnungsschimmer. Vielleicht, nur vielleicht …
    Er ging zurück in das Ultraschalluntersuchungszimmer, wo sich Gia aufgesetzt hatte und wieder anzog.
    »Ich muss los.«
    »Wohin?«
    »Etwas Geschäftliches.«
    Auf ihrer Stirn bildete sich eine Falte: »Ach? Ich hoffe, nichts Gefährliches.«
    »Nein. Ein vermisster Teenager. Nichts weiter als Erkundigungen.«
    »Das habe ich doch schon mal gehört.« Sie streckte ihm ihre Hand entgegen und er umfasste sie. »Es sind nur noch zwei Monate, Jack. Bitte sei vorsichtig.«
    »Das bin ich. Ich verspreche es. Wenn ich das Mädchen finde, dann rufe ich die Polizei und mache mich aus dem Staub.«
    »Versprochen?«
    Jack streckte ihr die Hand mit drei erhobenen Fingern entgegen.
    »Pfadfinderehrenwort.«
    Sie lächelte. »Du warst nie bei den Pfadfindern. Als ob du jemals zu irgendeinem Verein gehört hättest.«
    »Ich gehöre zu dir, sobald Abe diese Sache für mich erledigt hat.«
    Gia sah ihm tief in die Augen. Er erwiderte ihren Blick, dann nickte sie.
    »Ein bisschen Arbeit könnte dir ganz gut tun, Jack. Du bist so aufgekratzt, das warst du nicht mehr, seit …«
    Sie brauchte den Satz nicht zu beenden.
    Jack gab ihr einen Kuss. »Du weißt, wie du nach Hause kommst?«
    Sie lachte. »Ich bin schwanger, nicht behindert.«
    Jack sah hinüber zu dem Bildschirm, vor dem Vicky immer noch auf das eingefrorene Bild des Babys starrte.
    »Es dauert nicht mehr lange, Vicks.«
    Sie wandte sich zu ihm um und grinste. »Likisha macht mir einen Ausdruck, den ich dann mit in die Schule nehmen kann.«
    »Kann ich auch einen haben?«
    »Ach?«, fragte Gia. »Was willst du denn damit? Ihn bei Julio’s rumzeigen?«
    »Eines Tages werde ich die Leute mit den Fotos meiner Kinder langweilen, aber das hier ist nur für mich. Ich will es rausnehmen und ihn mir ansehen können, wann immer ich Lust dazu habe.«
    »Du kannst sie dir ansehen!«
    3.
    Jack sprang an der Kreuzung Hudson und Worth aus dem Taxi und sah sich um. Er hatte sich nicht die Zeit genommen, sich umzuziehen. Er trug noch die Jeans und die abgewetzte Bomberjacke, die er in der Klinik getragen hatte. Er bemerkte einen bärtigen Kerl an der Ecke. Ein grob zurechtgeschnittenes Pappschild mit einer krakeligen Botschaft hing um seinen Hals:
    Micki Maus hat mir meinen Wagen geklaut. Ich brauche $$, damit ich nach Disneyworld fahren und ihm den Arsch versohlen kann.
    Das Alter des Mannes war undefinierbar, irgendwo zwischen 40 und 70. Eine Mütze mit Ohrenklappe verdeckte den größten Teil seines Kopfes. Ein schmutziger, zotteliger, grauer Bart verdeckte so ziemlich den ganzen Rest. Er trug ungefähr ein Dutzend Pullover und Mäntel, von denen sicherlich keiner in den letzten 20 Jahren das Innere einer Waschmaschine gesehen hatte. Er ließ das Kleingeld in dem blau-weißen Kaffeebecher klimpern, den er in der behandschuhten Hand hielt.
    Louie hatte gesagt, er solle Ausschau nach einem bärtigen Kerl halten, der an der Ecke zwischen Worth und Hudson abhing. Das könnte der Mann sein.
    »Tolles Schild«, meinte Jack. »Wie läuft das Geschäft?«
    »’ne Goldgrube«, sagte der vollkommen ungerührt. Er sah weiter starr geradeaus. »Man muss sie nur zum Grinsen bringen, dann machen sie auch etwas Kleingeld locker.«
    »Micky schreibt man aber mit ›y‹.«
    Immer noch keine Regung. »Hat man mir schon mal gesagt.«
    »Sind Sie Rico?«
    Jetzt sah er auf. »Ja. Sie sind Jack?«
    »Ich habe gehört, Sie haben etwas gesehen.«
    »Vielleicht. Ich hab gehört, es gibt eine Belohnung, wenn man ein rothaariges Mädchen sieht, also habe ich die Augen offen gehalten.«
    »Und?«
    »Kommen Sie mit.«
    Er ging Jack voran um ein paar Ecken und blieb dann vor einem alten fünfstöckigen Klinkerbau stehen.
    »Ich habe drei Kerle gesehen, die ein rothaariges Mädchen durch die Tür da geschleppt haben.«
    Das Gebäude schien leer zu stehen. Das Gerüst drum herum und die vernagelten Fenster deuteten darauf
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