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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe
Autoren: F. Paul Wilson
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Er sollte alle drei zurückbekommen … so lebendig und gesund, wie sie vorher waren. Was war geschehen? Die Lady war hier gewesen – der Stock und die Dose waren Beweis dafür. Warum war Emma nicht am Leben? Warum war sie nicht zurückgekommen?
    »Sir«, sagte eine unfreundliche Stimme hinter ihm. »Sie müssen jetzt gehen.«
    Jack beachtete den Mann nicht und hielt Emma weiter im Arm.
    »Wir bedauern Ihren Verlust«, sagte eine andere, sanftere Stimme. »Aber wir müssen Sie jetzt hinausbegleiten.«
    Jack stellte fest, dass ihn jeder Widerspruchsgeist verlassen hatte. Weil er seiner Stimme nicht traute, nickte er bloß. Er küsste Emma auf den kalten, stoppeligen Kopf, dann legte er sie in den Sack zurück und zog ihn wieder zu. Er ließ die Hand noch einen Augenblick auf dem Häufchen liegen, das sein Baby war, dann drehte er sich um, damit sie ihn hinauswerfen konnten.
    2.
    Er fand die Lady im Hauptwartezimmer. Sie saß da und es sah aus, als starre sie durch ihre dunkle Brille ins Nichts. Ein Deutscher Schäferhund in einem Blindenhundgeschirr saß hechelnd zu ihren Füßen. Er sah Jack an, als der sich auf den Stuhl neben ihr fallen ließ.
    »Danke.«
    Sie nickte. »Du hast Fragen. Gehen wir ein Stück.«
    Fragen war sehr milde ausgedrückt.
    Sie standen auf und Jack wartete, während sie ihren weißen Stock ausklappte.
    »Sind Sie wirklich blind?«
    Sie drehte ihm ihr Gesicht zu, sodass er sein Spiegelbild in den reflektierenden Brillengläsern sehen konnte.
    »Was für eine Frage.«
    Was für eine Nicht-Antwort, aber er bohrte nicht nach.
    Er nahm ihren Arm und geleitete sie hinaus in den kalten, sonnigen Nachmittag. Sie setzten sich auf eine der Bänke an der runden Einfahrt. Keiner von ihnen sprach zu Anfang, aber Jack konnte nicht länger warten.
    »Emma … das Baby … Ich schätze, ich habe zu viel erwartet, als ich dachte, Sie könnten die Toten wiedererwecken.«
    »Nicht zu viel. Das ist schon geschehen.«
    »Dann war sie schon zu lange tot?«
    »Das kann sein. Aber auch wenn nicht, der Verbündete hat ihre Wiederkehr nicht zugelassen.«
    Jack erstarrte. »Aber der Deal war …«
    »Ich weiß von deiner Drohung.«
    »Aber wie können Sie das?«
    »Das geht dich nichts an. Aber etwas anderes geht dich etwas an: Du solltest wissen, dass du einen gewissen Wert für den Verbündeten hast, aber du bist nicht unersetzlich. Ich vermute, es hat das winzige Molekül seines Wesens, welches seine Aufmerksamkeit unserer Welt widmet, amüsiert, deinem Wunsch teilweise nachzukommen.«
    »Teilweise …«
    »Ja. Dass er mir erlaubt hat, dir deine Gia und deine Victoria zurückzugeben, nicht aber das Baby, ist seine Art, dir eine Lehre zu erteilen.«
    »Dass ich nicht bestimmen kann, wo es langgeht.«
    »Genau.«
    »Aber der Handel galt für alle drei.«
    »Es gab keinen Handel. Nur deine Drohung.«
    Jack begann zu begreifen und diese Erkenntnis war eine schwere Last auf seinen Schultern.
    »Eine Drohung, die ich nicht mehr wahr machen kann, jetzt, wo Gia und Vicky wieder da sind.«
    Er konnte sich auf keinen Fall umbringen und es ihnen überlassen, sich der kommenden Apokalypse ohne ihn entgegenzustellen.
    Sie nickte. »Ja. Er hat deiner Drohung den Stachel genommen, ohne ganz deinen Forderungen nachzukommen …«
    Seine Kehle schnürte sich zu. »Warum nicht ganz? Warum konnte er nicht einfach auch Emma freigeben? Es hätte ihn doch nichts gekostet und … sie ist doch nur ein Baby.«
    »Du denkst gefühlsmäßig über eine Macht, die keine Emotionen kennt.« Sie drehte ihm ihre dunklen Brillengläser zu. »Er musste dir zeigen, wer hier der Boss ist.«
    Innerlich leer sackte Jack auf der Bank in sich zusammen und starrte die nackten Bäume im Zentrum der Einfahrt an und den steten Strom von Fahrzeugen, die Patienten und Besucher absetzten oder einluden.
    Man hatte ihm die Harke gezeigt, aber wenigstens waren seine Kämpfe mit der MV nicht ganz umsonst gewesen. Wenigstens hatte er Gia und Vicky zurück.
    »Wie soll ich das nur Gia erklären?«
    »Sie wird wissen, dass etwas nicht stimmt, sobald sie aufwacht und feststellt, dass da kein Baby in ihrem Bauch ist. Ihre erste Hoffnung wird sein, dass es irgendwie gerettet wurde, dass ihr Neugeborenes in einem Brutkasten auf sie wartet. Du solltest da sein, um ihr beizustehen, wenn sie erfährt, dass dem nicht so ist.«
    Sie legte den Kopf auf die Seite, als würde sie lauschen.
    »Was ist?«
    »Sie werden bald ihr Bewusstsein zurückerlangen. Möchtest du da sein, wenn
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