Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
Sie drückt die Pistolenmündung kräftiger gegen ihre Kehle. »Ich kann jetzt sterben oder später mit dir gehen. Du hast die Wahl.«
    Kate sieht qualvolle Angst im Gesicht ihres Bruders und hofft, dass er auf sie hört. Sie möchte nicht abdrücken. Nicht weil sie Angst vor dem Tod hat – sie würde ihr Leben freudig hingeben für die Einheit –, sondern weil es die Transformation stören würde.
    Plötzlich scheint Jack sich zu entspannen, als wäre er zu einem Entschluss gelangt. »In Ordnung. Zwei Stunden.« Er schaut auf die Uhr. »Mein Gott! Es ist 9:52 Uhr!«
    Sie erschrickt. 9:52! Warum macht diese Zeit ihr so viel Angst?
    »Geh, Jack! Verschwinde und geh ganz weit weg!«
    Ihre Worte – nicht die der Einheit. Warum hat sie das gesagt? Warum diese Dringlichkeit in ihrer Stimme, warum dieses Bestreben, ihn dazu zu bewegen, dass er sich entfernt? Sie kann es nicht erklären, aber sie weiß, dass er nicht hier bleiben darf. Er muss gehen –
sofort!
    »Ich verschwinde«, sagt er schnell und weicht rückwärts zur Tür zurück. »Aber ich bin um Punkt 11:52 Uhr wieder da und erwarte, dass Kate vor dem Haus auf mich wartet. Wenn nicht …«
    Er beendet den Satz nicht, dann geht er hinaus.
    Hervorragend, Kate,
sagt die Einheit, während sie die Pistole sinken lässt.
    Haben wir ihm die Wahrheit gesagt?
    Natürlich. Sobald der Große Sprung vollzogen ist, sollst du dich auf die Reise begeben – wohin und so weit du willst, um den Virus zu verbreiten, wo immer du gehst und stehst. Er wird glauben, er hätte unseren Plan vereitelt, stattdessen aber wird er unsere Arbeit tun.
    Kate spürt, wie eine weitere Woge angenehmer Wärme sie einhüllt.
    Du hast deine Sache gut gemacht, Kate. Du hast aus einem Feind einen ahnungslosen Helfer gemacht. Wir sind so stolz auf dich.
    Kate genießt ihre Anerkennung in vollen Zügen.
     
     

19
     
    Was für eine Szene!
    Fragen rasten wild durch Sandys Kopf. Was zum Teufel hatte das alles zu bedeuten? Der Erlöser hatte erklärt, er sei von dem verstorbenen Dr. Fielding engagiert worden, um ihn vor der Sekte zu schützen, aber wer war die Frau, die er soeben dort herauszuholen versuchte? Seine Freundin?
    Und als sie sich die Pistole an den Hals gehalten hatte – was für ein aufregender Moment! Sandy konnte aus ihrer Stimme heraushören, dass sie es absolut ernst meinte, als sie abzudrücken drohte. Und als dann alle sieben Sektenmitglieder gleichzeitig redeten… Donnerwetter. Da war es ihm eiskalt den Rücken hinuntergelaufen.
    Niemand würde das jemals glauben. Er wünschte sich, eine Videokamera mitgenommen zu haben.
    Die Sektenmitglieder saßen jetzt wieder alle auf ihren Stühlen und hielten sich bei den Händen, und Sandy machte Anstalten, sich vom Fenster zu entfernen, um den Erlöser zu suchen, als die Haustür aufflog. Und abermals war es der Erlöser mit einer Pistole in der Hand, nur machte er diesmal nicht Halt und sagte kein Wort. Wie ein Raubtier stürmte er hinein, packte die Blondine, zog sie von ihrem Stuhl hoch, lud sie sich auf die Schulter und rannte wieder hinaus.
    Sandy stand wie erstarrt da, glotzte durchs Fenster und war genauso geschockt – und stumm – wie die sieben zurückgebliebenen Sektenmitglieder. Gerade eben war die Blondine noch bei ihnen gewesen, jetzt war sie weg. Zurück blieben nur ihre Schreie, die leiser werdend durch die Nacht hallten.
    Wollen sie denn nichts tun? Er entdeckte die kleine Semmerling auf dem Rauchtisch, wo die Blondine sie hingelegt hatte. Würde einer von ihnen sie ergreifen und die beiden verfolgen?
    Nein. Sie standen in ihrem aufgelösten Kreis da. Und dann, völlig unbegreiflich, begannen sie alle zu lächeln. Sandy beobachtete, wie die Rottweilerfrau ein Mobiltelefon hervorholte, eine Nummer eingab, und hörte sie sagen: »Ist dort die Polizei von Dover? Ich möchte eine Entführung melden.«
    Der Erlöser würde bald bis zum Hals in Schwierigkeiten stecken! Sollte er ihn warnen?
     
     

20
     
    »Entschuldige diese Höhlenmenschnummer, Kate«, sagte Jack zu der schreienden, austretenden und um sich schlagenden Frau auf seiner Schulter, »aber das ist der einzige Weg.«
    Er blickte über seine freie Schulter, um sich zu vergewissern, ob ihn jemand verfolgte. Die Straße hinter ihm blieb leer.
    So weit so gut. Er wusste, dass er noch ziemlich weit davon entfernt war, das Ganze als eine erfolgreiche Aktion betrachten zu können, aber er hatte jetzt Kate – und würde sie ganz bestimmt nicht im Stich lassen.
    Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher