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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz
Autoren: F. Paul Wilson
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wird.
    Die Luft beginnt zu leuchten. Kate schließt die Augen, doch das Leuchten bleibt, denn es kommt von innen, und sie spürt ein berauschendes Wirbeln, während ihr Bewusstsein sich zur molekularen Ebene vortastet, wo sie physisch miterlebt, wie die RNS des Virus sich zu neuen Sequenzen ordnet, die dem Virus gestatten, sich getragen von geringfügigsten Luftströmungen neue Wirte zu suchen und eine Vielzahl neuer Mitglieder zu erzeugen.
    Dies ist eine Form der Ekstase, die alles übersteigt, was sie je erlebt hat ...
    Und dann wird dieser Zustand durch ein lautes Krachen wie von einer zuschlagenden Tür brutal unterbrochen, und eine Stimme ...
    »Kate!«
    Und nun löst Jack ihre Verbindung mit Der, die Jeanette war, und ihre Sicht verändert sich, während auch der Kontakt zu Dem, der Charles war, unterbrochen wird ...
    »Kate, hörst du mich?«
    Sie schlägt die Augen auf und dreht sich um. »Was tust du hier, Jack?«
    Seine Augen funkeln, er hat das Kinn aggressiv vorgeschoben, und er beißt die Zähne zusammen. »Muss ich dir das wirklich erklären?«, knurrt er. Er packt ihren Unterarm und zerrt sie zur Tür. »Komm, wir verschwinden von hier.«
    NEIN!
    Nicht nur Kates Stimme – ein ganzer Chor in ihren Ohren und ihrem Kopf. Die Einheit ist aufgesprungen, hat die Hände protestierend erhoben.
    Jack zieht eine Pistole hinter seinem Rücken hervor. Groß, dunkel, scharfkantig liegt sie in seiner Hand. Er zielt damit an Kate vorbei auf die Mitglieder der Einheit.
    »Wer möchte als Erster damit Bekanntschaft machen?«
    Beim Anblick der Pistole kommt Kate eine Idee.
    Die kleine Pistole!
    Ja, Kate! Ja!
    Unterstützt und gelenkt von der Einheit befreit sie sich aus Jacks Griff und fischt die kleine Pistole vom Tisch. Während sie sie erhebt, steigert die Stimme in ihrem Kopf sich zu einem Brüllen.
    Erschieße ihn! Vernichte ihn!
    Jemand in der Einheit kennt sich mit Waffen aus, und wie von selbst zieht Kates Hand den oberen Teil der Pistole zurück und lässt ihn wieder vorschnellen.
    Ziele auf ihn und drück ab!
    Aber das kann Kate nicht tun. Sie will es auch nicht.
    Nein.
Sie wendet sich zu ihm um.
Ich habe noch nie mit einer Pistole geschossen und ich könnte danebenschießen.
    Schieß!
    Und wenn ich danebenschieße, nimmt er sie mir ab, und dann ist es aus mit uns.
    SCHIESS!
    Sie sieht ihn jetzt an, ihr Arm hebt die Pistole, richtet sie auf Jack, dann aber dreht Kate sie zu sich um und drückt die Mündung gegen ihren eigenen Hals.
    Nein, Kate!
    »Kate, was hast du vor?«, schreit Jack und erbleicht schlagartig.
    Die Einheit versucht sie zu zwingen, die Pistole zu senken, doch eine stärkere Macht, ein Aufbäumen von Kraft – von einem Punkt tief im Labyrinth ihrer Beschützerinstinkte innerhalb der primitivsten Regionen ihres Gehirns – fließt in ihre Arme und lässt sie in ihrer Haltung verharren.
    Lass mich reden! Ich kann ihn dazu bewegen wegzugehen!
    Plötzlich hat sie ihre eigene Stimme wieder.
    »Geh, Jack! Bitte.«
    »Nein.« Sein Blick ist auf ihre Kehle gerichtet, auf den Punkt, wo der Lauf seiner kleinen Pistole sich in ihr Fleisch drückt. Seine Stimme ist nur noch ein heiseres Krächzen. »Nicht ohne dich.«
    Sie sieht, wie seine freie Hand sich nach vorne schiebt, wie sein Körper sich anspannt, sich bereitmacht für den Sprung.
    »Ich weiß, was du denkst, Jack. Bitte, versuch es nicht. Ich schwöre bei Gott, dass ich hier und jetzt ein Ende machen werde, wenn du mir näher kommst.«
    Sein Blick wandert nach unten und bleibt an der Schultertasche hängen, die neben ihren Füßen steht. Warum starrt er darauf? Dann sieht er wieder sie an, und in seinem Gesicht spiegelt sich unsägliche Angst.
    »Kate, bitte. Sei vernünftig. Leg sie weg und komm mit mir.
Jetzt.
Es ist wichtig!«
    Sag ihm, dass du später mit ihm gehst.
    »Lass mir ein wenig Zeit, Jack, dann komme ich mit.«
    »Es muss jetzt sein!«
    Er sieht so nervös aus… so voller Angst… vor was?
    »Später, Jack.«
    Er befeuchtet seine Lippen mit der Zungenspitze und schaut an ihr vorbei. »Werden sie es dir gestatten?«
    Hinter ihr erklingen sieben Stimmen wie eine einzige: »Kehre in zwei Stunden zurück, und sie kann gehen, wohin es ihr beliebt. Du kannst sie mitnehmen, wohin du willst.«
    Je weiter, desto besser.
    Jacks Augen verengen sich. »Warum sollte ich euch glauben?«
    »Es ist wahr, Jack«, versichert ihm Kate. »Ich würde dich niemals belügen.«
    »Nein ...«
    »Ich werde nicht zulassen, dass du mich mitnimmst, Jack.«
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