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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig
Autoren: F. Paul Wilson
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Schulabgänger.«
    »Keine Kinder. Alte Säcke. Irgendeine Abschlussklasse veranstaltete heute ihr fünfundzwanzigjähriges Treffen und ist wohl ein wenig durchgedreht.«
    Eine unheilvolle Ahnung machte sich in Lucs Magengrube breit. »Gab es … Tote?«
    »Nicht dass ich wüsste, aber ich – oh, Scheiße! Was macht der denn da?«
    Luc blickte zu dem Mann, auf den er zeigte. Er sah offensichtlich einen der Unruhestifter – zerzaust, blutig, aber das Wappen auf seinem Blazer sah wirklich schulmäßig aus – mit Handschellen an den Türgriff eines der Streifenwagen gefesselt. Er kauerte dort mit dem Gesicht an seinem gefesselten Handgelenk.
    »O mein Gott!«, stieß Lucs Nachbar hervor. »Tut er wirklich, was ich glaube?« Er versuchte sich bei einem der in der Nähe stehenden Polizisten bemerkbar zu machen. »Officer! Heh, Officer! Sehen Sie mal nach dem Burschen da drüben! Am Wagen! O Mann, halten Sie ihn auf, ehe er sich selbst umbringt!«
    Luc bemerkte zu Füßen des gefesselten Mannes eine größer werdende Pfütze Blut. Ein Würgen stieg in seiner Kehle hoch, als er erkannte, dass der Mann sein Handgelenk mit den Zähnen bearbeitete, als versuchte er es durchzubeißen.
    Der Polizist ging zu ihm hin, sah, was er vorhatte, und rief die Sanitäter.
    »Scheiße, ich habe gehört, dass Tiere so etwas tun, wenn sie in der Falle sitzen«, sagte der Mann mit der Mets-Mütze, und namenloses Entsetzen ließ seine Stimme vibrieren, »aber doch nie ein Mensch!«
    Luc erwiderte nichts darauf. Seine Kehle war wie zugefroren.
    Der ehemalige Schulabgänger begann zu schreien und um sich zu treten, als die Sanitäter auf ihn zurannten und versuchten, ihn festzuhalten. Während sie ihn umzingelten, wehrte der Mann sich weiter und brüllte. Luc erkannte es nicht genau, aber er meinte sehen zu können, wie ein Polizeiknüppel erhoben wurde und niedersauste und der Mann plötzlich verstummte. Einer der Sanitäter winkte nach einer Tragbahre.
    Vor Übelkeit würgend und mit weichen Knien machte Luc kehrt und stolperte davon. Was für eine schreckliche, tragische Szene.
    Und er trug daran die Schuld.
     
     

3
     
    »Ich glaube, sie schläft«, flüsterte Gia.
    Sie saß auf dem Bett neben ihrer schlafenden Tochter und hielt ihre Hand. Jack stand auf der anderen Seite.
    »Es wurde auch Zeit«, sagte er und blickte auf die kleine Gestalt, die sich unter der Bettdecke zusammengerollt hatte. Er strich ihr über das dunkle Haar. »Das arme Kind.«
    Vicky hatte während der Heimfahrt im Taxi auf der Rückbank zitternd und schluchzend zwischen Jack und Gia gesessen. Nicht einmal die Sicherheit ihres eigenen Zimmers hatte sie beruhigen können.
    »Was muss das für ein menschlicher Abschaum sein, dass er ein Kind so erschrecken konnte?«, fragte Gia.
    Sie hatte nicht richtig gesehen, was geschehen war, daher wusste sie nicht, dass der Kerl Vicky nicht nur hatte erschrecken wollen – er war im Begriff gewesen, sie die Treppe hinunterzuwerfen, was sie wahrscheinlich nicht überlebt hätte. Jack sah keinen Sinn darin, Gia über den wahren Sachverhalt aufzuklären. Sie war bereits rasend vor Wut. Warum sollte er diesen Zustand noch verschlimmern?
    »So etwas habe ich noch nie gesehen«, sagte Jack. »Als wären alle gleichzeitig in Raserei verfallen.«
    »Wer waren die Kerle überhaupt?«, fragte Gia und schüttelte dann den Kopf. »Nein, vergiss es. Diese Leute interessieren mich überhaupt nicht. Mir ist sogar der Kerl egal, der mich begrapscht hat. Ich will nur wissen, wer Vicky so erschrecken konnte. Und dann will ich ihn verklagen und dafür sorgen, dass er ins Gefängnis kommt.«
    »Wo sie ihn dann mit einem drei Zentner schweren Serienkiller zusammensperren, der auf den Namen Alice hört und eine Vorliebe für Mitgefangene hat?«, fragte Jack.
    Gia nickte. »Jawohl, und zwar lebenslänglich.«
    »Meinst du, es käme dazu?«, fragte er leise.
    »Ich werde dafür sorgen, dass es geschieht.«
    »Kannst du ihn identifizieren?«
    Gia sah Jack irritiert an. »Nein. Ich habe ihn nicht genau sehen können. Aber du…« Sie senkte den Blick. »Nein. Ich glaube, du kannst ihn auch nicht identifizieren, oder? Jemand, der gar nicht existiert, kann wohl kaum als Zeuge aussagen.«
    »Und du willst sicher nicht, dass Vicky das alles noch mal durchmacht, oder? Dass sie ihn identifizieren muss, dass sie eine Aussage machen muss, hm? Und wofür das alles? Bestenfalls schafft sein Anwalt es, ihn mit einer Geldbuße und einer Bewährungsstrafe
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