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Handy-Falle

Handy-Falle

Titel: Handy-Falle
Autoren: M Vogel
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Besserung«, murmelte Franziska.
    »In der Schule haben sich auch alle prima verhalten«, erzählte Anna weiter. »Ich hatte wahnsinnige Angst davor, vor der ganzen Klasse die Diebstähle zu beichten. Aber als ich erzählt habe, wie es dazu gekommen ist, haben alle nur auf Frank geschimpft und nicht auf mich. Zum Glück will niemand Anzeige erstatten. Das gestohlene Geld zahle ich natürlich zurück. Ich werde es von meinem Taschengeld abstottern.«
    In diesem Moment betrat Michi die Eisdiele und winkte den Mädchen zu. Kims Herz setzte einen Moment aus und begann dann, wie wild zu klopfen.
    »Da sitzt ja der ganze Detektivclub«, sagte Michi und grinste. »Feiert ihr euren Erfolg?«
    Franziska nickte. »Willst du dich zu uns setzen?«
    »Geht leider nicht«, sagte Michi bedauernd. »Ich hab hier gleich ein Vorstellungsgespräch. Der Besitzer der Eisdiele sucht einen Aushilfskellner, und ich hab mich beworben. Den Job in der Hafenkneipe hab ich gekündigt. Der Laden war mir irgendwie zu düster.«
    »Super, dann kannst du uns ja bald immer mit kostenlosem Eis versorgen«, sagte Marie und grinste.
    Michi grinste zurück. »Das hättest du wohl gerne!«
    »Übrigens hab ich meinen Bruder wegen des Mofas gefragt«, fiel Franziska ein. »Er braucht es nicht mehr. Wenn du willst, kannst du es ihm abkaufen.«
    »Ehrlich?« Michi fing richtig an zu strahlen. »Das wäre ja super! Allerdings weiß ich nicht, ob ich schon genug Geld zusammenhabe. Wie viel will er denn dafür haben?«
    Franziska zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Den Preis verhandelst du am besten direkt mit ihm, da misch ich mich nicht ein.«
    Michi nickte. »Klar, mach ich. Vielen Dank, dass du ihn gefragt hast.«
    »Kein Problem«, sagte Franziska und nahm einen großen Löffel von ihrem Fruchtbecher.
    »Wie … wie geht’s denn deinem Bruder, Michi?«, fragte Anna zögernd. »Ist schon raus, wann er vor Gericht kommt?«
    Michi schüttelte den Kopf. »Der Termin steht noch nicht fest. Mein Vater hat jetzt erst mal einen Anwalt eingeschaltet. Er hat fast einen Herzinfarkt bekommen, als er von Franks Erpressungen gehört hat. Ich glaube, das hat ihn ganz schön getroffen. Eigentlich sollte Frank ja später mal den Laden übernehmen. Aber ich find’s gut, dass er ihn nicht hängen lässt. Der Anwalt meinte, dass Franks Chancen auf eine relativ milde Strafe gar nicht so schlecht stehen. Immerhin hat er alles zugegeben. Er weiß, dass er riesigen Mist gebaut hat.«
    »Eigentlich kann er einem fast leid tun«, sagte Kim leise.
    Franziska schüttelte den Kopf. »Mit der Einstellung wirst du nie eine gute Detektivin. Man darf kein Mitleid mit den Tätern haben, sonst lässt man sie gleich wieder laufen.«
    »Aber in Bezug auf Michi hatte Kim tatsächlich recht«, verteidigte Marie ihre Freundin. Sie wandte sich an Michi. »Kim war nämlich die Einzige, die dich nicht verdächtigt hat. Franziska und ich waren davon überzeugt, dass du der Erpresser bist, aber Kim hat dich die ganze Zeit verteidigt.«
    »Ehrlich?«, fragte Michi und strich sich eine der Haarsträhnen aus der Stirn, die ihm immer wieder ins Gesicht fielen. »Das war aber sehr nett von dir. Vielen Dank!«
    Kim wurde knallrot und murmelte: »Keine Ursache …« Damit Michi nicht merkte, wie verlegen sie war, wollte sie schnell das Thema wechseln und sagte: »Ich kann mir ein bisschen Mitleid ruhig leisten. Schließlich will ich nicht Detektivin, sondern Krimiautorin werden.«
    »Wie läuft’s denn eigentlich mit deiner Kurzgeschichte für den Schreibwettbewerb?«, fragte Marie. »Hast du schon angefangen?«
    Kim nickte. »Ich hab gestern fünf Seiten geschrieben. Unsere Ermittlungen haben mich auf richtig viele Ideen gebracht. Ich hab allerdings die Befürchtung, dass die Geschichte jetzt etwas zu lang wird …«
    »Kommen wir auch drin vor?«, fragte Franziska neugierig.
    Kim machte ein geheimnisvolles Gesicht. »Das wird nicht verraten. Aber ihr dürft die Geschichte lesen, wenn sie fertig ist.« Dann fiel ihr noch etwas ein. »Wie geht’s eigentlich deiner Schwester, Franziska? Ist Chrissie tatsächlich ebenfalls von Frank erpresst worden?«
    Franziska nickte. »Allerdings. Darum war sie in letzter Zeit auch so schlecht drauf. Als sie gehört hat, dass Frank verhaftet wurde, hat sie mir alles erzählt. Frank hatte mitgehört, wie sie sich hinter Bernds Rücken mit einem anderen Typen getroffen hat. Hinterher hat Chrissie selbst nicht mehr verstanden, warum sie das gemacht hat. Auf jeden
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