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Handy-Falle

Handy-Falle

Titel: Handy-Falle
Autoren: M Vogel
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Sie mussten uns auf der Wache abholen. Annas Mutter kam als Erste. Sie sah ziemlich sauer aus. Sie hat nicht viel gesagt, sondern Anna sofort ins Auto gepackt und mit nach Hause genommen. Arme Anna! Hoffentlich bekommt sie nicht allzu großen Ärger. Ich finde, sie hat in letzter Zeit wirklich genug mitgemacht.
    Maries Vater kam völlig abgehetzt von einem Außen-Dreh am alten Hafen. Dort wurde gerade eine Szene für die neue Staffel von der ›Vorstadtwache‹ gedreht. Ausgerechnet! Er sieht im wirklichen Leben fast noch besser aus als im Fernsehen. Sämtliche Frauen im Raum sind dahingeschmolzen. Jetzt weiß ich auch, woher Marie ihr gutes Aussehen hat!
    Herr Grevenbroich schien überhaupt nicht sauer zu sein. Im Gegenteil: Als Kommissar Peters ihm erzählt hat, dass wir einen Verbrecher überführt haben, sah er richtig stolz aus und hat Marie auf die Schulter geklopft. Dann musste er erst mal jede Menge Autogramme verteilen, weil sämtliche Polizisten große Fans von der ›Vorstadtwache‹ sind.
    Franziskas Eltern schienen die ganze Sache auch relativ locker zu nehmen. Sie trudelten kurz nach Herrn Grevenbroich ein. Ihr Vater hat sogar ein paar Witze gerissen. Frau Winkler hat zwar ein bisschen geschimpft, weil wir uns ihrer Meinung nach unnötig in Gefahr begeben haben, aber richtig sauer war sie nicht. Franziskas Bruder Stefan ist auch mitgekommen, und Marie hat ihn die ganze Zeit angegrinst wie ein Honigkuchenpferd. Keine Ahnung, was das sollte. Ob sie sich etwa in Stefan verknallt hat???
    Ich konnte leider nicht länger über diese Frage nachdenken, weil in diesem Moment meine Eltern in die Polizeiwache gestürmt sind. Ich hatte eigentlich mit einem heftigen Donnerwetter gerechnet, aber meine Mutter hat mich nur ganz fest in die Arme genommen. Sie sah ziemlich fertig aus, weil sie sich riesige Sorgen gemacht hatte, als ich nicht zum Mittagessen gekommen bin und dann auch noch die Polizei anrief. Zum Glück ist wenigstens mein Vater cool geblieben und hat meine Mutter wieder etwas beruhigt.
    Dann ging das große Händeschütteln los. Unsere Eltern waren sich natürlich gleich einig, dass wir uns lieber ein anderes Hobby suchen sollten, weil das Detektivspielen viel zu gefährlich sei. Nur Maries Vater meinte, dass man das doch nicht so eng sehen müsse …
    Marie, Franziska und ich haben kein Sterbenswort vom Detektivclub erzählt, sondern so getan, als wären wir ganz zufällig in den Fall hineingeraten. Kommissar Peters hat netterweise auch nichts verraten. Er hat uns nur verschwörerisch zugezwinkert.
    Natürlich will ich meine Eltern nicht richtig anlügen. Aber ich muss ihnen schließlich auch nicht alles erzählen, oder?! Außerdem ist es nur zu ihrem eigenen Besten. Ich glaube einfach, dass sie wesentlich besser schlafen, wenn sie nichts vom Detektivclub wissen. Jetzt denken sie, dass Marie, Franziska und ich einfach nur ganz normale Freundinnen sind. Und das sind wir ja auch. Ich finde, die Ermittlungen haben uns richtig zusammengeschweißt. Sogar Marie und Franziska verstehen sich jetzt prima – von gelegentlichen Sticheleien einmal abgesehen. Ich bin wirklich froh, dass die beiden auf meine Anzeige geantwortet haben. Wer weiß, ob wir uns sonst jemals kennen gelernt hätten.
    Eins ist sicher: Das mit dem Detektivclub war die beste Idee, die ich jemals hatte!
    »Auf unseren ersten Ermittlungserfolg!«, sagte Kim feierlich und hob ihr Colaglas.
    »Und auf den Detektivclub«, fügte Franziska hinzu.
    »Und auf viele weitere spannende Fälle«, ergänzte Marie.
    »Auf euch!«, sagte Anna schlicht. »Nochmals vielen Dank für eure Hilfe.«
    Die Gläser klirrten, und Kim nahm einen großen Schluck Cola. In diesem Moment kam der Kellner an ihren Tisch und brachte vier riesige Eisbecher.
    »Übrigens vielen Dank für die Einladung«, sagte Kim und lächelte Anna zu. »Das ist echt nett von dir.«
    Anna winkte ab. »Das bin ich euch ja wohl schuldig. Ohne euch würde ich jetzt wahrscheinlich immer noch von Frank erpresst.«
    »Wie ist es denn eigentlich noch mit deinen Eltern gelaufen?«, fragte Marie. »Deine Mutter sah ja ziemlich sauer aus, als sie dich beim Polizeirevier abgeholt hat …«
    »War sie auch«, erzählte Anna. »Aber als ich meinen Eltern die ganze Geschichte erzählt hatte, haben sie total gut reagiert. Richtig verständnisvoll. Meine Mutter hat sich sogar Vorwürfe gemacht, weil sie wegen der Schulnoten so viel Druck auf mich ausgeübt hat.«
    »Einsicht ist der erste Weg zur
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