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Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals

Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals

Titel: Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals
Autoren: Timothy Zahn
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Enzwo Nee durch die sorgfältig aufrechterhaltene Fassade der Harmlosigkeit. »Nun, gehen wir?«
    Er führte sie zu einem Landgleiter mit offenem Verdeck am Rand des Landezirkels – ein Gleiter, der trotz der vorgeblichen Überraschung Enzwo Nees angesichts der Größe der Gruppe nur über vier Sitze verfügte. Der kleine Mann schlängelte sich gekonnt durch den lebhaften Verkehr und hielt auf die Berge zu. »Was geht hier vor?«, erkundigte sich Shada und deutete auf die Umgebung, während Enzwo Nee um einen besonders langsam fliegenden Tanklastgleiter kurvte.
    »Ich vermute, man bereitet sich auf irgendein Manöver vor«, erwiderte der andere. »Das Militär manövriert ständig in die eine oder andere Richtung.«
    »Wie weit ist es, bis zu dem Ort, an dem wir Car’das treffen?«, fragte Karrde, der sich nicht sonderlich dafür interessierte, was an diesem Tag auf dem Plan der Vereinten Luft- und Raumflotte von Exocron stand.
    »Nicht weit«, versicherte Enzwo Nee. »Sehen Sie das hellblaue Gebäude genau vor uns, ein kleines Stück den Berghang hinauf? Da ist er.«
    Karrde schirmte die Augen vor dem hellen Sonnenlicht ab. Aus dieser Entfernung wirkte der Bau nicht sehr eindrucksvoll. Keine Festung, nicht einmal ein herrschaftliches Haus.
    Als Enzwo Nee den militärischen Bereich verließ und den spärlicher befahrenen zivilen Sektor der Stadt durchfuhr, sah das hellblaue Gebäude vor ihnen mehr und mehr wie ein ganz einfaches, bescheidenes Wohnhaus aus.
    Shadas Gedanken gingen offenbar in die gleiche Richtung. »Lebt Car’das dort, oder treffen wir ihn da bloß?«, wollte sie wissen.
    Enzwo Nee schenkte ihr ein kurzes Lächeln. »Sie stellen immer nur Fragen, nicht wahr? So ein wacher, kritischer Verstand.«
    »Fragen stellen gehört zu meinem Job«, konterte Shada. »Und Sie sind mir noch eine Antwort schuldig.«
    »Fragen beantworten gehört nicht zu meinem Job«, sagte Enzwo Nee. »Kommen Sie, es gibt keinen Grund, ungeduldig zu sein – es ist nur noch ein kurzes Stück. Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie die Reise.«
    Das blaue Gebäude sah immer kleiner und unscheinbarer aus, je näher sie kamen. Kleiner, unscheinbarer, älter und um einiges schäbiger. »Wie Sie sehen können, wurde es direkt an den Abhang gebaut«, kommentierte Enzwo Nee, während sie die letzte Häusergruppe vor dem Ziel passierten und dann eine Grasfläche überquerten, durch deren Mitte ein munterer Bach plätscherte. »Ich glaube, der ursprüngliche Eigentümer dachte, sich auf diese Weise vor den Winterstürmen schützen zu können.«
    »Was ist denn mit der linken Seite passiert?«, fragte Shada und deutete darauf. »Wurde einer der Flügel abgerissen?«
    »Nein, er wurde niemals gebaut«, klärte Enzwo Nee sie auf. »Car’das hat zwar mal damit angefangen, das Haus auszubauen, aber… nun, Sie werden ja sehen.«
    Ein unbehaglicher Schauer lief Karrde über den Rücken. »Was soll das heißen, wir werden sehen? Was hat ihn aufgehalten?«
    Enzwo Nee antwortete nicht. Karrde warf Shada einen Blick zu und fand, dass sie ihn ihrerseits mit einem sonderbaren Gesichtsausdruck ansah.
    Eine Minute später waren sie da. Enzwo Nee brachte den Landgleiter vor einer ehemals weißen Tür, deren Farbe infolge des Alters und der Verwahrlosung abgeblättert war, sanft zum Stehen. »Sie gehen vor«, wandte sich Shada an Enzwo Nee und drängte sich dann mit Nachdruck zwischen Karrde und das Haus. »Ich bin hinter Ihnen – und Karrde geht hinter mir.«
    »Oh nein, so wird das nicht ablaufen«, widersprach Enzwo Nee. Er schüttelte mit einer knappen, nervös wirkenden Bewegung den Kopf. »Nur Captain Karrde und ich werden dort hineingehen.«
    Shadas Augen wurden schmal. »Lassen Sie es mich anders ausdrücken…«
    »Nein, ist schon gut, Shada«, sagte Karrde, ging um sie herum und machte einen Schritt auf die Tür zu. Derart getrennt vom Rest der kleinen Gruppe und mit nichts zwischen ihm selbst und den leeren Fensterhöhlen, fühlte er sich schmerzlich bloßgestellt. »Wenn Car’das mich allein sehen will, dann wird das wohl so ablaufen müssen.«
    »Vergessen Sie es«, gab Shada kategorisch zurück, ergriff Karrdes Arm und zog ihn zurück. »Enzwo Nee, entweder gehe ich mit ihm, oder er geht überhaupt nicht da hinein.«
    »Shada, das bringt doch nichts«, grollte Karrde und starrte sie finster an. Wollte sie, dass sie alle miteinander über den Haufen geschossen wurden, ehe er die Chance bekam, als Bittsteller der Neuen Republik
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