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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger
Autoren: C.J. Cherryh
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nachgegeben.
    »Wir haben uns eingemischt. Ich habe es getan. Es tut uns leid.«
    Und zu Aielas Bestürzung rückten die Iduve von ihnen ab, und sie waren allein in der Mitte mit Tejef – und Daniel näherte sich Isande, die Arles Hand fest umklammerte und ängstlich zusah, wie Tejef auf die Beine kam.
    »Kamethi«, sagte Chimele. »Ich habe nichts gehört, ich habe dieses Benehmen nicht bemerkt. Ihr seid entlassen. Geht!«
    »Er besaß Ehre bei seinen Kamethi«, sagte Aiela, indem er wiedergab, was Daniel auf dem Herzen hatte. Es war wichtig, daß Tejef das erfuhr, ehe sie gingen. Das Idoikkhe regte sich, begann zu stechen und hörte wieder auf. Isande strahlte Panik aus, sie mit dem Kind, sie wollte weglaufen, sah voraus, daß man Daniel vor aller Augen töten würde – und Aiela mit ihm. Es war ihr Unglück, daß sie Asuthi hatte, die ebenso eigensinnig waren wie sie selbst – und auch ihr Stolz. Sie waren beide verrückt, ihre Asuthi, aber daran hatte sie sich schon gewöhnt.
    Und Chimele sah sie alle drei an: die Augen einer Kallia hätten sich vielleicht verändert, hätten Gefühle gezeigt. Die ihren konnten es kaum, ebensowenig, wie sie Tränen vergießen konnten. Aber Aiela bedauerte sie: nachdem er sie schon einmal vor ihren Nasithi allein gedemütigt und damit ihren Zorn verdient hatte, konnte er nur vermuten, was er ihr nun, unter den Augen des ganzen Melakhis und der Nasul, antat.
    »Orithain Chimele«, sagte er in sehr respektvollem Ton, »wir haben allen Ihren Befehlen gehorcht. Wenn ein Kameth Sie um etwas bitten darf...«
    Ein großer Schatten schloß sich ihnen an – Ashakh; er verschränkte die Arme und nickte Chimele kurz ehrerbietig zu.
    »Dieser Kameth«, sagte Ashakh, »ist dabei, sich Schwierigkeiten einzuhandeln, die er nicht bewältigen kann. Er ist ein seltsames Wesen, dieser M'metane, ein wenig vorschnell uns gegenüber, und ohne jedes Takkhenes, mit dem er sich über lebensgefährliches Gebiet vortasten könnte; aber seine Chanokhia gefällt mir. Ich lehne seine Respektlosigkeit ab, aber ich möchte nicht, daß er Schaden leidet, weder er noch seine Asuthi – von denen einer schließlich ein Mensch und ein Außenseiter ist und noch weniger Ahnung hat, was sich gehört, als dieser hier. Ich habe viel hingenommen, Chimele. Ich habe gelitten und meine Sra hat gelitten, um Ashanomes willen. Aber dieser Kameth und seine Asuthi sind für die Nasul von Wert. Hier sage ich nein, Chimele.«
    »Ashakh«, sagte Chimele mit schrecklicher Stimme, »du hast nicht nur in der Angelegenheit der Kamethi nein gesagt.«
    »Ich bin nicht gegen dich, Chimele.«
    »Ich sehe es anders. Ich sehe, daß du in der Angelegenheit mit Tejef nicht takkhe mit uns bist, daß jemand ihm Unterstützung gibt.«
    »Dann siehst du das falsch. Meine M'melakhia galt immer dem Wohlergehen von Ashanome. Wir konnten doch unsere Differenzen bisher immer beilegen, Nasith-tak.«
    »Und wir hatten eine ganze Menge«, sagte Chimele, »und zu häufig. Nein!« sagte sie scharf, als sich Tejef bewegte: er kam nicht näher, denn die Dhis-Wächterinnen waren dazwischen und Khasif und Ashakh schirmten Chimele so instinktiv wie immer ab. Wieder lag die Schwüle schwer in der Luft: bedrückend, feindselig, und plötzlich eine seltsam verwirrende Heftigkeit. Chimele warf Rakhi einen erschrockenen Blick zu.
    »Ihr gehört nicht hierher«, sagte sie, aber Entsetzen schien ihren Zorn zu ersticken, und es war nicht klar, zu wem sie sprach.
    Tejef kam näher, so nahe, wie es die Ghiakai gestatteten. »Orithain Chimele. Du hast mich ausgestoßen; aber Mejakhs Takkhenois existiert nicht mehr, und die Stimmung der Nasul ist dadurch erträglicher geworden, Chimele Sra-Chaxal. Ich hatte immer M'melakhia für diese Nasul, und nicht allein für die Nasul. Ich war ein Nas, Chimele.«
    Chimeles Atmen war ein hörbares Zischen. »Und du lebtest immer gerade noch geduldet in dieser Nasul, und wir haben dich wieder zu uns zurückgejagt. Deine M'melakhia ist e-takkhe, e-takkhe und mir unsagbar widerwärtig.«
    Ein wildes Grinsen erschien auf Tejefs Gesicht. Er schien zu wachsen und ließ sich mit den von den Händen bedeckten Knien auf den Teppich fallen. Die Gebärde, mit der er sich unterwarf, war in sich allein eine Unverschämtheit; langsam neigte sich sein Körper zum Boden und ebenso langsam streckte er sich aus.
    Arle schrie auf, ein winziger Laut, der die unerträgliche Spannung in der Luft durchbohrte. Isande umschlang sie fest, brachte sie zum
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