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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger
Autoren: C.J. Cherryh
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Murren, das ihn ins Zentrum des Paredre vordringen ließ; er sah in die Runde, blickte alle an und versuchte, eine trotzige Haltung zu zeigen, als sie ihn umdrängten. Zwei Dhis-Wächterinnen, Tahjekh und Nophres, zogen ihre Ghiakai, stellten sie mit der Spitze auf die kostbaren Teppiche, kreuzten sie und versperrten ihm so den Weg zu Chimele.
    Die Hand eines Iduve packte Aielas Arm und die Idoikkhei stachen sie alle drei gleichzeitig. »Hinaus!« sagte Ashakh. »Das ist kein Ort für M'metanei.«
    Isande machte gehorsam einen Schritt, blieb aber dann stehen, denn Daniel kam nicht, und auch Aiela blieb, entsetzt über das, was Daniel tun wollte.
    ›Bring das Kind hier weg!‹
flehte ihn Aiela an. Aber schon brach im Saal das Chaos aus, die Körper von Iduve drängten in die Projektionszone, schienen das Paredre zu erfüllen, wirkliche und Scheingestalten mischten sich in ständig wechselnden Kombinationen. Tejef schrak zurück, weniger und weniger Raum blieb ihm. Jemand versetzte ihm einen harten Schlag; Körper drängten sich dazwischen, und die Kamethi konnten nichts sehen.
    »Halt!« brüllte Khasifs Stimme und schaffte Ordnung; Chimele erhob sich, die Iduve wichen vor ihr zurück. Ein unbehagliches Schweigen entstand.
    »Tejef«, sagte Chimele.
    Er versuchte ein trotziges Zischen. Es kam so gedämpft heraus, daß es nach etwas ganz anderem klang.
    »Da ist eine Menschenfrau, die behauptet, deine Gefährtin zu sein«, sagte Chimele. »Man wird ihre Verletzungen behandeln. Es war eine Nachlässigkeit von dir, das zu versäumen – aber natürlich waren deine Fähigkeiten begrenzt. Die Amaut, die sich deinem Schutz anvertraut hatten, haben ihren Irrtum eingesehen und verlassen Priamos in höchster Eile. Dein Okkitan-as Gerlach kam um, als dein Schiff abhob; Chaikhe sah keinen Grund, ihn vom Schiff wegzubringen. Und was den Karsh Gomek allgemein betrifft, so weiß ich noch nicht, ob wir die Unannehmlichkeiten beachten werden, die uns diese Wesen verursacht haben. Es wäre sogar möglich, daß die Nasul auch deine Vergehen nicht beachtet, Tejef, wenn du klug wärst, wenn du dich unterwerfen würdest.«
    Das bedrückende Gefühl in der Luft wurde stärker. Tejef stand unter ihnen, sein Brustkorb hob und senkte sich, Schweiß lief über sein indigofarbenes Gesicht. Er schüttelte den Kopf, um den Schweiß aus den Augen zu bekommen und schien ohnmächtig werden zu wollen; er war weit heruntergekommen im Vergleich zu dem gesunden, schrecklichen Mann, der ihnen auf der Welt entgegengetreten war. ›Nachgeben‹, hatte Daniel einmal von ihm gehört, ›heißt sterben; moralisch und physisch sterben;‹ und wenn je ein Mann so ausgesehen hatte, als wolle er aus einem solchen Grund sterben, so war es dieser, innerlich zerrissen.
    Tejefs wilder Zornesschrei übertönte das anschwellende Murren der Nasul. Iduve stoben vor seinen Fausthieben auseinander, Stimmen kreischten und zischten. Isande erwischte Arle und drückte das Gesicht des Menschenkindes gegen ihre Brust in dem Versuch, den entsetzlichen Anblick und die Geräusche von ihr fernzuhalten, denn jetzt stand Tejef den gezückten Ghiakai gegenüber. Wenn er versuchte, aus dem Kreis auszubrechen, würden sie ihn zurückdrängen; inzwischen war er von Schlägen betäubt und blutete. Mit einem Schrei stürzte er sich auf Chimele; aber da waren die Wächterinnen, da war Khasif, und Khasifs Hieb schmetterte ihn zu Boden.
    Daniel zwängte sich in den Kreis, schnellte gegen die Schulter eines jungen Iduve und schob sich vorbei, bevor der junge Mann begriff, was da passierte – und schrie auf vor Schmerz, brach unter der Züchtigung durch das Idoikkhe zusammen. Der Schmerz strömte zurück; Aiela drängte sich selbst durch die Bresche, versuchte, seinem verletzten Asuthe zu helfen und fühlte, wie sich alle Aufmerksamkeit plötzlich geballt auf ihn richtete.
    »M'metanei«, sagte Chimele, »ihr habt hier nichts zu suchen! Ihr werdet nicht bemerkt.« Sie hob die Hand, und die Iduve teilten sich wie Gras im Wind, machten den Weg zur Tür frei. Als Daniel den Mund öffnete, um gegen die Anweisung zu protestieren: »Aiela«, sagte sie da völlig ruhig. Es war eine letzte Warnung. Er erkannte es am Tonfall.
    Daniel erhob sich, wandte sich Tejef zu, wollte ihn anflehen: er wollte sprechen, wollte es verzweifelt, aber Daniels Mut reichte nur zum Handeln: er war nicht redegewandt, die Worte gingen ihm schwer über die Lippen. Mitleidig sprach Aiela es aus. Daniel hätte sonst nicht
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