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Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes

Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes

Titel: Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes
Autoren: Edmond Hamilton
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nun waren es begierige Fragen, die an ihn gerichtet wurden.
    »Was hast du vor, Kim? Wie willst du uns aus diesen verfluchten Zellen holen?«
    »Das werdet ihr schon bald feststellen«, versprach der große Marsianer. »Und jetzt schaltet eure Zyks ab und seid still, während ich anfange.«
    Sofort schwiegen alle, auch wenn sie sich hoffnungsfroh gegen ihre Gitterstäbe lehnten und hinausspähten. Nur das monotone Gemurmel aus John Rollingers Zelle war noch zu hören.
    Kim Ivan drehte sich zu seinem Zellengenossen Boraboll um, der ihn ungläubig anstarrte.
    »Kim, schaffst du das wirklich?« quiekte der fette Uranier. »Wie willst du denn auch nur aus dieser einzigen Zelle entkommen? Du hast doch überhaupt kein Werkzeug!« *
    »Ich habe alles, was ich brauche«, erwiderte Kim Ivan. »Meine alten Kumpel auf der Erde haben mir das Zeug zugesteckt, lange vor dem Abflug.«
    »Bist du verrückt geworden?« fragte Boraboll. »Hier in der Zelle ist doch nicht einmal eine Stecknadel versteckt. Der Scanner hätte doch alles sofort aufgespürt.«
    »Meine Ausrüstung findet so ein verdammter Scanner nie!« sagte Kim Ivan kichernd. Er war eben dabei, seine graue Häftlingsjacke auszuziehen, und sein zerschundenes, massiges Gesicht trug einen triumphierenden Ausdruck, als er hinzufügte: »Die Patrouille lege ich doch allemal aufs Kreuz!«
    Boraboll sah ungläubig zu, wie der Marsianer einen Ärmel seiner Jacke abriß und sich über eine mit Wasser gefüllte Schüssel beugte.
    »Zellenkoller!« brummte der dicke Uranier. »Er hat den Zellenkoller. Er ist genauso verrückt wie Rollinger.«
    Kim Ivan knüllte den Ärmel zusammen und warf ihn in die Schüssel. Er drehte sich um.
    »Gib mir jetzt das Salz!« befahl er barsch.
    Mitleidig reichte Boraboll ihm den kleinen Kunststoffbehälter mit dem Salz. Kim Ivan nahm ihn entgegen, kauerte sich nieder und beobachtete die Schüssel.
    Langsam veränderte sich das Wasser. Es wurde blau, als hätte es aus dem Jackenärmel irgendeine Chemikalie oder ein Färbemittel gezogen. Kim Ivan wartete, bis das Wasser sich dunkelblau verfärbt hatte, dann nahm er das Stoffknäuel heraus.
    »Und jetzt das Reagens«, brummte er und schüttete eine sorgfältig abgemessene Menge Salz in die dunkelblaue Flüssigkeit.
    Die Flüssigkeit fing an zu sieden und zu kochen, nahm die Farbe dunklen Purpurs an. Kims mächtiges Gesicht strahlte triumphierend.
    »Es funktioniert!« murmelte er aufgeregt. »Boraboll, jetzt sind wir schon so gut wie frei.«
    »Aber was ist denn das für ein Zeug?« stammelte Boraboll und blickte verwirrt die blubbernde dunkle Flüssigkeit an.
    »Eine Säure, die sich selbst durch das widerstandsfähigste Metall beißt wie durch frischen Käse«, sagte der Marsianer. »Die Grundsubstanzen sind draußen von einem schlauen Kopf von einem Chemiker zu einer klebrigen Masse vermengt worden. Dann hat man eine Sträflingsjacke darin getränkt, und meine Freunde haben sie für mich eingeschmuggelt, komplett mit einem Plan von den Schiffsanlagen.«
    Kichernd fügte er hinzu: »Das konnte der Scanner natürlich nicht aufspüren. Ich brauchte nur ein bißchen Wasser und gewöhnliches Natriumchlorid, also Salz – und schon hatte ich eine der stärksten Säuren, die es gibt. Und jetzt sieh mal zu, wie sie für uns arbeitet!«
    Kim Ivan hob die Schüssel auf und goß vorsichtig ein dünnes Rinnsal über die Gitterstäbe und den nackten Boden der Zelle.
    Die purpurne Flüssigkeit zischte und schäumte und fraß sich schnell in das Chromat hinein. Der marsianische Pirat fuhr mit seiner Operation fort, wobei er darauf achtete, daß er nicht versehentlich selbst mit der Flüssigkeit in Berührung kam. Wenige Augenblicke später hatte die Säure die Gitterstäbe durchgefressen. Er setzte die Schüssel ab und hob die untere Hälfte der Zellentür hoch. Dann quetschte er sich in den Gang hinaus.
    »Kim, wie hast du das denn bloß geschafft?« fragte Grabo, der gedrungene jupiteranische Verbrecher in der Zelle gegenüber.
    »Kannst du uns auch herausholen?« fragte Moremos. Sofort erhob sich ein Chor hoffnungsvoller Stimmen, doch Kim brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    »Immer mit der Ruhe! Ich hab’ euch gleich aus diesen verdammten Käfigen herausgeholt.«
    Die Gittertüren besaßen keine Einzelschlösser, sondern wurden von einem elektronischen Hauptschloß verriegelt, dessen Steuerung sich außerhalb des Gefängnisdecks befand.
    Doch Kim Ivan wußte, was er tun mußte. Er beugte sich
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