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Hamilton, Edmond - CF12 - Held der Vergangenheit

Hamilton, Edmond - CF12 - Held der Vergangenheit

Titel: Hamilton, Edmond - CF12 - Held der Vergangenheit
Autoren: Edmond Hamilton
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Füßen die Pistole auf seinen Wandring zielte.
    Otho war in derartigen Dingen unglaublich geschickt, aber der dicke Raumanzug, der auch seine Füße bedeckte, erwies sich als ein Hindernis. Doch endlich gelang es ihm, die Pistole zu drehen und Ziel zu nehmen.
    »Wenn dir mein Leben schon egal ist, Otho«, brummte Grag, »dann denk bitte daran, daß du den Chef treffen wirst, falls du dein Ziel verfehlen solltest.«
    »Half s Maul!« bellte Otho ihn an. »Ich muß mich konzentrieren.«
    Der Androide schien endlos lange zu brauchen, bis er sich seiner Sache sicher war. Dann sagte er:
    »Jetzt!«
    Er hielt den Atomflammer fest zwischen beide Füße gepreßt und betätigte den Auslöser mit einer Hackenkante. Ein winziges Atomgeschoß fuhr aus dem Lauf und explodierte mit grellem Blitz. Grag stürzte zu Boden. Der Ring, an dem er an die Wand gekettet worden war, war zerschmolzen.
    »Bist du verletzt, Grag?« fragte Captain Future.
    Grags metallener Rücken war zwar versengt und an einigen Stellen geschmolzen, doch der Roboter erhob sich bereits wieder.
    »Nicht allzusehr, aber das wird ein hübsches Stück Arbeit, mir ein paar neue Rückenplatten einzusetzen«, grollte er. »He, meine Fesseln sind auch durchtrennt worden.«
    Er streckte seine mächtigen Arme vor und die halbverschmolzenen Ketten rissen, als er leicht daran ruckte. Grag war frei.

XIX
    Tödliches Geheimnis
     
     
    Es dauerte nur kurze Zeit, da hatte der Roboter die anderen Gefangenen befreit. Plötzlich merkten sie, wie der Boden unter ihren Füßen vibrierte. Draußen hämmerte jemand gegen die Tür.
    »Die Wachen der Kalten!« sagte Otho mit zischender Stimme. »Sie müssen die Erschütterungen durch die Explosion des Geschosses bemerkt haben und sind jetzt beunruhigt.«
    »Diese Tür bekommen die nicht so schnell auf«, meinte Curt. »Wir haben noch etwas Zeit.«
    Vostol, der alles schweigend und wie betäubt mitangesehen hatte, starrte Curt Newton verwirrt an.
    »Fast möchte ich glauben, daß Sie doch Kaffu sind!« sagte er mit heiserer Stimme. »All das hier zu vollbringen!«
    Doch Lacq war sofort nach seiner Befreiung auf die Schränke und die Geräte zugesprungen.
    »Wenn Mwwr nur nicht gelogen hat …« sagte er keuchend.
    Gemeinsam durchsuchten sie voller Spannung die Schränke. Die von draußen gegen die Tür pochenden Wachen beachteten sie kaum, denn nun hing alles an einem seidenen Faden.
    Schließlich stieß Lacq einen erregten Schrei aus, als er drei kleine gebundene Bücher hervorzog.
    »Das sind sie!« rief er.
    Seine Hände zitterten derart, daß er die Bücher nicht zu öffnen vermochte. Curt konnte das Tarastische nicht lesen, und so nahm Gerdek die Sache in die Hand.
    »Das Geheimnis ist tatsächlich in diesen Aufzeichnungen enthalten!« rief er schließlich. »Hören Sie sich das an. Das ist wahrscheinlich Zuurs allerletzte Eintragung.«
    Er las aus der alten Handschrift vor:
    »Ich habe beschlossen, die Kolonie der Knochenmutanten zu vernichten, deren Entwicklung mich so viele Jahre Arbeit gekostet hat. All meine Hoffnungen sind gescheitert. Diese Rasse wird nie dazu in der Lage sein, die menschliche Zivilisation in die Zukunft zu tragen, wie ich gehofft hatte.
    Zwar können sie der Kälte trotzen und auch der mangelnden Luft unseres sterbenden Universums. Meine Genmanipulationen haben das erreicht, was ich wollte, aber ihre Psychologie ist eine nichtmenschliche, und sie sind derart gefühlskalt und skrupellos, daß ich ihnen niemals die Zukunft der Zivilisation überantworten darf.
    Doch selbst wenn ich das täte, müßten sie dennoch zugrunde gehen, und zwar wegen einer Schwäche, die ich bei ihrer Erschaffung völlig übersehen habe. Im gegenwärtigen Zustand unseres Universums kann ihnen diese Schwäche nicht das Geringste anhaben, aber wenn unser Universum einst neugeboren wird, dann wird sie sich als tödlich für sie erweisen.
    Dieser fatale Defekt besteht in ihrer Empfindlichkeit gegenüber ultravioletter Strahlung. Ultraviolette Strahlung kann nichtangepaßtes Gewebe mühelos vernichten. Die Menschen, die sich entwickelten, als das Universum noch jung war und seine Sonnen viel ultraviolette Strahlung abgaben, haben eine Immunität dagegen entwickelt, so daß sie auch große Mengen davon unbeschadet ertragen können.
    Doch die Kalten besitzen keinen solchen Schutz, denn sie sind in unserer gegenwärtigen Phase unseres Universums entwickelt worden, wo es dergleichen praktisch überhaupt nicht mehr gibt. Unsere erlöschenden
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