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Hamburg - Dänemark

Hamburg - Dänemark

Titel: Hamburg - Dänemark
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Herzschlag in den Ohren, während wir uns in Zeitlupe zueinander beugten. Meine Lider fielen bei der ersten Berührung seiner Lippen zu. Warm und fest strichen sie über meine. Es fühlte sich gut an und hätte ewig dauern können.
    Viel zu schnell zog sich Norman ein wenig zurück und ich spürte schnelle Atemzüge auf meinem Gesicht. War er etwa schon fertig?
    „War das alles?“ Ich öffnete die Augen und sah in seine, die so nahe ganz dunkel wirkten.
    „Willst du mehr?“
    Als Antwort presste ich den Mund auf seinen, was ihm ein Stöhnen entlockte. Er legte einen Arm um meinen Nacken und küsste mich, dass mir alle Sinne schwanden. Seine Zunge eroberte mich, umschlang meine und schickte mit ihrem wilden Spiel Stromstösse durch meinen Körper. Ich fühlte, wie mein Schwanz hart wurde und gegen die Enge der Hose protestierte. Das brachte mich irgendwie zur Besinnung, denn ich stieß Norman weg und starrte ihn schweratmend an.
    „Entschuldige“, murmelte er und rückte von mir ab. „Es ist wohl mit mir durchgegangen.“
    „Bist du scharf auf mich?“ Meine Stimme klang rau und ein Blick auf seine Körpermitte war eigentlich Antwort genug. Allerdings war es um mich nicht besser bestellt, was mir sehr zu denken geben würde, wenn ich denn ausreichend Blut im Gehirn gehabt hätte.
    „Ja. Ich bin scharf auch dich.“ Norman sah mich offen an.
    „Verdammt.“ Ich tastete hinter mir nach der Brille und schob sie mir auf die Nase. „Was machen wir jetzt?“
    Er zuckte mit den Schultern, nahm die entspannte Position wieder ein und reckte das Gesicht genüsslich den spärlichen Sonnenstrahlen entgegen.
    „Abkühlen, schlage ich vor“, kam es lakonisch von ihm.
     
    Norman
     
    Ich hätte es nicht tun sollen. Gregory war mir inzwischen als Freund wichtig geworden. Wahrscheinlich hatte ich jetzt alles zerstört. Er saß immer noch steif neben mir und ich hörte fast, wie er überlegte, aber nach einer Weile wurde er lockerer und lehnte sich zurück. Wir schwiegen, aber es war in Ordnung. Männer mussten nicht ständig reden, um sich wohl zu fühlen.
    „Wollen wir zurückfahren? Ich bekomme Hunger“, meldete sich schließlich Gregory.
    Seine Stimme klang normal, als wäre der Kuss nie passiert. Erleichtert seufzte ich und wandte ihm das Gesicht zu. Ein Lächeln glitt über seine Miene und der Blick blieb kurz auf meinem Mund hängen, bevor er sich mit einer schnellen Bewegung von der Bank erhob.
     
    Tatsächlich war es zwischen uns fast so, wie vor der Sache. Aber eben nur fast. Immer wieder ertappte ich Gregory, wie er mich heimlich musterte und dabei nachdenklich wirkte. Ich tat so, als würde ich es nicht bemerken und spürte die Hoffnung dabei in mir wachsen. Dass ich mich in diesen geilen Hetero verliebt hatte, war mir inzwischen klar geworden. Deshalb hatte ich Brian nicht mehr aufgesucht, auch wenn ich es als Fairness ihm gegenüber ausgegeben hatte. Nein, ich hatte mein Herz an Gregory verloren, wahrscheinlich schon am ersten Tag.
     
    Der letzte Unterrichtstag brach an. Wir paukten nach dem Frühstück Vokabeln, machten die üblichen Rollenspiele und studierten ein kleines Programm für den Abend ein. Es würde eine kleine Abschiedsfeier geben, zu der alle Teilnehmer etwas beitragen sollten.
    Gregory hielt sich, wie schon die letzten Tage, immer in meiner Nähe auf, jedoch mit dem Unterschied, dass er mich bei jeder Gelegenheit berührte. Gegen Nachmittag war ich fast irre von der ständigen Erregung, die er damit bei mir auslöste. Ich stellte ihn auf der Herrentoilette zur Rede.
    „Sag mal, willst du mich verrückt machen?“
    Er stand am Waschbecken und wusch sich gerade die Hände. Ich hatte mich mit verschränkten Armen hinter ihm aufgebaut und den Ausgang somit blockiert. Sein unschuldiger Blick traf mich in dem Spiegel, der über dem Becken hing, und machte mich richtig wütend.
    „Nun tu nicht so, als würdest du mich nicht verstehen“, fuhr ich ihn an.
    „Gefällt es dir nicht?“ Der Kerl grinste!
    Meine Kontrolle verließ mich und ich packte ihn an den Schultern, drehte ihn zu mir. Dann lag er auch schon in meinen Armen und ich küsste ihn leidenschaftlich und rücksichtslos. Gregory zuckte nicht zurück, schien den Überfall sogar zu genießen, so wie er sich an mich drängte und lustvoll stöhnte.
    So waren diese verdammten Heten. Wenn man sie zwang, konnten sie mit gutem Gewissen hinterher behaupten, sie hätten es nicht gewollt. Ich drängte ihn in eine der beiden Kabinen und drückte
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