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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos
Autoren: Cornelia Koenig
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es bitte nicht persönlich.“ Sie stoppten das Gespräch, als ein Jogger mit seinen beiden Hunden vorbei kam. Als er außer Hörweite war, setzte Lazarus seinen Psalm fort. „Arbeite doch einfach wieder mit uns zusammen und wir vergessen das hier. Was hältst du davon?“ „Davon halte ich gar nichts. Ich habe einen anderen Vorschlag für euch. Ihr lasst mich in Ruhe und ich breche euch nicht die Knochen.“ Lazarus merkte, dass es in der Tat keinen Sinn machte, Tessa davon überzeugen zu wollen, dass der Orden der beste Ort für sie war. „Tessa, mach es uns nicht schwerer, als es uns eh schon fällt. Denkst du wir haben Lust dich zu verfolgen?“ „Anscheinend schon. Leute, ich bin nicht blöd, ich habe keine Lust auf eure Psychospielchen. Also, ich werde jetzt weiter Laufen und ihr macht kehrt und Abmarsch in die andere Richtung.“ Tessa wartete keine Antwort ab und lief in den Wald hinein. Die Ordenskämpfer schauten sich einen Moment lang an und setzten dann zur Verfolgung an. Tessa hörte hinter sich ein Knurren, Bellen und Menschen schreien. Tessa schaute sich beim Laufen um und konnte ihren Augen nicht trauen. Die beiden Hunde des Joggers, der sie vorhin passierte, hatten sich anscheinend losgerissen und haben sich auf ihre Verfolger gestürzt. Wäre die ganze Situation nicht so bizarr, hätte Tessa beinahe zu Lachen angefangen. Sie schaute, dass sie eine Schlaufe lief und den Heimweg antrat.
    „Tess, soll ich dir deine Haare eindrehen? Ich weiß, Du machst das nicht so gerne, weil es so lange dauert. Aber wir haben doch heute noch Zeit und ich mach das auch alles. Wie bei einem Friseur“, Amber strahlte sie an. „O.k. dann leg dich mal ins Zeug, wir wollen doch bald los.“ Amber fand Tessa nach dem Gespräch wie ausgewechselt. Sie lachte, scherzte und war bester Laune. Vielleicht hatte Amber auch nur überreagiert. Tessa hatte wirklich anstrengende Wochen hinter sich. „Locken stehen dir immer noch gut. Auch wenn es keine Naturlocken mehr sind.“ „Ich mache mir die Nägel in der Zeit, also vorsichtig da oben mit der Perücke.“ Tessa kicherte. Es war wie früher. Sie blieben noch so lange im Bad, bis Tessas Haare auf die heißen Lockenwickler aufgedreht waren. Dann zogen sie ins Wohnzimmer um, wo das Radio laut aufgedreht ihre Musik spielte. Sie tanzten, blödelten rum und zogen sich schließlich um. Amber frisierte Tessa noch die Lockenmähne und um Punkt 20.00 Uhr wartete Jens in Chauffeur Kleidung mit der Limousine vor dem Haus. Die letzten Male, als Jens sie einsammelte trug er keine Uniform. Das hätte in der UBahn oder wie auch immer zu den Orten gelangte, von denen er die betrunkenen Mädchen einsammelte bestimmt für Aufsehen gesorgt. So kam er in Zivil. Amber und Tessa vollzogen einen divenartigen Auftritt und ließen sich die Türen aufhalten. Nachdem Jens eingestiegen war, wurde er wieder von den Mädchen belagert. Er hatte zurzeit keinen einfachen Job mit ihnen, obwohl die beiden immer nett zu ihm waren. Er war kein Babysitter. „Jens, Sie wissen ja, wo es hingeht. Und das bitte schnell“, Amber brach wieder in ein schallendes Gelächter aus. „Haben Sie schon Alkohol zu sich genommen“, kam die Frage von Jens. „Ähm, erwischt“, wieder lachten die Mädchen. So ging es die ganze Fahrt über. Amber und Tessa waren in einer sehr ausgelassenen Stimmung. Der Abend versprach gut zu werden. Vergessen waren die unangenehmen Gespräche mit Connor und den anderen Ordenskämpfern. Letztere würden noch eine Weile an diese Begegnung zurückdenken, so wie die Hunde zugebissen hatten.
    Amber hatte nicht zu viel versprochen. Der Club war sehr geschmackvoll eingerichtet. Die Preise waren mondän und das Klientel eindeutig eher ihre Liga. Die beiden gingen zu Nächst zur Bar, um sich einen Cocktail zu bestellen. Sie standen gemeinsam und konnten während des Wartens die Lage checken. Amber freute sich tierisch, als sie auf der anderen Seite ein paar „Sahneschnittchen“ entdeckte. Doch, ja, auch Tessa musste ihr diesmal neidlos zugestehen, dass die Männer hier sehr gut aussahen. Aber ihretwegen konnte Amber jeden von ihnen haben, denn Tessa hatte genug von den Männern. Sie schob die negativen Gedanken aber sofort wieder beiseite, damit sie sich den Abend nicht verdarb. Schließlich sollte es der letzte hier in Berlin sein. Tessa und Amber haben für morgen früh schon den Privatjet gebucht. Alles wurde vorbereitet. Der Barkeeper stellte ihnen die Cocktails auf den Tresen. Amber hielt
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