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Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)

Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)

Titel: Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)
Autoren: John Farndon
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Freud, der die korrekte Antwort sehr wohl kannte, eine Palette brillanter, amüsanter Alternativen vorgeschlagen haben, wie das Barometer vom Dach des Hauses zu werfen und die Zeit bis zum Aufprall zu messen oder dem Portier das Barometer als Bestechungsgeschenk anzubieten, um von ihm die Höhe zu erfahren. Die richtige und eigentlich spannendere Antwort lautet: Man misst mit dem Barometer den Luftdruck am Boden und auf dem Dach und errechnet aus der Differenz die Höhe des Gebäudes. In der Regel habe ich Antworten wie diese formuliert. Sie dürfen natürlich so extravagant und einfallsreich argumentieren, wie Sie möchten.
    Es gibt definitiv kein Patentrezept für die Beantwortung der hier vorgestellten Fragen. Journalisten nennen in diesem Zusammenhang gern den Begriff des »lateralen Denkens«, den Edward de Bono in seinem Buch Laterales Denken. Ein Kursus zur Erschließung Ihrer Kreativitätsreserven (1971) prägte. Während das konventionelle »vertikale Denken« strikt den Mustern der Logik folgt, werden beim »lateralen Denken« Fakten und Informationen in einem kreativen Prozess zu neuen Sichtweisen verknüpft. Da unsere Gedankengänge üblicherweise in festen Bahnen verlaufen, benötigen wir laut de Bono Techniken, die es uns erlauben, Problemstellungen aus völlig neuen Perspektiven zu betrachten. Die Methode des »lateralen Denkens« könnte zum Beispiel bei einer Werbekampagne Anwendung finden, indem aus einem Wörterbuch zufällig ein Begriff ausgewählt und mit dem zu bewerbenden Produkt in Verbindung gebracht wird. Eine solche Assoziation liefert viele Ideen.
    Einige Fragen in diesem Buch lassen sich mit lateralem Denken lösen, zum Beispiel die Aufgabe, das Gewicht des eigenen Kopfes zu bestimmen. Viele andere erfordern schlichtweg eigenständiges Denken. Einige hinterfragen unsere Sicht der Welt. Manche beschäftigen sich mit globalen Problemen. Einige fordern Erklärungen, warum unsere Gesellschaft so ist, wie sie ist. Es gibt grundsätzliche Fragen zum Wesen der Realität und der Existenz. Manchmal ist auch einfach Ihre Meinung gefragt.
    Meiner Ansicht nach liegt der Schlüssel zur Beantwortung dieser Fragen darin, kurz innezuhalten und sich zu überlegen, was die Frage bedeutet oder, noch besser, welche Bedeutungen außerdem mitschwingen. Die Antwort, die sich automatisch aufdrängt, ist die uninteressanteste, am wenigsten kluge. Bei einer spontanen Antwort hat man außerdem den Sinn der Frage meist nicht vollständig erfasst. Bei der Frage »Welche Bücher sind schlecht für Sie?« kann man rasch eine gängige Liste moralisch umstrittener Titel aufzählen – und die Antwort vielleicht noch ein wenig aufpeppen, indem man die Auswahl begründet. Interessante Aspekte der Frage, zum Beispiel was »schlecht« eigentlich bedeutet, werden dabei aber nicht berücksichtigt.
    Manche Fragen wie »Welcher Prozentsatz des weltweit vorhandenen Wassers befindet sich in einer Kuh?« oder »Wie viele Einwohner hat Croydon?« scheinen auf den ersten Blick Spezialwissen abzufragen. Wenn man die Antwort weiß, toll. Richtig spannend, richtig klug ist es aber, ohne jegliches Fachwissen zu einer Antwort zu gelangen. Erstaunlicherweise ist das gar nicht so schwierig, wie man vielleicht glaubt. Man muss nur einen kühlen Kopf bewahren und die wenigen Dinge, die man weiß, auf richtige Weise miteinander kombinieren.
    Als Titel dieses Buches habe ich die Oxbridge-Frage » Halten Sie sich für schlau?« gewählt, da sie das Thema gut zusammenfasst. Die hier vorgestellten Fragen kann man nur beantworten, wenn man schlau ist. In überraschender, amüsanter, anregender, irritierender, listiger, schelmischer, brillanter Weise schlau. Und das Schöne daran: Jeder kann schlau sein. Es geht in diesem Buch nicht um Wissen und auch nicht um Bildung. Es geht darum, die eigenen Gedanken in völlig neue Bahnen zu lenken. Und das kann jeder. Diese Fähigkeit ist nicht denjenigen vorbehalten, die glücklicherweise einen Studienplatz in Oxbridge ergattert haben. Vielleicht sogar im Gegenteil: Nichts steht echter Klugheit mehr im Weg als Selbstgefälligkeit.
     

 Halten Sie sich für schlau?

Jura, Cambridge
    Was für eine hinterhältige Frage! Antwortet man bescheiden mit »Nein«, nimmt einen der Prüfer vielleicht beim Wort und verwehrt den begehrten Studienplatz in Oxbridge, da dort bekanntermaßen nur schlaue Studenten aufgenommen werden. Antwortet man mit »Ja«, geht das auch leicht daneben.
    Zunächst einmal ist davon
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