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Guter Rat ist leise

Guter Rat ist leise

Titel: Guter Rat ist leise
Autoren: Angie Mienk
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bedenke:
     
    „Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.“
                                                   (Antoine de Saint-Exupèry)
     
Den Hund fühlen
Der dritte Schritt
    Nun wird es etwas schwieriger. Setz Dich hin, schließe die Augen – weißt Du, was Dein Hund gerade tut? Schaut er Dich an, schläft er, bewegt er sich – wie bewegt er sich, bewegen sich seine Rute, seine Augen, sein Fang? Zuckt ein Fuß? Versuche, Deinen Hund mit geschlossenen Augen zu fühlen – ab und zu darfst Du kurz schauen, ob Dein Gefühl, Deine Vermutung stimmt. Dann aber gleich wieder die Augen schließen und weiter fühlen …
    Du darfst bei dieser Übung all Deine Sinne, außer Deinen Augen, einsetzen. Du darfst hinhören, riechen, darfst auch tasten, wenn Dein Hund nahe bei Dir ist. Nach und nach kannst Du einen Sinn nach dem anderen „ausschalten“ und Du wirst trotzdem wissen, was Dein Hund gerade tut. Es kann sein, dass Dein Hund auf Deine Übungen reagiert und zu Dir kommt. Schick ihn dann nicht weg – kraule ihn und übe weiter. Versuche, Dich zu konzentrieren – richte alle Sinne (außer die Augen) auf Deinen Hund.
    Erwarte nicht, dass diese Übung gleich funktioniert. Du solltest das mehrmals täglich kurz, für höchstens fünf Minuten, trainieren. Irgendwann klappt es und schon hast Du wieder ein Stück der unsichtbaren Leine geknüpft. Wenn es funktioniert, dann kannst Du bald alles tun, Du wirst trotzdem immer wissen, was Deinen Hund gerade beschäftigt. Dann bist Du in der Lage, frühzeitig zu reagieren, wenn eine „Gefahr“ droht. Selbst wenn Du mit anderen Menschen sprichst und Dein Hund einige Meter entfernt ist, wirst Du trotzdem immer ein Stück auf Deinen Hund konzentriert sein. Du spürst, wenn er sich zu weit entfernt. (Das wird, wenn die „unsichtbare Leine“ fertig ist, schon wegen der gedanklichen Ver bindung nicht mehr geschehen.)
     
     
    Ein Beispiel aus der Praxis:
    Wir waren in einer kleinen Gruppe in einem dichten Wald unterwegs: drei Menschen, drei Hunde. Alle Hunde waren abgeleint und schnüffelten sich durch den Wald, etwa 50 Meter von uns entfernt. Candy, meine Mix-Hündin, ist Sammlerin aus Leidenschaft. Sie spürt alles auf, was so nicht in den Wald gehört und bringt es mir. Leider gehört auch mal ein Kadaver zu ihrem Sammelsurium und das mag ich gar nicht. Während wir so durch den Wald schlenderten, erklärte ich der Gruppe etwas und wir waren recht schnell in eine Diskussion vertieft. Die Hunde verteilten sich nun irgendwo im Unterholz. Plötzlich rief ich nur: „Pfui!“. Ich spürte, dass Candy etwas aufnehmen wollte, was mir nicht passt. Die anderen schauten mich entgeistert an – was war jetzt los? Candy kam an und führte uns an die Stelle, von der ich sie weggerufen hatte – dort lag ein Rest von einem toten Hasen …
     
     
     
     
    Nun ist es nicht so, wie von manchen „Tierkommunikatoren“ beschrieben wird, dass ich das Aas geschmeckt oder gerochen hätte – igitt! Nein, ich war nur immer noch auf Candy konzentriert, obwohl ich mit den anderen im Gespräch war. Es war ein Gefühl, ein recht unbestimmtes. Da ich Candy aber genau kenne, wusste ich dieses Gefühl zu deuten – und „Pfui!“ passt in der Situation auf Candy immer. Ich spürte nicht, dass sie Aas gefunden hat, es hätte auch etwas anderes Ekliges sein können. Bei mir ist es reine Gewohnheit, immer mit einem Teil von mir auf den Hund konzentriert zu sein. Dabei ist es auch egal, ob es sich um meinen oder einen fremden Hund handelt.
    Bei einem fremden Hund schaue ich automatisch immer wieder hin, was leider viele meiner „Klienten“ mit ihren eigenen Hunden nicht tun. Es ist reine Übung, sich auf mehr als eine Sache konzentrieren zu können. Im Zusammenleben mit Hunden ist dies aber von absoluter Notwendigkeit. Unsichtbare Leine hin oder her – Konzentration auf den Hund ist erste Pflicht! Die Verbindung aus Gedanken ist quasi die Vollendung und erleichtert nachher die Sache sehr, dann kann ich mich auf mein Gefühl verlassen, das mir rechtzeitig sagt, wenn etwas nicht stimmt. Bis es soweit ist – übe die Konzentration.
     
Praktische Übungen zur Verstärkung der Konzentration und der eigenen Wahrnehmung
    Erste Übung: Schließe die Augen und fühle Deinen Hund wie oben beschrieben. Wippe dabei mit dem rechten Fuß viermal, dann mit dem linken Fuß fünfmal – immer im Wechsel – übe das etwa drei Minuten lang. (Du kannst den Wecker
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