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Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall

Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall

Titel: Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall
Autoren: Anne West
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gegen die Wand gedrückt werden, den Rock über die Hüften geschoben, aber sie kann es ihm nicht sagen. Sie kann einfach nicht. Sie schämt sich, hält sich vielleicht für ein Sexmonster oder abnormal. Und ist frustriert, weil sie seine sanften, aber langweiligen Streicheleinheiten nicht mehr ertragen kann. Wenn es doch nur einmal anders wäre.
    Und er wünscht sich im Gegenzug, daß sie mehr Dessous tragen würde. Am liebsten in Nutten-Rot. Aber er hält sich zurück, damit sie ihn nicht für pervers hält. Und ist weiter lieb zu ihr. Und würde sie so gerne mal richtig verführen, und sie könnte dabei die hochhackigen Pumps anbehalten. Warum reden die beiden nicht darüber? Weil sie es nicht gelernt haben. Laß uns darüber reden - der Lieblingssatz der Sozialpädagogen. Aber bitte ohne Schachteldenken und psychoanalytische Erklärungen. Es sollte selbstverständlich sein, über sich, seine Wünsche und die eigene Lust zu reden. Nicht permanent, aber dann, wenn es angebracht ist. Und dafür gibt es genug Gelegenheiten. Ein erfülltes Sexualleben - das sämtliche Handlungen einschließt, die nichts mit der Zeugung zu tun haben, also auch Selbstbefriedigung und visuelle sowie verbale Stimulation schenkt Kraft, Selbstvertrauen und Mut. Haben Sie erst die inneren Schranken überwunden, über etwas derart Intimes wie den eigenen Trieb zu reden, dann besitzen Sie auch die Courage, sich in Ihrem direkten Umfeld durchzusetzen und die Dinge zu erreichen, die Sie sich vornehmen. Nützen Sie Ihren Trieb für sich - und geben Sie sich nicht allzu billig her an die Gläubigen der schwülen Sinnlichkeit. Entwickeln Sie eine »neue Sinnlichkeit«, in der Sie alle Ihre körpereigenen Sinne einsetzen, um sich selbst die höchste seelische und körperliche Triebbefriedigung zu verschaffen - niemandem sonst. Das hört sich egoistisch an, doch wenn Sie erst mal in der Lage sind, Ihren Trieb und seine innewohnende Energie zuzulassen, dann können Sie Ihr Wissen weitergeben und anderen helfen, sich zu ihrem Ich hin zu entwickeln. Und gemeinsam die Verschmelzung von Intellekt und Lust genießen.

1. Kapitel
Erotik - Verbalerotik - Visuelle Erotik
    Erotik ist das Unausgesprochene, Zurückgehaltene. Der letzte Rest ist nur erahnbar.«
»Erotik ist viel aufregender als Sex.«
»Erotik ist weiblich.«
»Erotik hat nichts zu tun mit Alter oder Geschlecht. Es ist nur ein Moment, der verzaubert. Ein Blick, ein Wimpernschlag, unvereinbar in einer Person.«
    Diese und ähnliche Antworten höre ich immer auf meine Frage: Was ist Erotik?
Jeder Mensch erlebt das Wunder des erotischen Flimmerns ganz individuell. Erotik hat nichts zu tun mit einem Flirt: Während dieser nur eine Drohung in sich birgt, schwingt bei Erotik schon das Versprechen mit. Doch urteilen Sie selbst.
    Chantilly Blane - die Schöne und der Stier.
Spanien - das Land der Sonne, Lebendigkeit und mittäglichen Siestas; Heimat des Flamencos und der geklatschten BoleroRhythmen; Ziel meiner unerfüllten Träume. Ich bin zum ersten
    Mal hier, atme gierig die Atmosphäre von Madrid ein, aale mich in der neu gewonnenen Freiheit. Freiheit wovon? Eine andere Geschichte, aber nun bin ich hier. Hier und jetzt. Und doch; Ich bin eigentlich auf der Suche nach der Frau in mir. Wollte mich von einem spanischen Gitarrero entdecken und in die südländische Leidenschaft einführen lassen, von der meine Freundinnen immer schwärmen. Jedesmal, wenn sie bei mir zu Hause auf der blickgeschützten Terrasse hingegossen auf einem Korbsessel saßen, die Knie angezogen oder leicht gespreizt, redeten sie von ihren spanischen Urlaubslieben und weinten sich die hübschen Augen aus den noch hübscheren Köpfen. Und immer wußte ich eine Antwort. Bis mir eines Tages auffiel, daß ich seit langer Zeit keinen befriedigenden Sex mehr hatte. Und daß mir ihre Schwärmereien einen Stich gaben. Und als ich mich im Spiegel betrachtete, kamen mir fast die Tränen, Dieser herrliche Körper, diese weichen Rundungen, die zarte, straffe Haut, diese Augen mit dem leichten dunklen Schimmern, wie von Belladonna, schon lange nicht mehr begehrt, zu lange versteckt in strengen Hosen und hochgeschlossenen Rollis. Wer hatte mich das letzte Mal vor Wollust schreien hören? Wer weidete sich an meinen Schauern auf der Haut? Wer tauchte seine Lippen in das dunkle Naß zwischen meinen jugendlichen Schenkeln? Wer? Ich zerfloß nicht nur in Selbstmitleid, sondern auch in andere feuchte Pfützen.
    So weit war es also gekommen, daß ich
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