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gute freunde - boese freunde

gute freunde - boese freunde

Titel: gute freunde - boese freunde
Autoren: Elke Reichart
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zwar etwas doof, aber der Monat hat unserer Beziehung echt nicht geschadet.«
    34, männlich
    9. … bei dem bleibt der Computer kalt
    Vielen Teilnehmern fiel auf, dass sie den Computer vor allem abends eigentlich nur starteten, um Zeit auf Facebook zu verbringen – ein Ausgangspunkt für weiteres Surfen im Internet:
    »Mein Compi war oft mehrere Tage gar nicht mehr an.«
    17, weiblich
    »Ich habe in diesem Monat sogar mal eine Nachricht der Uni versifft, da ich mich zum Teil ein paar Tage gar nicht an meinen PC gesetzt habe und meine E-Mails nicht checkte.«
    31, männlich
    »Ohne Facebook habe ich eher pragmatisch und gezielter |46| im Internet gesurft: E-Mails gecheckt, bewusst online ein Kinoticket gebucht – Internet war nicht mehr zum Zeitvertreib da.«
    31, männlich
    10. … hat kein Kompensationsmedium
    Facebook scheint von keinem anderen Medium ersetzbar zu sein:
    » E-Mail ist viel farbloser, formeller und unpersönlicher. Während man auf Facebook vor allem auch Fotos hat und so viel mehr über eine andere Person erfährt.«
    26, männlich
    »Die Kommunikation war schwieriger. Status-Updates sind einfach schon einzigartig, um schnell, unkompliziert und ungezwungen viele Personen in meinem Freundeskreis zu erreichen.«
    32, weiblich
    Fazit:
    Mit zwei guten Vorsätzen gingen meine StudienteilnehmerInnen wieder ins Netz zurück:

    Weniger Zeit bei Facebook verbringen und diese dann sinnvoller nutzen!
    Keiner aber wollte für immer auf Facebook verzichten. Solange »alle anderen« drin bleiben, gibt es keine Alternative. |47| Meine persönliche Einstellung zu Facebook hat sich übrigens in den Monaten, in denen die Studie lief und mich rund um die Uhr beschäftigte, nicht verändert: Wie schon erwähnt – ›added value‹ und ›nice to have‹, mehr nicht.

    |47| Für unsere Agentur allerdings ist klar – Social Media generell und Facebook spezifisch werden noch an Bedeutung und Gewicht zunehmen, weil sie die Menschen so stark an sich binden. Darum heißt es auch für uns in Bezug auf die neuen Medien und Netzwerke: Dranbleiben!

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    caroline kikisch

    |49| Freundschaft!
Freundschaft?
    Ich adde dich. Du addest mich.
    Innerhalb weniger Minuten sind wir befreundet. Ich erzähle Dir alles. Du hast an meinem Leben teil und ich weiß vieles von Dir. Wir gehen durch dick und dünn. Oder doch nicht?

    Freundschaft, was ist das? Fast alle Menschen haben im Laufe ihres Lebens Freundschaften. Einige scharen ganze Gruppen um sich, die sie als Freunde bezeichnen, andere gehen sparsamer mit dem Begriff um und verwenden ihn nur für wenige ausgewählte Personen. Und doch, obwohl alle die Freundschaft kennen, ist es schwierig, sie zu beschreiben. Keine gleicht der nächsten. Wie jede Beziehung lebt eine Freundschaft immer von den Beteiligten. Daher tritt sie so vielgestaltig auf.
    Der Mensch ist ein soziales Wesen, das bedeutet, er ist sowohl fähig, mit anderen zu interagieren als auch darauf angewiesen. Neben der Verwandtschaft, die wir uns nicht aussuchen können, pflegen wir viele andere Beziehungen: Partnerschaften, Liebschaften, Bekanntschaften, Freundschaften.
    Der Unterschied zur Verwandtschaft ist offensichtlich: Mit den einen sind wir durch unsere Abstammung verbunden, mit den anderen durch unsere Wahl − Freundschaft ist Wahlverwandtschaft. Wir wählen unsere FreundInnen aus und können uns von ihnen trennen. Die Unterschiede zu Liebschaften und Bekanntschaften sind eher gradueller Natur: Die Liebe ist meist auf eine Person ausgerichtet und wacht eifersüchtig darüber, zudem ist |50| sie oft mit einer sexuellen Beziehung gekoppelt. Die Bekanntschaft hingegen ist beliebig, zufällig, von lediglich schwachen Emotionen begleitet.

    Ein Blick in die Geschichte
    Es ist gar nicht so neu, dass wir uns über die Fragen, was Freundschaft bedeutet und wer ein Freund ist und wer keiner sein kann, Gedanken machen. Das haben auch schon zahlreiche Philosophen und Literaten im Laufe der Jahrhunderte getan.

    Aristoteles unterschied zwischen drei Arten von Freundschaft. Nutzfreundschaft nannte er Beziehungen, die aufgrund eines gemeinsamen Zieles oder Zweckes eingegangen werden. Fällt dieser Zweck weg, weil das Ziel erreicht wurde, ist das Fortbestehen der Freundschaft unsicher. Ähnliches gelte für die Lustfreundschaft, auch hier wird nicht die Persönlichkeit des Freundes geliebt, sondern das Vergnügen, das er einem bereitet (z. B. weil er ein sehr witziger Zeitgenosse ist und es nie langweilig in seiner
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