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Gut reicht voellig

Gut reicht voellig

Titel: Gut reicht voellig
Autoren: Bettina Stackelberg
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Verallgemeinerungen zu basteln – vielleicht waren Sie zweimal in Bewerbungsgesprächen recht nervös und schon steht der Glaubenssatz festgemauert in Ihrem Kopf „In Bewerbungsgesprächen bin ich immer schrecklich nervös!“.
    Übung: Ihre Glaubenssätze
    Wenden wir uns jetzt im Speziellen Ihren Glaubenssätzen zum Thema Perfektionismus zu – was spukt Ihnen da im Kopf herum? Wie wäre es zum Beispiel hiermit?
Nur wenn ich hundertprozentige Leistung abliefere, bekomme ich Anerkennung.
Ich darf mir nie auch nur den kleinsten Fehler erlauben.
Ich muss stets besser sein als die Konkurrenz.
Ich muss stets die perfekte Mutter/Freundin/Tochter/ Geliebte/Mitarbeiterin sein.
    Notieren Sie sich die Glaubenssätze, die Ihr Leben bestimmen.
    In der Aufzählung oben ließe sich sicher viel ergänzen, oder? Die ganzen „Immer“- und „Nie“-Sätze, die Sie immer weiterrennen lassen im Streben nach Perfektionismus – und die Ihnen letztlich das Leben gar so schwer machen. Die „Immer“-Sätze lassen Sie nie zur Ruhe kommen, Sie „müssen immer“ weiterrennen im Hamsterrad, stets noch eine Schippe Anstrengung oben drauf legen, weil es ja keine Ausnahmen geben darf. Die „Nie“-Sätze bewirken das Gegenteil: Sie schränken enorm ein, nehmen Ihnen den Mut, Neues auszuprobieren, sich von gewohnten bisherigen Denkmustern zu verabschieden und dadurch vielleicht viel mehr schaffen zu können, als Sie bislang für möglich gehalten haben.
    Hier ein paar Tipps, wie Sie mit Ihren Glaubenssätzen umgehen können:
Treffen Sie eine klare Entscheidung!
    Machen Sie sich immer wieder aufs Neue bewusst: Glaubenssätze sind keine in Stein gemeißelten unumstößlichen Wahrheiten. Sie wirken so lange, bis Sie sich bewusst mit ihnen auseinandersetzen und feststellen, was Ihnen davon guttut und was nicht. Entscheiden Sie also klar und eindeutig, ob Sie etwas tun wollen oder nicht. Und dann schreiben Sie sich all Ihre Glaubenssätze mal auf ein Blatt Papier.
Wandeln Sie Antreiber in Erlauber um!
    Sie können die Wucht und Unerbittlichkeit Ihrer Glaubenssätze abmildern, indem Sie im ersten Schritt alle „Immer“-und „Nie“-Formulierungen rauswerfen. Und dann nehmen Sie sich ein Blatt Papier und formulieren Sie Ihren Glaubenssatz so lange um, bis er Sie nicht mehr unter Druck setzt. Dann wird aus einem „Ich muss immer der Beste im Team sein!“ vielleicht ein „Ich gebe mein Bestes, das reicht!“ oder ein „Auch die anderen im Team dürfen Erfolg haben!“. Und statt des anstrengenden Glaubenssatzes „Ich darf mir nie auch nur den kleinsten Schnitzer erlauben!“ wird ein „Ich gebe mein Bestes und manchmal mache ich Fehler – wie jeder Mensch!“. Schreiben Sie so lange, bis sich die Formulierung so richtig gut anfühlt, Sie innerlich entspannen und zu lächeln beginnen. Dann passt es!
Verabschieden Sie sich komplett von allzu hinderlichen Glaubenssätzen!
    Schauen Sie sich Ihre Liste mit den Glaubenssätzen noch einmal an: Welche davon passen überhaupt nicht mehr, wo klappt also auch eine Umformulierung nicht mehr so recht? Vielleicht hat es ja damit zu tun, dass dies eigentlich nicht wirklich Ihre Wahrheiten sind, sondern die Ihrer Eltern? Oder sie stammen aus der Vergangenheit und stimmen in dieser Form jetzt ganz und gar nicht mehr. Wenn dem so ist: Lassen Sie los! Verabschieden Sie sich entschieden und eindeutig von diesen hemmenden Glaubenssätzen. Vielleicht haben Sie ja Lust dazu, dies mit einem Ritual zu bestärken und zu verdeutlichen:
    Übung: Glaubenssätze verabschieden
    Schreiben Sie je einen Glaubenssatz auf einen Zettel, lesen Sie ihn sich noch einmal genau durch und spüren Sie nach, ob Sie ihn wirklich verabschieden und loslassen wollen.
    Und dann verbrennen Sie diesen Zettel – am besten draußen in der Natur und pusten die Asche in alle Winde. Machen Sie dies in aller Ruhe und mit aller Aufmerksamkeit – lassen Sie los in Dankbarkeit. Diese vermeintliche Wahrheit über sich selbst hat Sie ein Stück des Lebensweges begleitet und jetzt passt sie nicht mehr. Lassen Sie los. Sie haben die Wahl und auch das Recht dazu!
    „Altes Fundament ehrt man, darf aber das Recht nicht aufgeben, irgendwo wieder einmal von vorn zu gründen“, sagte schon Johann Wolfgang von Goethe.

Ticken Männer und Frauen gleich?
    Ja und nein. Irgendwie greifen Verallgemeinerungen ja immer zu kurz. Die Männer und die Frauen gibt es einfach nicht. Ich habe ja im Kapitel über die Wurzeln unseres Perfektionismus schon ausgeführt,
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