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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
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des
FBI-Profilers zuzustimmen, dass Breathless höchst organisiert und überdurchschnittlich intelligent war. Quinn glaubte nur nicht, dass Maureens Dummheit aufgesetzt war. So gut konnte niemand schauspielern.
    Dem Verbrecherprofil zufolge war Breathless zwischen zweiunddreißig und achtundvierzig. Aufgrund der fehlenden forensischen Beweise glaubte der Profiler, dass sie Kenntnisse in Kriminaltechnik und polizeilichen Verfahren hatte. Sie interessierte sich für Verbrechensaufklärung und hielt sich für schlauer als die Polizei. Sie würde sich nicht mit konventionellen Methoden schnappen lassen und konnte wahrscheinlich einen Lügendetektortest bestehen und einem Verhör standhalten, ohne zusammenzubrechen.
    Nach der Lektüre des Gutachtens waren sich alle in der Abteilung einig, dass die beste Methode, ein Raubtier wie Breathless zu fangen, darin bestand, es zu ködern. Mit Männern. Auch wenn Quinn den Plan für sinnvoll hielt, gefiel er ihm nicht. Er hatte das üble Gefühl, dass er es schon sehr weit treiben musste, bis sie genug Beweise für eine Festnahme hatten. Er hatte keine Angst, ein weiteres Opfer zu werden. Nein, er fand bloß die Vorstellung, seinen Schwanz vor einer Psychopathin baumeln zu lassen, nicht gerade prickelnd.
    Quinn bog in Fairview ab und fuhr auf den Zubringer. Straßenlaternen erhellten den Highway-Abschnitt, der in die Innenstadt führte wie ein weißes Band. Er probierte noch einmal die Heizung, und aus der Lüftung blies jetzt warme Luft, während er in Richtung Broadway und nach Hause fuhr.
    Alle Frauen, die die Detectives in den vergangenen zwei
Wochen manipuliert hatten, wiesen mehrere Gemeinsamkeiten auf, durch die sie auf der Verdächtigenliste gelandet waren. Sie alle trafen Verabredungen übers Internet und waren von allen drei Opfern etwa drei Tage vor ihrem Tod kontaktiert worden. Sie alle waren Kundinnen bei derselben Reinigungskette und lebten allein.
    Auch alle drei männlichen Opfer hatten mehrere Gemeinsamkeiten, die sie auf die Liste der Täterin gebracht hatten. Alle waren auf Frauenjagd gewesen, als hätten sie eine göttliche Mission zu erfüllen. Alle besaßen eine lange Liste von Frauen, die sie unter einen Hut bringen mussten, indem sie bis zu fünf oder sechs Verabredungen pro Woche hatten – normalerweise mit verschiedenen Kandidatinnen, die sie über Dating Services im Netz, in Chatrooms und über Kontaktanzeigen kennen gelernt hatten. Der Anzahl der Bücher nach zu urteilen, die sie bei »Barnes and Noble«, »Borders« und »Hastings Books and Music« per Kreditkarte erstanden, hatten sie Bücher geradezu verschlungen. Das erste Opfer war geschieden gewesen, das zweite verwitwet und das dritte verheiratet, hatte sich jedoch als Witwer ausgegeben. Alle drei waren mit Handschellen ans Bett gefesselt gestorben.
    Das erste Opfer, Charles Wilson, alias Chuckles, war in seiner Wohnung in der Nähe von Overland gefunden worden, die Hände in elastischen Handschellen und eine Kleiderschutzhülle aus einer Westco-Reinigung über dem Kopf. Der Fall war als Totschlag eingestuft worden; ob es sich um Mord handelte, war noch unklar. So wie sich die Leiche beim Auffinden präsentierte, schien das Opfer mit einer ziemlich abartigen Sexualpartnerin erotische Aspyxiationsspielchen getrieben zu haben, was tödliche Folgen gehabt
hatte. Die Täterin war vom Tatort geflohen und hatte nur wenig Beweise zurückgelassen, und Quinn sollte herausfinden, ob die abartige Sexualpraktik versehentlich schiefgegangen war, oder ob es sich um vorsätzlichen Mord handelte.
    Sie hatten Mr. Wilsons Familie und Freunde befragt, die ausnahmslos behaupteten, er hätte seit über einem Jahr keine feste Freundin mehr gehabt. Seine Exfrau hatte wieder geheiratet und lebte in einem anderen Staat. Quinn hatte seine Kreditkartenquittungen und Telefonaufzeichnungen durchforstet. Er hatte so ziemlich alle Personen ausgeschlossen, die Charles telefonisch oder per E-Mail kontaktiert hatte, als das zweite Opfer entdeckt wurde. Zwei Leichen waren kein Zufall mehr. Der Tod der Männer war nicht zufällig gewesen, und als dann die dritte Leiche auftauchte, wussten sie mit Sicherheit, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun hatten.
    Charles Wilson war vor anderthalb Monaten ermordet worden, und wenn die Detectives sich nicht beeilten, gäbe es ein viertes Opfer.
    Bald.
    Das wollte niemand. Und niemand hätte es lieber gesehen als Quinn, wenn den Beamten zur Aufklärung von Gewaltverbrechen der Durchbruch
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